von Anonymus am 18. April 2007 11:34
Hallo Chris,
etwas sagst Du schon in der letzten Zeile richtig: NERVEN. Da steht Dir jetzt ein Jahr Fleißarbeit bevor! Lange Leine - (das nicht unbedingt ein ganzes Jahr - stell Dich mal auf 100 Tage ein) und freundliche aber konsequente Führung und viel Zusammenarbeit draußen. Ein Boxer ist ein Energiebündel - wenn Du nichts unternimmst, unternimmt er was. Das zu unterdrücken ist unfair, denn dafür ist seine ganze Natur ausgelegt. Also ist Dein Ansatz gut: was tu ich...
Ehrlich - ich fände mal ne "Rundumberatung" für Dich mit dem Boxer nicht schlecht - gibt es nicht nen netten Hundeplatz, wo sie Clickertraining für UO machen und wo Du den Trainer mal bitten kannst, für kleines Geld extra mit Dir nen Spaziergang zu machen und er soll Dir mal unterwegs Anregungen geben, wie Du reagierst, beschäftigst etc. Das wiederholt ihr alle 2 - 4 Wochen (damit die Tipps angepaßt werden der Entwicklung) und zwischendurch arbeitest Du auf dem Platz und lernst das Allgemeine mit dem Clicker. Gewerbliche Hundeschulen sind ein wenig teurer, aber es macht Spaß, lohnt sich...
Und natürlich ersetzt der Clicker keine Strukturen in der Mensch-Hund-Beziehung (von Rudel spreche ich nicht gern, da es zwar Parallelen, aber auch gravierende Abweichungen gibt - der Mensch hat viiiiiel mehr Möglichkeiten als ein Leithund/-wolf). Aber ein guter Hundeplatz mit Clickererfahrung oder eine gute Hundeschule mit Clickertraining zeigt Dir, wie man beides integriert. Das schöne ist, daß Clickern, Shaping etc. jeweils INDIVIDUELL geschieht - d.h. WAS Du da lernst, PASST dann auch zu EUCH und nicht nur zur Formel 08/15 (wobei es noch viele andere individuelle Trainings gibt!).
Und wie beurteilt man, ob die gut sind beim Ausbilden im Clickern: guck Dir einfach mal an, was die Leicht-Fortgeschrittenen (also so nach 5 - 10 Terminen) so können - wenn es da noch Chaos gibt, läuft was schief (mal Chaos mit 1 Hund ist ok, aber nicht in der ganzen Gruppe). Die Hunde müssen nicht alles können (deshalb sind sie nicht fertig, sondern gerade so als fortgeschritten zu bezeichnen), aber die Halter dürfen im großen und ganzen nicht mehr hilflos sein (sonst sind diese nicht gut unterrichtet) und der Ausbilder muß so leiten, daß Fehler der einzelnen nicht die ganze Gruppe aufmischen. Clicker heißt nicht: völlig chaotisch und antiautoritär! Der Hund soll zwar richtiges Verhalten anbieten aber falsches Verhalten kann nur ignoriert werden, wenn es sich nicht selber bestätigt (sonst nimmt es zu) und wenn es nicht alle anderen stört (dann muß es zumindest eingegrenzt werden, so daß der Hund es einfach nicht mehr ausführen KANN - durch Geschirr und Leine o.ä.).
Viel Erfolg zusammen und jeeeeeeeeeeeeeeede Menge Nerven!!!
Im Puperblöd-Alter werden die meisten Hunde in Tierheimen abgegeben und in Zeitungen ausgeschrieben! Weil die Leute denken, sie packen es nie. Nun ja - es geht nur "selber erwachsen": mit Ausdauer, Ruhe, dem Wissen, daß sich Verhalten nicht über Nacht entwickelt und Reife schon gar nicht, mit Aufmerksamkeit, Konsequenz, Trainingsfleiß (uuuuuuuuuiiiiii, wie altmodisch, aber so wiiiiiiiiiiiiiiichtig....). Wenn man sich selber pupertär aufführt (oooooh ja, das passiert oft genug und mir auch) oder wie ein Kleinkind im Trotzalter (kennst Du das: der soll das jetzt aber... ich will das jetzt aber.... ) lernt der Hund nur bedingt... Aber Hunde haben irgendwie die Art, bei uns alle eigenen Schwächen so richtig hochkochen zu lassen - dafür könnte man sie manchmal sonstwas... :-) :-) :-) :-) :-) Aber wir lieben sie einfach zuuuuu sehr oder nicht!!!!!
Beste Grüße
Heidrun