von Kerstin(YCH) am 20. Juli 2001 14:34
Hallo Melanie,
: Auch damit kann ich im Prinzip gut leben, weil wir kommen ja auch nicht mit jedem aus, oder?
Stimmt.
: Schöner wäre es natürlich wenn er weiterhin mit allen Hunden gut auskommen würde. Wenn nicht, lässt es sich wohl nicht ändern...:
Ich finde es auch manchmal schade, das er mit keinem Rüden mehr spielt, um sich mal so richtig auszupowern. (gibt nur wenige Ausnahmen)
Dafür liebt er Hündinen über alles könnte sich Stunden lang mit ihnen austoben....
:
: Kann man diesem Verhalten eigentlich nicht durch gute Sozialisation weitgehend vorbeugen? Oder kann sich das wirklich grundlegend während der Pubertät ändern? (Sammy hebt bereits das Haxerl...)
Vielleicht können dazu ja auch noch ein paar andere etwas schreiben...so viel Erfahrung habe ich in dem Bereich auch nicht, aber ich kann ja mal meinen "Fall" schildern.
Das kommt jetzt darauf an was du unter grundlegend verstehst.
Also Kalle (eigentlich Carlos) war als Welpe auf der einen Seite sehr ängstlich (hat sich anderen Hunden sofort untergeordnet und ist bei den ersten Spaziergängen immer hinter uns her geschlichen) auf der anderen Seite sehr gelassen (kein Mucks, wenn er sich verletzt hat oder wenn er mal alleine gelassen wurde, kein Theater bei Fremden oder im Restaurant, o.ä.).
Das was ich mit "Gelassenheit" umschrieben habe ist geblieben, er ist sehr geduldig und ruhig in bestimmten Situationen.
Manchmal ist er auch noch ängstlich/vorsichtig z.B. bei Treppen oder er würde nie in einen See springen, der kein flaches Ufer hat...u.ä.
Also die meisten seiner Charakterzüge sind geblieben oder haben sich noch ausgeprägt.
Das Einzige was sich wirklich grundlegend geändert hat, war sein Verhalten anderen Rüden gegenüber.
Jetzt ist von Spielen oder Ängstlichkeit keine Spur mehr zu sehen.
Er maschiert in einem High-noon-Cowboy-Gang (so als würde gleich das nächste duell starten..) auf den anderen Rüden zu und bleibt dort mit erhobener Rute und Kopf einfach stehen. Er würde jedoch niemals auf einen anderen Hund zurasen, bellen oder beißen, nein nur präsentieren.
Es kommt dann eben darauf an wie der andere Rüde reagiert. Meisten kann man ihn aus so einer Situation gut abrufen. Aber wenn der andere Rüde anfängt, dann gibt es schon mal Streit, weil er sich in der Regel nicht mehr einfach so unterwirft. Es sei den der andere ist viel größer als er, dann macht er schon mal 'nen Bogen um den hund (is ja auch clever...)Ist aber ganz selten.
Und das ist ja auch nur ein Beispiel, nicht jeder Rüde entwickelt sich so.
Aber du hast eben von "Sozialisation" gesprochen und unser Hund hatte immer viel Kontakt zu anderen hunden und ist nie gebissen worden oder so und trotzdem hat er sich so entwickelt. Ist eben sein Charakter und für uns (er ist ja nicht aggressiv!) auch kein Problem.
Und wenn es ein Problem wäre oder noch würde, kann man da auch mit Training einiges machen.
Is ein bißchen lang geworden meine Antwort, ich hoffe dich hat's trotzdem interessiert.
Liebe Grüße Kerstin