Sozialverhalten eines Golden Retriever? :: Hundeerziehung + Soziales

Sozialverhalten eines Golden Retriever?

von Pit Naujoks(YCH) am 21. November 1997 10:35

Durch den Tod der einzigen Großmutter meiner Tochter ist der Entschluß
zum Kauf eines Hundes gefallen, der den schmerzlichen Verlust beim
Großvater und bei unserer Tochter etwas zerstreuen soll.
Der Familienrat tagte und der Entschluß einen Labrador zu kaufen war
gefallen.
Da wir jedoch niemand in der Verwndschaft haben, der sich mit dieser
Rasse auskennt, möchte ich über diesen Weg etwas über den Hund
erfahren.
Unsere Tochter ist sieben Jahre alt und geht sehr verantwortungsvoll
mit Tieren um. Wir haben dies zunächst mit einem Zwerghasen getestet
und festgestellt das sie nach einer Anlernphase den Hasen
selbstständig pflegt und ihn versorgt.
Wir besitzen ein eigenes Haus mit ca. 260 qm Wohnfläche und sind der
Meinung, das so ein rel. großer Hund sich in dem Haus wohlfühlen
kann.?
Der Großvater unserer Tochter ist noch sehr rüstig(66 Jahre)
und würde den Hund während unserer Abwesendheit versorgen und ihn
bewegen.
Nachmittags und Abends würde der Hund von uns und unserer Tochter
betreut.
Und nun meine Fragen:
Verträgt diese Rasse eigentlich so viele Bezugspersonen?
Wie ist das soziale Verhalten dieser Rasse zu beschreiben?
Worauf muß beim Kauf eines solchen Hundes geachtet werden?(Ich will nicht züchten!)
Wie kommt dieser Hund mit dem Alleinsein zurecht? (max. 4,5 Stunden)
Wie kommen diese Hunde mit Kindern zurecht?
Wie reagieren die Hunde auf Besuch?
Für recht viel Anworten wäre ich dankbar.

Hallo,
durch Zufall habe ich Eure Fragen gelesen und ein Teil der bereits erfolgten
Anworten. Da ich selber Besitzer von 2 wunderbaren GR (3 Jahre/6 Monate
und wir eine Tochten von 9 Jahren haben, möchten ich micht ganz kurz äußern.
Trotz aller Werbung und Verniedlichung muß gesagt werden, daß die
Retriever von der Abstammung Wasser- Stöber und Apportierhunde.
Diese Veranlagung "der Wille zur Arbeit" ist heute noch vorhanden.
Es reicht also nicht, "nur" drei mal am Tag Gassi zu gehen, sondern
es sollte für den Hund ein sinnvolle Beschäftigung geben die ihn
entsprechend fordert und auslastet.
Zur TochterFakt ist bei uns:
1. Die Hunde nie mit der Tochter(Kinder)alleine lassen!
2. Unsere Tochter darf den Hund nur halten, wenn einer von uns
daneben steht. Denn 29-33 Kg zu halten ist nicht einfach und
manch Erwachsener hat damit schwierigkeiten.
Ich glaube, nun habe ich genug geschrieben. Wenn ihr naoch Fragen
habt kurze e-mail genügt.
In diesem Sinne ein föhliches (Doppel-)Wuff aus Ulm(Donau)
sendet Euch Pit
PS. Trotz allem ist ein Hund einer der besten Partner der Welt!

von Bodo Priesterath(YCH) am 21. Dezember 1997 14:06

Und nun meine Fragen:
Verträgt diese Rasse eigentlich so viele Bezugspersonen?
Wie ist das soziale Verhalten dieser Rasse zu beschreiben?
Worauf muß beim Kauf eines solchen Hundes geachtet werden?(Ich will nicht züchten!)
Wie kommt dieser Hund mit dem Alleinsein zurecht? (max. 4,5 Stunden)
Wie kommen diese Hunde mit Kindern zurecht?
Wie reagieren die Hunde auf Besuch?
Für recht viel Anworten wäre ich dankbar.

Das sind ja eine ganze Menge Fragen auf einmal.
Der Hund wird sich einen Führer aussuchen, dem er sich unterordnet. Gerade ein LAbrador wird sich niemals allen unterordnen.
Wie der Hund reagiert ist Erziehungssache. da kann man keine generellen Aussagen machen.
Fakt ist nur, daß die Rasse unheimlich in Mode gekommen ist und deshalb nicht mehr die Eigenschaften hat, die ihr nachgesagt werden.
Die Tierheime sind voll von 3 jährigen Retrievern, die sich gegen den eigenen Herrn gewandt haben, weil sie der MEinugn waren, daß er das Rudel nciht führen kann.
Also imho auf keinen Fall ein Hund für Anfänger.

Meine Empfehlung wäre sich mal in den Tierheimen der Umgebung umzusehen, da gibt es jede Menge Hunde, die ein neues ZuHause suchen.
Außerdem bekommt Ihr da nähere Infod über den Hund und könnt ihn auch erstmal testen.

Welpen sind immer lieb und nett, so daß man sich oft blenden läßt.

Mal abgesehen von der finanziellen Seite (gute Züchter sind verhältnismäßig teuer), tut Ihr auch noch ein gutes Werk.

von Maja Hulicka(YCH) am 21. Dezember 1997 18:38

Hallo Herr Pütmann


Verträgt diese Rasse eigentlich so viele Bezugspersonen?

Jeder Hund wird sich _einen_ Rudelführer aussuchen, die anderen haben in der Rangordnung ihren eigenen Platz, was nicht heißt, daß er nur auf eine Person hört.

Wie ist das soziale Verhalten dieser Rasse zu beschreiben?

Retriever bzw. Labrador sind geradzu darin bestrebt, ihrem Menschen zu gefallen. Sie zeichnen sich durch eine enorme Gehorsams und Arbeitsbereitschaft aus und verfügen über die notwendige Art der Intelligenz. Natürlich braucht jeder Hund hundegerechte Erziehung, dazu gehören feste Regeln was das Erlaubte und Verbotene betrifft und feste Zeiten, in denen der Hund sich austoben kann und Spaß hat
.
Worauf muß beim Kauf eines solchen Hundes geachtet werden?(Ich will nicht züchten!)

Grundsätzlich sollte der Welpe klare Augen haben und keine Verkrustungen aufweisen Er sollte nicht scheu sein, ein sauberes Hinterteil haben und die Ohren nicht gerötet sein. Am besten ist es, wenn man sich ein Tier ein paar Tage ansehen kann (Öfter mal besuchen) so zeigt sich dann auch, welchem Tierchen man selbst als sympatisch erscheint.....ist auch ganz wichtig.

Wie kommt dieser Hund mit dem Alleinsein zurecht? (max. 4,5 Stunden)

Da Hunde Rudeltiere sind, kommen sie erfahrungsgemäß erstmal nicht sehr gut mit dem Alleinsein klar. Das bedarf einiger Übung, bis der Hund das nötige Vertrauen gefasst hat und sicher weiß „Meine Leute kommen wieder!" Eine Abwesenheit sollte niemal länger als 4-5 Stunden betragen, erstens fühlt sich der Wauzi alleine gelassen und hat Sehnsucht nach seinem Rudel, auch wenn es ein gemischtes ist (Hund/Mensch) und zweitens kann man in dieser Zeit allerhand wichtige Sachen machen...(im Fernsehen läuft grad nichts gescheites, der Typ im Radio geht mir auch auf den Keks, aber wie schmeckt eigentlich die Couch und was ist da überhaupt drin, damit es so weich ist).

Wie kommen diese Hunde mit Kindern zurecht?

Sehr gut, wenn die Kinder nicht gerade ganz besondere ähem Nervensägen sind, denn Kinder sind erst einmal suspekt. Ein Hund mag gerne planen und er hat gerne berechenbare Situationen, deshalb reagieren viele Hunde auf Kinder mit Zurückhaltung. Sie wollen die kleinen Menschen zunächst einmal beobachten, um ihre Aktionen einschätzen zu können. Solange ein Kind einen Hund nicht ernsthaft massiv ärgert (eigentlich dachte ich an quälen, das erschien mir aber doch zu hart) ich meine damit trotz Warnung des Hundes Aktionen ausführt, die dem Hund nicht behagen, wie z.B. auf ihm herum klettern obwohl er lieber schlafen möchte, ihn an den Ohren zieht obwohl er das als sehr schmerzhaft empfindet oder der Knirps meint, die wohltuende Wirkung des japanischen Heilpflanzenöls wäre auch für den Vierbeiner ganz gut, ist er ein sehr duldsamer Zeitgenosse (unter Berücksichtigung dessen, was später folgt, mit * gekennzeichnet)

Wie reagieren die Hunde auf Besuch?

Grundsätzlich sollte immer mal wieder Besuch kommen, auch auf der Straße beim Spaziergang sollte der Süße wissen, wie er sich zu verhalten hat, wenn z B Jemand aus einem Auto heraus nach dem Weg fragt. Kratzer im Lack eines fremden Autos sind nicht jedermann Sache. Solange das Kerlchen noch ganz klein ist, soll er aber die Möglichkeit haben, sich an sein neues Zuhause anpassen zu können. Also möglichst wenig Trubel! Die ersten 3-4 Wochen soll er sich ja an seine Familie binden. Dabei ist es wichtig, daß alle die zukünftig betreuenden Personen dabei sind. Es ist sehr von Vorteil, wenn dann die Periode des Alleinseins kommt. Diese darf w.o. beschrieben auch nicht plötzlich erfolgen sondern _muß_ geübt werden.

*Der Hund wird sich einen Führer aussuchen, dem er sich unterordnet. Gerade ein Labrador wird sich niemals *allen unterordnen.

Nein, sicher nicht! Er ist aber gut drauf und sehr wißbegierig, also wird er sich auch gerne etwas beibringen lassen. Und das erleichtert die Situation enorm.

*Wie der Hund reagiert ist Erziehungssache. da kann man keine generellen Aussagen machen.
*Fakt ist nur, daß die Rasse unheimlich in Mode gekommen ist und deshalb nicht mehr die Eigenschaften hat, *die ihr nachgesagt werden.

Da kann ich nur zustimmen. Leider ist es so, daß wenn einmal ein Tier „in Mode" gekommen ist , es häufig von unseriösen Züchtern produziert wird, um die Nachfrage zu stillen und den eigenen Geldbeutel zu füllen. Zu oft gehen dabei wichtige Eigenschaften der Tiere für den Liebhaber verloren wobei andere, für den richtigen Züchter ausschlaggebende verstärkt werden..

*Die Tierheime sind voll von 3-jährigen Retrievern, die sich gegen den eigenen Herrn gewandt haben, weil sie *der Meinung waren, daß er das Rudel nicht führen
*kann.
*Also imho auf keinen Fall ein Hund für Anfänger.
*Meine Empfehlung wäre sich mal in den Tierheimen der Umgebung umzusehen, da gibt es jede Menge *Hunde, die ein neues Zuhause suchen.
*Außerdem bekommt Ihr da nähere Infos über den Hund und könnt ihn auch erstmal testen.

Das Tierheim ist voll von Hunden gleich welcher Abstammung und Rassen. Oft genug sind es sog. Modehunde wie, Dalmatiner, Retriever, Yorkie, Westie oder Mischlinge aus solchen Rassen. Nicht zuletzt deshalb, weil man ja sagen kann „ Ja das ist ein Mischling von den Hunden aus 101 Dalmatiner" oder sonstiges.
Abgesehen davon ist _kein_ Hund ein Hund speziell für den Anfänger. Es bedarf immer einer Überlegung und einer genauen Planung.
Schauen Sie sich einmal in einer Buchhandlung um, vielleicht geraten Sie zu Kynos kleiner Hundebibliothek, fragen Sie Freunde und Bekannte nach Hundeerfahrung, besuchen Sie (bevor Sie einen Welpen zu sich nehmen) die örtlichen Welpentreffs und wenn Sie das kleine Pausbäckchen dann erst einmal Ihren Mitbewohner nennen, gehen Sie regelmäßig zu solchen Treffs. Das ist unerlässlich für das spätere Sozialverhalten unter Artgenossen.

*Welpen sind immer lieb und nett, so daß man sich oft blenden läßt.

Leider.......

*Mal abgesehen von der finanziellen Seite (gute Züchter sind verhältnismäßig teuer), tut Ihr auch noch ein *gutes Werk.

Viel zu viele arme Dinger stecken in solchen Heims fest. Es gibt übrigens Heime bei denen man mit den Tieren spazieren gehen kann!!
Ich an Ihrer Stell würde aber zunächst einmal einen Pflegeplatz im Urlaubsfall anbieten, damit Sie sehen können, was im Fall eines Hundes auf Dauer auf Sie zu kommt.

>Der Großvater unserer Tochter ist noch sehr rüstig(66 Jahre)
>und würde den Hund während unserer Abwesendheit versorgen und ihn
>bewegen.
>Nachmittags und Abends würde der Hund von uns und unserer Tochter
>betreut.

Das wäre sicher sehr schön für Ihren Großvater, aber bedenken Sie bitte, daß Sie Ihre Tochter nicht mit einem Hund alleine auf die Straße lassen sollten. Mit sieben Jahren denke ich, ist sie noch nicht so weit, im Falle eines Problems während des Spaziergangs mit dem Hund, eine schnelle positive Reaktion zu zeigen.
Ich spreche aus Erfahrung. Der erste Hund mit dem ich selbst „Gassi" gehen konnte, war ein Springer-Spaniel. Ich bin damals nur in bewohntem Gebiet mit ihm unterwegs gewesen, da war ich auch sieben. Auf einmal schoss aus einem Hof ein Boxer heraus, ebenfalls ein Rüde und ich ließ die Leine los und schrie „ Flaik, renn schnell, renn heim, schnell renn heim" er tat dies...wären die Straßen damals befahrener gewesen...
Ich möchte Ihnen sicher keinen Hund ausreden, Hunde sind das schönste das es gibt, aber in diesem Alter dürfen Sie die Tochter auf keinen Fall alleine mit dem Hund spazieren schicken!
Doch ich denke der Großvater und Sie selbst, werden der Tochter behilflich sein.


Liebe Grüße M. Hulicka

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