von Margot(YCH) am 25. Dezember 2001 18:40
Hallo Anneliese,
: Nicht die Antibiotika sind resistent, sondern die Erreger.
Ich habe nicht von Antibiotika-Resistenzen gesprochen - ist ja wohl
(hoffentlich) klar, dass nur die Erreger resistent werden können.
: Jede Population von Keimen weist verschiedene Stämme mit unterschied-
: licher Empfindlichkeit auf.
: In Vivo (im Organismus) muss die Dosierung immer über der MHK liegen,
: gemessen in mg pro kg Körpergewicht.
Und wie sich leider in der Praxis zeigt, werden die verschiedensten
Stämme immer unempfindlicher - und das hat mit der Konzentration überhaupt nichts zu tun.
Und wie die Dosierung von Antibiotika abläuft kann jeder Laie dem
Beipacktext entnehmen, das sind allgemeine Binsenweisheiten.
: Eines der Hauptprobleme ist die selektive Resistenz, die sich entwi-
: ckelt, weil man mit zu geringer Dosierung die gut empfindlichen Stäm-
: me eliminiert, sodass die weniger gut empfindlichen übrig bleiben.
Die weniger gut empfindlichen Keime kannst Du oft nur mit 2- und 3fach
Kombinationen versuchen zu eliminieren.
: Im Übrigen begegnet mir die Keimflora aus der Vorhaut wohl schwerlich
: Wochen oder Monate nach ihrer Abtötung nochmals in der Lunge und dass
: sie mir nicht in die Niere von unten kommt sorge ich beizeiten mit
: einer gezielten Dosierung, wobei ich auf virulente und harmlose Keime differenziere.
.......und das bei chronisch rezidivierendem Verlauf alle 3 - 4 Wochen?
Damit beschränkst Du Dich ja dann lediglich darauf einen "Flächenbrand" zu verhindern - die alte Frage nach der Verhätnismäßigkeit der Mittel!
Versteh mich nicht falsch - ich gehöre keinesfalls zu denen die Antibiotika verteufeln - sie sind unverzichtbar! Aber, falls sich eine andere Option im individuellen Behandlungsfall auftut ohne dabei unkalkulierbare Risken einzugehen, bin ich dafür die Alternative zumindest zu versuchen und nicht von vornherein als "esoterischen Humbug" abzutun!
: Durch Unterlassung einer antibiotischen Behandlung verschleppt man
: allenfalls eine Infektion und kann eine weitere mit hochresistenten
: Keimen doch nicht verhindern, wobei die erste Infektion den Organis-
: mus so schwächen kann, dass die nächste Infektion infolge einer herab-
: gesetzten Immunität um so leichter ausbricht.
Und wie leichtfertig werden die Indikationen zu Antibiotika denn gestellt? Bei jedem banalen Infekt werden Antibiotika verabreicht, meist noch viel zu lange - und jetzt erklär mir bitte, dass diese Vorgangsweise die Immunsituation eines tierischen oder menschlichen
Organismus stärken soll? Am besten womöglich noch die sogenannten "Breitband-Antibiotika", die der Einfachheit halber am liebsten verwendet werden! Wo findest heute in der freien Praxis noch wirklich selektiven Antibiotika-Einsatz? Hilft das erste nichts -na gut-dann rücken wir die nächsten 2 oder 3 Wochen eben mit einem anderen dem Keim(?) zu Leibe! Leider die gängige und gelebte Praxis!
: In ähnlicher Form hat man dies beim Hund bei der Staupe, die als
: reine Virusinfektion nicht gefährlich ist, aber das durch die bakte- riellen Sekundärinfektionen wird, die wiederum die Immunität belasten
: und so die Abwehr gegen die Staupeviren beeinträchtigen.
Sorry, aber dann wäre die Staupe eigentlich kein Problem mehr - das hieße wir müßten uns vor viralen Infekten ja nicht mehr fürchten! Bei der Staupe zerstört bekanntlich das CDV lymphatisches Gewebe (Lymphknoten und Thymusatrophie) was eine zumeist tödliche Immunsuppression hervorruft - da siehst Du aber mit Antibiotika sehr alt aus! Als symptomatische Therapie vielleicht - aber rein causal hast Du es mit einer viral induzierten Immunsuppression zu tun! So viel zu Deiner Behauptung das "Staupe-Virus" sei nicht gefährlich!
Grüße
Margot+Foxies