von gudrun(YCH) am 28. September 1999 18:48
Guten Abend Christoph,
ich wollte mich eben mal auf die schnelle an meinen Computer setzen und etwas über Kaninchenkrankheiten herausbekommen und da sehe ich einen Antwort auf meine Meldung, von der ich schon garnicht mehr wußte, daß ich sie geschrieben hatte. Vielen Dank, daß Du geantwortet hast.
: Es kann nicht darum gehen, ob und welcher Tierarzt Erkenntnisse über Fütterung hat.
Das sehe ich nicht ganz so. Es sollte schon darum gehen, ob man bei einem Tierarzt ist, der einem zum Thema Fütterung etwas sagen kann. Ich war auch schon mal bei einem Tierarzt, der mich doch tatsächlich frug, wie ich den Bedarf an Vitamin ?? decke, da dieser über Trockenfutter (die gefütternde Marke wollte er nicht wissen) nicht abgedeckt ist. Stattdessen kramte er ein Fläschen mit Lebertran raus und meinte, ich solle das mal nehmen, was ich Nico aber nicht gegeben habe.
Wer wissen will, welche Uni von welchem Hersteller geschmiert wird sollte sich das Buch "der dreißigjährige Krieg" von Marc Torell besorgen (transanimal Verlag)
So eine Aussage von schmieren einer Uni verunsichert doch wieder nur. Was soll man denn als "Verbraucher" noch glauben. Ich habe zwei Papageien und vier Zwergkaninchen. Hätte ich bei jedem vorher Bücher wälzen müssen? Ich habe mich über die Arten, Haltung und Ernährung informiert und das war es. Warum ist nur beim Hund alles so schwierig. (Habe vergessen: seit vier Wochen gibt es noch einen Kater).
: Auch eine Diskussion nur über Calciumgehalte ist wesentlich zu kurz.
Ich schließe mich hier voll an.
: Der Knochenstoffwechsel hängt von einer Summe von Faktoren ab.
: Calciumgehalt, Gehalt der gesamten Rohasche, Zusatzmenge an synthetischen Vitaminen insbesondere Vit D3 und Vit A, Rohproteingehalt, Rohproteinqualität, Gesamtenergiegehalt, Fettqualität, um nur einige wichtige zu nennen.
: Aber auch eine andere Tatsache wird häufig ausser Acht gelassen.
Darüber war ich mir schon im klaren, denn ich habe nicht nur Calcium- und Phosphor Verhältnisse der einzelnen Futtersorten verglichen, sondern diese Faktoren (einige davon) ebenfalls gegenüber gestellt. Doch man kann (sollte zumindestens) davon ausgehen, daß jedes Futter (die meißten und bekanntesten) den wesentlichen Bedarf eines Hundes abdecken.
: Kaum ein Hund wird ausschliesslich mit Trockenfutter ernährt, meist kommen Essensreste, Selbstgekochtes, die unseligen Schweineohren und Kaustangen, Trockenpansen,etc. hinzu. Durch diese Zufütterung von "Leckerlis" bringt Ihr selbst das bestkonzipierte Hundefutter aus dem Gleichgewicht. Die Beurteilung des Hundefertigfutters muss unter solchen Umständen immer falsch sein, sowohl Verdammnis eines Hundefutters als auch Lobeshymnen sind so gesehen immer falsch, es sei denn ihr habt wirklich ausschliesslich das entsprechende Hundefutter gefüttert.
Das haben wir. Leckerchens wurden morgens mit dem normalen Futter abgezählt und es gab einen genauen Plan, was der Hund gefressen hat. Sicherlich gab es auch mal ein Schweineohr, Trockenpansen, Kauknochen ABER selten und in Maßen.
Laß mich an dieser Stelle vielleicht kurz sagen, daß Nico mein zweiter Berner ist. Den ersten (Sam) habe ich mit 7 Monaten wegen allerschwerster HD einschläfern lassen müssen. Sam hatte noch beidseitige OCD, die jedoch operiert war. Danach habe ich alles: Haltung, Fütterung, Bewegung.... hinterfragt. Leider war es jedoch für eine genetische Analyse zu spät, denn Freunde hatten uns am Tag von Sam´s Tod Nico geschenkt: Beide haben denselben Vater. !!!!!!!!!
: Aber auch andere Faktoren ...... kommen Haltungsfehler, Bewegungsfehler und übertriebener Medikamenteneinsatz als Verursacher in Frage.
Ich stimme Dir hier ebenfalls vollkommen zu und muß mir bei Sam auch selbst den Fehler eingestehen, ihn wegen Unwissenheit recht früh zuviel bewegt zu haben und so die OCD begünstigt zu haben. Dem ist aber bei Nico nicht so (KEIN Treppensteigen, KEINE langen Spaziergänge, KEIN Toben mit Erwachsenen Hunden, KEIN Toben auf dem Welpenspielplatz, KEINE Sprünge........)
: Wenn Du also wissen willst warum Dein Berner Gelenkprobleme hat musst Du als erstes einen schonungslosen Fütterungsplan aufstellen, der nicht heisst ich habe Futter xy gefüttert, sondern alles was der Hund frisst von Trockenfutter über "Leckerlis" bis Selbstgekochtes beinhaltet.
Diesen Plan hat es gegeben und gibt es immer noch. Mein Mann kriegt schon immer die Krise, wenn ich mit dem Meßbecher und dem Taschenrechner rumhampele.
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: Wichtig vor allem: hast Du noch Ergänzungfutter gefüttert?
NEIN!!!!!!!!!!!
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: Dann wie hast Du deinen Hund bewegt?
im Welpenalter (die ersten paar Wochen) reicht der Garten für eine kleine Runde vollkommen aus, danach kleine häufige Spaziergänge (nicht über 10 MInuten). Heute, mit 17 Monaten läuft Nico morgens 10 Minuten, Mittags 10 Minuten und abends ca. 30 Minuten. Zwischendurch kann er in den Garten.
:Auch übermässiges Fahrradfahren mit dem Hund hat schon so manches Gelenk ramponiert!
Wer einen Berner in der Wachstumsphase ans Fahhrad läßt verdient PRÜGEL!!!!!!!. Danach sehe ich es bedingt (kühl, kurze Strecken, weicher Boden) ein.
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: Und ein Plan aller medizinischen Eingriffe von Wurmkuren über Impfungen bis zu Therapien muss her, um festzustellen ob hier eine Ursache liegen könnte.
Hier hat der Tierarzt einen genauen Überblick.
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: Vieleicht versuchst Du einmal so "ganzheitlich" hinter die Ursachen der Probleme deines Berners zu kommen.
Was soll ich KONKRET tun???
Lieben Gruß Gudrun
P.S. Unser Nico läuft nun mittlerweile vorne OHNE Probleme (eiert nur etwas) und steht mittlerweile auch OHNE Probleme auf. Wir werden ihn im Oktober (18 Monate) wieder röntgen lassen und dann wissen wir mehr.