Hm, das ist natürlich schwer zu sagen, wenn man nicht dabei war. Da ich auch den Fall kenne, dass der Hund einer Bekannten wegen Knallen panisch weggelaufen ist (und leider nirgends, wie bei Dir am Auto, gewartet hat) und leider auch nie wieder zurück gekommen ist (Tierheime in der Umgebung von 100km durchsucht) bin ich vorsichtig mit so Ferndiagnosen. Allerdings beschwichtigen würde ich auch einen panischen Hund nicht. Die etwas brutalere Methode wäre evtl die von Roman gewesen mit der Leine, allerdings wenn er das "an der Leine gezogen werden" nicht kennt und eh ängstlich ist, hätte ihn das evtl auch verunsichert. Vielleicht hättest Du Dich einfach 20 Meter entfernt hingehockt und irgendwas gemacht( so tun als würdest Du Zeitung lesen) oder irgendwas, was Du Du sonst so tust, wenn ihr auf dem Spaziergang mal ne Pause macht. Irgendwann wär er dann sicher zu Dir gekommen. Oder Du hättest interessiert auf dem boden gescharrt, als wär da was tolles oder so... In jedem Fall brauchst Du da Sitzfleisch und nicht aus der Ruhe bringen lassen, wenn er bei nächsten mal nicht sofort begeistert wieder zum See läuft. Wenn Du Ruhe und Gelassneheit ausstrahlst und er merkt, dass ihm nichts passiert und nichts mehr knallt, wird er sich auch wieder beruhigen
Viele Grüsse

Hallo Martin,
vielen Dank für Deine nette Antwort!
also wenn ich Dich richtig verstanden habe ist es so.
Ein Hund darf seine Ängste haben, genau wie wir. Wir sollten ihm das auch zugestehen und weder energisch noch mit gutem zureden versuchen ihn daraus zu holen. Und ihm die Wahl lassen, gehe ich jetzt mit meinem Menschen oder bleibe ich noch eine viertel Stunde hier alleine liegen.
Und z.B am See, ihm Stück für Stück zeigen, das nichts schlimmes da ist?

Dann hätte ich nur noch eine Frage: Wie zeige ich ihm jetzt, daß Gewitter nicht schlimm ist? Er liegt jetzt im Keller ( freiwillig )und hechelt so vor sich hin.

dankende Grüße
Marleen

Grüß Dich Marleen,

: Dann hätte ich nur noch eine Frage: Wie zeige ich ihm jetzt, daß Gewitter nicht schlimm ist? Er liegt jetzt im Keller ( freiwillig )und hechelt so vor sich hin.

Das ist kein einfaches problem. Geräuschkassetten helfen nur bedingt, da die typische "stimmung" (luftelektrizität, ozon) nicht dabei ist. Unser Mirko wurde extrem gewitterfurchtsam, nachdem er anfangs unter blitz und donner nach mäusen gebuddelt hatte.
Beruhigungstabletten, wenn gewitter angesagt oder spürbar war, ermöglichten ihm überhaupt erst, das ganze einmal ohne sofortige fluchtreaktionen zu überstehen. Später forderte er dann selber tabletten, zumindest deuteten wir das so. Nach etwa zwei jahren war es dann soweit, dass er gewitter zwar registrierte, aber nicht mehr flüchtete. Er ignoriert weitgehend. Ist es ein wenig entfernt, so geht er inzwischen auch währenddessen spazieren.
Man muss generell den stresslevel soweit senken (und sei es mit tabletten) dass der hund überhaupt erst lernfähig (hier im sinne einer gewöhnung) wird.

tschüß Martin & Mirko

Hallo

auch ich hätte den Hund geholt , an die Leine genommen und währe durchgelaufen, wenn er bockt einfach ziehen (komentarlos). Ich finde es falsch, wenn man der Ursache, die dem Hund Angst macht ausweicht, du bestätigst somit nur seine Angst, in deinem Fall hat jetzt dein Hund den See mit einer schlechten Erfahrung verlassen. Ist aber auch zu blöde, dass euch in der Garage schon das nächste "Unheil" begegnete.

Wünsche euch alles Gute
Julika

Danke Julika,
am schönsten wäre es, wenn er glauben würde, daß ihm nichts passiert solange er in meiner Nähe ist, aber das konnte ich ihm wohl nie richtig vermitteln.
liebe Grüße Marleen + Buddy

Hallo Martin

Für den rest aber habe ich große bedenken:
:
: : Ich hätte Tibbi einfach an die Leine genommen und aus dem Auto gezogen (ohne ihn zu beachten) und wäre losgelaufen....
:
: Auf diese art kann man einen hund auch zum völligen blockieren bringen. Kann man einen kleineren hund dann noch auf den arm nehmen und wegtragen, bekommt man mit einem 40kg+ hund ernsthafte schwierigkeiten abgesehen davon, dass man die angst enorm verstärken kann.

Ich habe jetzt in diesem Fall auch extra Rücksicht auf die Grösse des Hundes genommen und da es ja ein Tibet Terrier ist (oder?) oder zumindest sonst was kleines, wird es sicher nicht so schwierig sein, das Kerlchen zu ziehen. (oder eben auf den Arm zu nehmen) Das mit dem Blockieren stimmt natürlich auch, ich kam da halt nicht drauf, weil das unser Rüde nie machte (obwohl auch panische Angst). Warum sollte das weiterziehen aber die Angst verstärken?
Wenn du vor etwas Angst hast und du hast einen guten Freund, sozusagen einen "Rudelführer", dann verlässt du dich doch auch auf ihn, oder? Wenn er deine Angst also völlig ignoriert und einfach weitergeht, dann wirst du ihm rasch glauben und auch unbekümmert weitergehen. Wenn er dich aber ständig lockt und sagt: Komm jetzt, es passiert ja nix, ist schon gut, dann merkst du, dass was nicht stimmt (ok, du verstehst ja noch die Worte, aber dein Hund nicht!).
Deinen Tipp mit dem Auto finde ich so so la la. Ich hätte viel mehr Angst, wenn man mich alleine liesse, gerade wenn ich Angst habe. Dann ist man doch froh, wenn man sich an jemandem orientieren kann, oder?

: Zum ignorieren gehört auch, dass man einfach geduld zeigt, den hund kleine schritte zu einer eigenen lösung machen zu lassen.

Wie stellst du dir das hier vor? Ich glaube, Marleen hätte den ganzen Tag beim See warten können, Buddy wäre nicht zurück gekommen, seine Lösung wäre "Abwarten" gewesen... Bei aller Geduld, manchmal muss man jemanden zu seinem Glück zwingen, von alleine wär der Kerl ja nirgendwo hin gekommen.

Bin gespannt, was du dazu meinst ;-)
Gruss
Roman