Hallo,

bei allem Verständnis für Deine Überforderung, die ich ja irgendwie noch verstehen kann, aaaabeeeer: Du wußtest von Anfang an das der Hund eine Verhaltensstörung hat und er lebt gerade erst mal seit 4 Tagen bei Euch und Du bist jetzt schon mit den Nerven am Ende??? Dann hättest Du Dir vielleicht lieber einen Hund ohne bekannte Störung oder einen Welpen geholt. Sorry, aber so etwas verstehe ich nicht...

Gruß

Ich bin wirlich nicht naiv, aber das es so schlimm ist haben wir von der Pflegestelle nicht erfahren. (Wie einige andere Sachen auch)
Und sorry, das ich nach "nur 4 Tagen" schon entnervt bin, aber es ist nicht witzig ständig einen sich drehen Hund um sich zu haben.

Vielen, vieln Dank!!

Hallo Inge,

Podencos sind eine Rasse für sich - man sagt ihnen ein katzenhaftes Wesen nach. Sie sind supersensibel und mit Druck erreicht man gar nichts.

Als Du das Verhalten beschrieben hast, konnte ich es mir bildlich vorstellen, ich habe schon viele Podencos gesehen, die in fremder Umgebung - und das seit Ihr ja - so hibbelig waren - anfangs.

Es ist auch möglich, dass es in der Pflegestelle nicht so schlimm war - später, denn da war er ja auch schon ein paar Tage. Und nun muss er sich wieder umstellen.

Wichtig ist, wie die anderen schrieben, dass Ihr versucht innerlich zur Ruhe zu kommen, denn Eure Nervosität überträgt sich.

Versucht erst einmal ein paar Informationen über die Rasse Podenco zu bekommen, dann versteht Ihr viele Dinge besser.

An der Leine sollte er auch noch ne ganze Weile bleiben, denn Podencos sind Jäger.

Und was das "ich kann nicht mehr" angeht, das kenne ich sehr gut. Als Sina kam war ich oft am Ende, denn sie war so gut wie nicht geprägt (laut Pflegestelle "nur ein wenig ängstlich, aber das legt sich" und jeder Spaziergang war eine einzige Tortur.

Heute rennt sie im Stammgebiet absolut selbstsicher rum und in fremden Gebieten ist sie nach wie vor unsicher, aber heute weiss ich damit umzugehen.

Es gibt im Netz einige Seiten über Podencos, gehe mal dahin und kontaktiere vielleicht auch die Seiteninhaber, die können Dir bestimmt noch einige gute Tips geben.

Viele Grüsse

Ingrid und Sina

Hallo Inge,
wie Antje würde ich dir auch empfehlen, dass der Hund sich wenigstens 1 x am Tag richtig müde machen kann (Radfahren, toben mit anderen Hunden im eingezäunten Auslauf). Ich würde ihn garnicht viel ansprechen, er sollte von sich aus neugierig werden und kommen.
Beschäftige dich doch intensiv mit deinem anderen Hund, da kann er sich dann abschauen, dass es sich lohnt, zu kommen, indem du z.B. derzeit beide Hunde nur noch aus der Hand fütterst.
Wenn du ihn draussen an der Leine hast, zwischendurch diese ganz kurz halten, so dass zwangsläufig nebenbei Körperkontakt zustande kommt, dann auch einfach mal stehen bleiben und ihn beiläufig berühren, ohne ihn direkt anzuschauen oder anzusprechen.
Ob jemals Freilauf möglich sein wird, zweifle ich an, das wird noch lange dauern und du wirst selbst merken, ob's geht.
Zwecks Stubenreinheit zeitweilig evtl. lieber im Haus an einem GEIGNETEN, ihm angenehmen Platz anbinden und zum pieseln mit dem beiläufig gennanten "Befehl" oft genug hinausführen.
Fast alle Hunde sind in Spanien an der Kette gehalten, dies ist also etwas ihm vertrautes, was ma m.E. eine Zeit lang noch weiterführen könnte. Wie gesagt, alles andere muss optimal sein, insbesondere das Laufbedürfnis dieser Rasse ist zu befriedigen....
Alle Tipps zusammengenommen werden dir sicherlich ein wenig weiterhelfen..
Brigitte

hallo inge!

oh was kann ich mich in dich reinversetzen!
ich weiss zwar nichts ueber zwingerkoller, dafuer aber umso mehr von der teilweise deprimierenden ersten zeit mit einem "frischgeretteten" hund.
als wir unseren rueden bekamen, war er auch ganz furchtbar rastlos und wanderte andauernd durch die wohnung und quietschte leise vor sich hin. das ging ueber monate so - staendige unruhe, die ordentlich an den nerven zerrte. er war auch eine schlimme nachteule und wir oft dementsprechend muede.

unsere ganze routine die wir ueber jahre mit unserer aelteren ("perfekten" ;-)) huendin aufgebaut hatten, war futsch. ich erinnere mich noch, wie ich am dritten tag heulend im schlafzimmer sass und mich fragte, wieso ich nochmal einen zweiten hund haben wollte.... ;-)

eine vernuenftige bindung zu ihm aufzubauen hat bei uns fast ein jahr gedauert. das erste mal, als er zu mir kam, um gestreichelt zu werden war fuer mich das allergroesste. draussen hat er mich monatelang grundsaetzlich ignoriert.

anfangs hat unsere huendin auch jegliche ansprache auf sich bezogen, aber nun sage ich grundsaetzlich zuerst den namen des hundes und dann was ich von ihm will, und das scheinen die beiden auch meistens zu kapieren.

mittlerweile habe ich zwar keinen schmuser, aber einen hund, der jeden abend ein paar minuten seinen ruecken von mir gekratzt haben will und ab und zu wedelnd auf mich zulaeuft und mein gesicht abschueffelt. im haus folgt er mir auf schritt und tritt.
draussen ist er absolut verlaesslich und laeuft 1a ohne leine. haette ich nie zu hoffen gewagt. hoch lebe die schleppleine!

es dauert manchmal lange, bis man einen akzeptablen mitbewohner aus seinem hund gemacht hat. und frustrierend ist es leider oft. nur nicht aufgeben!
einen fehler, den ich am anfang auch oft gemacht habe, ist zu erwarten, dass der neue hund so wird, wie der ersthund. hat bei mir eine weile gedauert, meinen rueden so zu nehmen, wie er ist, ob mir das nun passt oder nicht.

wuensche dir viel glueck und geduld! das wird schon!

dagmar