Hallo Daniel,
das hab ich mir ja gleich gedacht, dass ich wieder so ein Kauderwelsch verfasst hab. Ne so ganz hab ichs nicht gemeint!
: 1. Du schreibst, man solle den Hund nicht überfordern.
Überfordern heisst aus meiner Sicht, dass man vom Hund freiwillig eine Entscheidung zugunsten von Frauchen verlangt.
Ganz überspitzt ausgedrückt: Ich kann nicht mit dem Clicker herumlaufen und erwarten dass jetzt alles funktioniert!
Auch in der Kindererziehung werden Grenzen gesetzt nicht nur beim Clickertraining!
: 2. Du schreibst, daß Du auf Deinen Hund nur dann "einwirkst", wenn Du die "Beute" zuerst siehst und auch entsprechend auf ihn und die Umwelt achtest.
Das ist auf meinen Hund und den speziellen Fall bezogen (hab ich hoffentlich erwähnt), er reagiert einfach
viel zu schnell für mich und wenn er schon weg ist - was soll ich denn dann machen????
: 3. Du schreibst, daß Du seit über einem Jahr mit dem Clicker arbeitest.
:
JA!
: Drei Aussagen - drei Statements.
Wieso????
: Zu 1.: Ich kann doch einen Hund wohl kaum überfordern, wenn ich von ihm verlange, Verbotenes zu unterlassen - das ist doch das Natürlichste der Welt.
Sagt ja auch hier keiner, ich auch nicht!
: Zu 2.: Ich würde eher behaupten, Du überforderst Dich.
Na ja, ich bin ziemlich stabil :-)))
:Wie willst Du mit Deinen - dem Hunde gegenüber- stark eingeschränkten
innen gewährleisten, immer der erste zu sein, der die "Beute" bemerkt?
Kann ich nicht - aber wenn ich sie schon mal zuerst sehe, kann ich ihm doch
klarmachen was ich will - erst ging das nur, wenn er ganz nah bei mir war,
jetzt sind wir schon ein ganzes Stück weiter!
:Im Übrigen wird der Hund nie verstehen, was er FALSCH macht,
:wenn ich gerade dann "meine Klappe halte".
Warum soll ich meine Klappe aufmachen, wenn der Hund schon weg ist? Bei ihm
heisst sehen auch rennen! Aber im Zurückkommen liegt er unter 1 Minute und
das ist für mich auch schon was! Natürlich kann man da jetzt auch dran rumdeuteln,
für mich ist das schon ein Riesenschritt in die richtige Richtung!
: Zu 3.: Wenn man eine Ausbildungsmethode über ein Jahr lang betreibt,
:aber immer noch in den Kinderschuhen der Grunderziehung steckt, dann stimmt
:irgendetwas nicht.
Vielleicht bin ich zu langsam für meinen Hund?:-( Aber ich hab in dem Jahr
schon solche Fortschritte gemacht - das hätte ich (und andere die den Hund kennen)
nicht für möglich gehalten. Ausserdem kann ich nicht mit etwas anfangen und
gleich perfekt sein. Ein Jahr Clickertraining heisst konkret, dass ich (nicht mein Hund)
vor einem Jahr angefangen habe, mich mit dieser Art des Trainings zu beschäftigen und etwas darüber
zu lernen.
: Ich gehe mal davon aus, daß Du Dir redlich Mühe gibst, mit Deinem Hund und ich gehe davon aus, daß Dein
:Hund nicht der Dümmste und auch nicht taub ist. Ergo drängt sich der Verdacht auf, daß die angewandte
: Methode eben nicht funktioniert.
Also mein Hund ist sehr schlau - und ich geb mir Mühe! Und meiner Meinung
nach sind wir schon ein gutes Stück auf dem richtigen Weg - was wir vorher nicht waren!
: Es ist doch nicht Sinn einer Erziehung oder Ausbildung, jahrelang an ein und dem selben
: "Problem" herumzutrainieren.
: Das fällt mir bei der ganzen Clickergeschichte immer wieder auf - die
: Leute haben nach ewiger Zeit immer noch dieselben Sorgen - obwohl
oder gerade weil) sie sich Mühe geben und dauernd ihre
:Ablenkungsspielchen üben.
Hä - welche Ablenkungsspielchen???? Meinst Du ich spiel den Clown, wenn ein
ein Reh auftaucht?
: Kleine Erfolge werden groß gefeiert - aber das Grundsätzliche wurde
ft nicht erreicht.
Weil die meisten (dazu zähl ich mich) jahrelang alles versaut haben! Und
wenn eine falsche Konditionierung vorliegt, dann haste eben Arbeit. Wir haben
auch schon grössere Erfolge gefeiert - aber vielleicht ist das auch Ansichtsache.
: Ich versteh´s nicht.
: Wenn ich Heute Fahrstunden nehme, dann mit dem Ziel, Fahren zu lernen.
: Wenn ich aber nach soundsoviel Stunden immer noch nicht fahren kann, gibt es nur drei Möglichkeiten: Entweder mein Lehrer taugt nichts, ich bin zu doof, oder er hat eine falsche Methode angewandt.
: Auf jeden Fall aber werde ich so nicht jahrelang weiter Fahrstunden nehmen, da ich nicht zum erwünschten Ergebnis komme und nur gefrustet bin.
Für den Führerschein hab ich auch extralange gebraucht und heute kann ich
ganz gut fahren.
: Mag sein, daß Clickern eine bestimmte Weltanschauung voraussetzt,
:eine ergebnisorientierte Methode, scheint es jedenfalls nicht zu sein.
Es ist vielleicht nicht was für jedermann aber mittlerweile glaub ich für jederhund.
: Ich hatte mittlerweile Kontakt zu vielen ehemaligen oder noch-Clickerern aus dem Forum-
:und es war fast immer das selbe Ding.
: Der Hund hat die lustigsten Kunststückchen gelernt - aber das
:Wichtigste, die Basiserziehung fehlt vollkommen - und da trainieren
:manche schon ewig dran.
Da muss ich Dich enttäuschen, meiner kann eigentlich nur ein Kunststückchen, aber
wir arbeiten an dem nächsten. Nicht weil ich das wichtig find - sonder weil wir
zwei Spass dran haben.
: Ich persönlich brauche keinen Hund, der auf Kommando einen Salto
:schlagen kann, der aber andererseits nicht mal von einem Misthaufen
:abzurufen ist.
In dem Zusammenhang von brauchen zu reden ist auch nicht so ganz korrekt -
ich leg auch keinen Wert auf einen stinkenden Hund.
: Wie gesagt, ich versteh´s nicht.
Es kann auch nicht immer jeder alles verstehen - das muss ja auch nicht sein!
Aber wenn ich hier sag, ich komm mit meinem Hund besser zurecht seit ich mich
mit dem Clickertraining befasse, dann ist das eine feststehende und durchaus
ernstgemeinte Aussage.
: Das hatte jetzt auch mit Deiner Person gar nicht zu tun - mir ging es um
:Grundsätzliches.
Ich habe das auch nicht persönlich aufgefasst, es wurde mir nur klar, wie
undeutlich ich mich ausgedrückt habe.
:
: Liebe Grüße und trotzdem viel Erfolg um Deines Hundes Willen
Ebenfalls liebe Grüsse
Petra