Hysterisches Kind wegen Hund! :: Ungereimtes

Hysterisches Kind wegen Hund!

von Gabriela2(YCH) am 16. Mai 2002 14:41

. Tölen darf man höchstens ins Gesicht treten."
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Hi Franziska!

Mei, das ist ja schon ziemlich extrem. Leider erlebt man hier in Hannover auch immer öfter Ähnliches. Fast jeden Tag steht wieder irgendwas in der Zeitung... Letztens stellte sich mir ein kleiner Bengel (anders kann ich es nicht ausdrücken...) in den Weg u. wollte mich mit angeleintem Hund nicht durchlassen, schrie immer nur :Weg, weg.... Vieh... Ich musste mich sehr zusammennehmen, um ihm nicht ordentlich den Hintern zu versohlen.

Er warf sogar irgend etwas gegen meinen Hund, traf aber zum Glück nicht. Das Schlimme ist, hätte ich ihm im Affekt eins geknallt, hätte wohl einen Tag später die ganze Meute seiner Familie vor meiner Tür gestanden!
Manchmal verstehe ich hier die Welt nicht mehr.... zu erwähnen wäre, dass mein Hund auf Fußwegen sowieso immer angeleint ist, obwohl es hier nicht Pflicht ist! Es ist übrigens nur ein eher kleiner Hund!
Ich denke, vieles kommt einfach durch die extreme Haßstimmung und Panikmache gegen alle Hunde.
Zum Glück gibt es aber noch einige niedliche supernette Kinder, die sich freuen, wenn sie Hunden begegnen - hoffentlich bleibt das wenigstens so!

Liebe Frust-Grüße Gabriela2
:

von Michael(YCH) am 17. Mai 2002 17:42

Tölen darf man höchstens ins Gesicht treten.

Hi,
das nächste Mal antwortest du ganz einfach freundlich und ausgesucht höflich: Richtig, das funktioniert aber nur einmal, dann haste nämlich einen Fuß weniger!
Viele Grüße Michael

von Wiebke(YCH) am 17. Mai 2002 18:54


Wir möchten etwas mehr Frust?

Dann überlegen wir uns mal, dass die Chancen nicht schlecht stehen, dass einem Kind, dass sich so verhält, im Zusammenhang mit Hunden schlechte Erinnerungen bleiben - und wenn es sich nur an die eigene Panik erinnert.

Dann überlegen wir, wieviele solche Kinder es gibt.

Dann überlegen wir, ob ein solches Kind große Chancen hat, dass ihm im Elternhaus anderes Verhalten gelehrt wird (wenn ja: warum dann bisher nicht).

Dann überlegen wir, wie denn das gleiche in Schule und Kindergarten, in Kinderzeitschriften und -Büchern (ohne Hund im Titel, die kauft er ja nicht) aussehen wird.

Hat dieses Kind überhaupt zukünftig eine Chance, dieses Verhalten noch verändern zu können?
Was meint ihr? Höre ich da: ein Kaum? - ich glaube es eigentlich auch nicht.

Dann schauen wir uns zum Aufmuntern Biss-Statistiken an: beinahe jedes zweite Kind wird in seiner Jugend irgendwann einmal gebissen... viele davon ins Gesicht...
Natürlich können die Hunde am wenigsten dafür - sie haben sich ihr Maul voller Zähne und ihr Abwehr- wie Jagdverhalten ja nicht individuell ausgesucht, das machte schon die Evolution für sie.
Soweit die unangenehme Situation des Zusammenlebens in den gleichen dicht bevölkerten Städten von nur teilweise auf Kinder sozialisierten Hunde mit großteils gar nicht mehr auf Hunde sozialisierten Kindern....

So, und jetzt kommt der eigentliche Frust: wie groß sind die Chancen, dass eines dieser Kinder einmal Gesetzte machen wird, oder zumindest über sie mit abstimmen, die unser aller Hundehaltung angeht?
Ganz gut, meine ich!

* Vieleicht motiviert diese Kombination unerfreulicher Tatsachen einige von uns dazu, wirklich an jedem Elternabend, jeder lästigen schulischen Aktivität - wo man viel lieber mit dem Hund gehen möchte stattdessen - teilzunehmen und auf die dortigen Menschen mit 'positiver Verstärkung' einzuwirken, mehr über Tiere und ihr Verhalten im Unterricht zu lernen.
Vielleicht darf hier und da der brave Hund dabei unter der Bank liegen und zur Aufklärung beitragen.
* Vielleicht finden einige von uns die Möglichkeit, ihren guterziogenen Hund zu Besuchsdiensten in Kindergarten, Schulen usw. zu schulen, prüfen zu lassen und einzusetzen. Vielleicht wissen wir dann endlich, warum wir uns so geplagt haben, ihm/ihr ein paar 'unnötige' Tricks beizubringen...
* Vielleicht finden manche von uns im täglichen Leben noch mehr Geduld und positive Möglichkeiten, sich ein wenig Zeit zu nehmen, auf Kinder positiv einzuwirken -
* Vieleicht macht sich dieser oder jener dafür sogar die Mühe, dazu optimale Methoden zu erlernen, um Kindern zu erklären, wie man mit Hunden umgehen kann - für unsere Hunde haben wir das ja auch schon gelernt...

Gewalt beginnt da, wo Wissen aufhört, sagte mal wer...
Werden wir aktiv gegen Gewalt: verbreiten wir Wissen!

ich wünsche es uns allen, dass viele Kinder die Chance erhalten, mehr Wissen über Hundeverhalten zu sammeln - dann braucht man sich ja wirklich vor den wenigsten Hunden fürchten... ob man sie nun liebt oder nicht!

Liebe und irgendwie doch noch ein bißchen optimistische Grüsse
(meine ist schon 'Therapiehund')...
Wiebke


www.hunde-erziehung.at

von Eva M.(YCH) am 22. Mai 2002 21:06

Hallo Claudia,

: Also ich kann ja verstehen, wenn jemand Respekt oder in Gottsenamen auch Angst hat davor, was ich auch akzeptiere und meinen Hund ohne grossen Diskussionen anleine, aber so was, einfach loskreischen wie am Spiess.


Dir ist ja auch aufgefallen, daß dieses Verhalten sehr außergewöhnlich war. Das war nackte Angst und das ist nicht normal. Egal, ob das Kind von klein auf einfach Angst vor Hunden hat, ob es schlechte Erfahrungen gemacht hat, oder ob es von Erwachsenen/Eltern/anderen Kindern Angst gemacht bekam - die Reaktion war so, daß man fast sagen müßte, das Kind braucht eine Therapie gegen diese Phobie.

Übrigens sind die Eltern relativ machtlos, wenn sich ein Kind in den Kopf gesetzt hat, daß man sich vor Hunden fürchten kann. Ich selbst war z.B. schon immer verrückt nach Tieren und hab meine ganze Jugend mit Tierheimhunden verbracht. Meine Tochter ist 3 Jahre alt und gehört zu denen, die panisch wegrennen oder zu kreischen anfangen, wenn ihr die Situation mit dem Hund (oder auch der Katze, dem Kaninchen, was auch immer) unheimlich wird.
Da nützt es auch nicht, daß sie bis sie knapp 2 Jahre alt war immer wieder einmal direkt neben großen Hunden seelenruhig gespielt hat. Sie hat auch nie schlechte Erfahrungen gemacht. Ich gehe davon aus, daß es ein Phase ist und wir das bald in den Griff bekommen. Aber wissen kann man das nicht.
Deshalb sollte man einfach immer im Hinterkopf behalten, daß andere Menschen, denen man begegnet, Angst haben können und dann unlogisch reagieren. Bei Kindern sind deshalb noch lange nicht die Eltern schuld!

Da ich über die Jahre mehrere Menschen mit Hundephobie kennengelernt habe weiß ich, daß die wenigsten von ihnen kreischend davonrennen.
Viele bekommen "nur" Schweißausbrüche, reißen sich zusammen und wechseln wenn möglich die Straßenseite. Und ich finde, das sollte man respektieren, den Hund zu sich rufen, am besten anleinen, und nicht versuchen mit "Der tut nichts" an den Leuten herumzutherapieren. Es tut Mensch und Hund besser, wenn sie zueinander Distanz halten. Therapie macht nur dann Sinn, wenn der Mensch mit der Phobie dazu bereit ist.

Grüße,
Eva

von Susi & Ronni(YCH) am 05. Juni 2002 15:07

Hallo Claudia,

So ein ähnliches Erlebnis (mit gutem Ausgang) hatte ich vor kurzem.

Mit meiner Kindergruppe (4-8 jährige; keine geschlossene Gruppe) vom Bund Naturschutz findet so alle 5 Wochen ein Treffen in der Natur statt. Beim letzten Mal habe ich unseren "Aris" einen weißen Golden Retriever mitgenommen.
An unserem Treffpunkt angekommen wurde er auch von einigen Kindern freudig empfangen. Dann hörte ich auf dem 5 m entfernten Gehweg ein Kind wirklich hysterisch, wenn nicht sogar panisch schreien und weinen.
Es wollte nicht zu uns wegen des Hundes.
Die Mutter (ganz toll vernünftig; dabei befürchtete ich schon Schimpfsalven die über mich hereinbrechen würden *ggg*) versuchte mit ihrem Buben in gebührender Entfernung vorbeizugehen. Unter dem hysterischem Geschrei des 3jährigen Jungen zerrte sie ihn an uns vorbei bzw. der Bub versuchte die Mutter wegzuzerren.
Im stillen hatte ich die Hoffnung, dass der Bub, weil noch so klein ja eh nicht auf unserer Wanderung mitgehen würde...weit gefehlt *g*
Mein dickes Lob der Mutter, die ganz ruhig auf den Jungen einredete.

Als "Aris" dann "Platz" machte war er schon nicht mehr so furchterregend, und das Kind traute sich ohne Geschrei aber mit furchtsamen Blick in 5 Meter Entfernung vorbeizugehen.
Aus dieser sicheren Entfernung konnte der Bub dann zuschauen wie "Aris" kleine Kunststückchen vorführte.
In der Pause haben wir noch ein Singspiel gemacht vom "Aris" von dem jeder weiß "dass er nicht beisst" *ggg* ...später hat er noch die versteckten Mützen der Kinder gesucht und apportiert und das Futter für die Schnecken vom Schneckenrennen weggefressen...
und das Ende vom Lied ?

Unsere Wanderung verlief bestens. Zum Schluss hat der kleine Bub "Aris" ohne Überwindung gestreichelt, gefüttert (Die Picknicks waren für "Aris" die Höhepunkte *schmunzel*) und sogar versucht ihn zu führen.

Liebe Grüsse von Susi & Ronni und "Therapiehund Aris", seine einzige Bedingung: Das mit dem Essen muss stimmen *ggg*

von Alex & Aris(YCH) am 05. Juni 2002 15:47

Hallo Claudia (und alle anderen),

1.Vor ein paar Tagen:
Unsere Nachbarn sitzen auf der Terrasse und grillen, mit Blick auf unser Haus und den Vorplatz, wo ich die beiden Hunde (Ronni und Aris - siehe posting von Susi *ggg*) nach dem Spaziergang saubermache.

Dabei die Großeltern und ein kleines Mädchen (ca. 2-3 Jahre). Plötzlich höre ich wie die Kleine immer "Wau-Wau" ruft. Der Großvater ständig: "Pass auf, die Beiss´n die glei.....usw.!

Nachdem ich mir das ein paar Minuten lang anhörte bin ich zum Zaun gegangen und hab sie drauf angesprochen. Ob sie wollen, dass ihr Kind später vor allen Hunden Angst hat.....usw.

Ausser relativ "dümmlichen Gegrinse" keine Reaktion.

Ergänzen sollte ich noch, dass alle dort befindlichen Personen in der Nachbarschaft wohnen UND unseren Aris seit Jahren kennen - genau wissen wie brav er ist und ihn teilweise auch mögen und mit ihm mal scherzen etc... Trotzdem so unüberlegte Kommentare.

Da soll man sich wundern........

2. Vor ein paar Monaten begenete mir bei einem Spaziergang eine andere ortsansässige "Omi" mit Enkelkindern. Bub war ziemlich renitent und schlug auf Omi mit Regenschirm.

Omi: "Hörst jetzt auf du ......! Pass auf, da kommt der Herr...., den sein Aris wird dich gleich beissen, wenn´st net glei brav bist!"

Auch hier konnte ich diese Bemerkung nicht auf sich beruhen lassen und versuchte zu argumentieren.....Endete letztendlich in einer unergiebigen Debatte über Hunde- und Kindererziehung....etc....

3.Jetzt "heiterer"

Vor einem Jahr war ich zu Hause (in Wien-Umgebung) bei einer Familienfeier. Wir gingen in großem Kreise mit drei Hunden spazieren, dabei ein Junge, der auch große Angst hatte und mir mit großen Augen aufgeregt erklärte: "Hunde können schlimm beissen und ich darf sie nicht anstarren und nicht vor ihnen davonrennen etc....."

Ich versuchte ihn davon zu überzeugen, dass Aris (der der größte Hund war und deswegen hatte er vor ihm am meisten Angst) gaaanz lieb sei, er im Prinzip recht hatte, aber nicht alle Hunde gefährlich seien etc..... Er wollte ihn später auch streicheln, zitterte aber und getraute sich nicht näher als bis auf 5 cm mit der Hand an sein Fell.
Später saß ich mit ihm am Boden im Haus und spielte mit ihm mit Bauklötzen, als Aris zu uns kam und sich daneben hinlegte. Er war so ins Spiel versunken, dass er es gar nicht bemerkte, wie nah er bei ihm lag. Ich machte ihn vorsichtig auf Aris aufmerksam und meinte, "Schau, jetzt kannst du ihn vielleicht doch streicheln, wenn er so brav am Boden liegt. "Ja, ich probiers mal," meinte er und näherte seine Hand vorsichtig! Plötzlich stoppte er die Bewegung und meinte: "Aber, was passiert, wenn ich so mache???" und fuhr ihn bei dem Wort SOOO durchs Fell. *ggg*
"Nichts, siehst du doch?"- "Nein, lieber nicht!" blieb er dabei.
Aber er hatte ihn einmal berührt - wenn auch nur quasi "irrtümlich" als Demonstration!!!

Später sprach ich mit seiner Mama, sie meinte "sie wisse nicht woher er die Angst habe!" er hatte noch nie schlechte Erfahrungen mit Hunden gemacht. Aber wahrscheinlich hat ihm die Omi ein paar "Grusel-Stories" erzählt.

4. Mit der Frau eines guten Freundes unterhielt ich mich vor Jahren schon einmal über Hunde, die nach ihrer Meinung "immer unberechenbar wären - und welch schlimme Verletzungen sie verursachen können etc....."!
Was soll ich sagen! Die Kinder hatten allesamt später mehr oder weniger Angst vor unseren Hunden, auch wenn diese noch Welpen waren und allesamt nie was anstellten. Ein Junge zitterte immer und versteckte sich, wenn Aris als Welpe rumlief sad smiley(( Obwohl sie selbst nie schlechte Erfahrungen gemacht hatten.


Fazit:
Kindererziehung heißt für mich auch mögliche ÄNGSTE ABBAUEN!!! Aber ich glaube, dass sich viele Eltern dieser Verantwortung nicht bewußt sind, bzw. selbst unter so vielen Ängsten und Unsicherheitsgefühlen leiden, dass sie diese zwangsläufig an ihre Kinder weitergeben.

Aber wir alle (hoffentlich) verantwortungsvolle Hundehalter sollten diese Ängste ernst nehmen und respektieren, aber im Rahmen unserer Möglichkeiten versuchen AKTIV an deren Abbau mitzuarbeiten.

Liebe Grüsse

Alex & Aris


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