Hallo Porcha
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: Der Bericht ist zwar interessant aber kratzt leider nur an der Oberfläche. Allerdings hat er meine Neugier geweckt.
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...wie so oft in diesen Zeitschriften!!

: Bisher hatte ich mich mit 'Individualdistanz' nicht auseinandergesetzt. Ist das Buch 'Welpentraining' empfehlenswert? Hast Du diese Methode bereits probiert und wenn ja, wie reagiert Dein Hund auf seine 'gewonnene Individualdistanz'?

Ich habe mir das Buch Dienstag erst geholt und es ist leider im Moment eines unter vielen (hab ja auch meine ganzen "Rohkost"-Bücher noch zu lesen) aber mein erster Eindruck ist sehr positiv.

Das Thema Individualinstanz hat mich gestern abend im Buch besonders angesprochen, da meine Hündin dieses Verhalten eigentlich immer zeigt (z.B. hatte ich immer das Problem nahe bei mir zu gehen, Sitz und Platz zu machen). Natürlich ist das bei anderen Hunden noch ausgeprägter. Bisher stand ich aber dabei allein auf weiter Retrieverflur und sehe gerade bei Feltmann v. Schroeder schwarz auf weiß, daß das sogar ein erwünschtes Verhalten ist. Ich bleibe dran, lese heute abend weiter und berichte mehr.

Grüsse
Elli & Pina - der Urretriever

Hallo Elli und Pina,

diese Individualdistanz bezieht sich doch generell auf alle Hunde und nicht nur auf Junghunde und Welpen. Zeigt sie dieses Verhalten bei allen Hunden gleich, oder will sie nur ihre Ruhe vor den ungestümen Jungen?
Mein Rüde hat eine sehr ausgeprägte ID bei generell allen Hunden und diese Distanzen (es sind meines Wissens drei) sind auch eher klein. Ich habe da mal was sehr schlüssiges zu gelesen, weiss aber jetzt auf die Schnelle nicht mehr wo.
Meine Hündin, ein Labrador sechsjährig, hat das auch und ich habe noch keinen Hund gesehen, der das nicht hat. Es ist halt nur sehr unterschiedlich ausgeprägt und auch die Reaktionen der Hunde beim Überschreiten der gewissen Distanzen ist sehr individuell.

Viele Grüße

Susi

Hallo Elli !

Also, vielleicht bin ich ja noch nicht richtig aufgeklärt, aber daß Individualdistanz wegzüchtbar sei, ist mir neu. Ich Dummerle habe immer gedacht, daß sei einfach individuell bei jedem Hund verschieden (und hieße deswegen auch INDIVIDUALdistanz) Tja, so kann man sich irren.
:-)))
Meine Hündin hat auch eine ziemlich grosse I.distanz (auch zu mir, wenn wir arbeiten) und ich habe nicht vor, daran etwas zu ändern. Ich mag ja auch nicht, wenn mich jeder gleich antatscht.
Sie ist halt auch relativ dominant und das ist eben eine Art, dieses auch zu zeigen.

Gruß, Diana, Jackie und Justin

Hallo Elli,

meine Hündin (7Jahre) besteht seit sie erwachsen ist streng auf die Einhaltung ihrer Indivilualdistanz. Respektlose Annäherungen von Junghunden und Welpen werden geahndet, Überschreitungen dieser Distanz werden gerade bei jüngeren Hunden sofort geklärt. Sie wird dabei nie ernsthaft aggressiv, sondern weist nur zurecht.

Das alles trifft haargenau auf meine Hündin Dschampa, ebenfalls 7 Jahre, Retriever-WeißerSchäfer-Mix, zu. Da ich sie erst seit Juli habe, kann ich dir nicht sagen, ob oder von welchem ihrer Elternteile das vererbt wurde.
Ihr Verhalten hat sich allerdings im Laufe der Monate (konsequentes positives Bestärken) abgemildert. Mit Kong im Maul lässt sie sich gar beschnuppern! Andere Hundebesitzer zeigen für ihre Zurechtweisungen mitunter wenig Verständnis (deren Hund will nur spielen und meiner ist aggressiv...), die Hundewelt kommt damit aber gut klar. Wenn ich einen
Rüden aus dem Tierheim zum Gassigehen mitnehme, kriegt der beim ersten Annährerungsversuch meist ein paar Zähnchen gezeigt, danach hat bisher jeder den gebührenden Abstand zu meiner Zicke gehalten.

Gruß,
Nicole und die Zicke

Hallo Elli,

also diese Distanzgeschichte ist einer der größten Unterschiede zwischen Fellow (gest. Oktober 2000, Hündin) und Arno (6 Jahre, kastr. Rüde).
Fellow war ein Hund, der eigentlich sehr wenig Wert auf Körperkontakt legte, in den letzten Monaten hat sie teilweise sogar mich angefletscht. Ich hatte auch im allgemeinen keine Probleme damit, daß sie andere Hunde soweit ranließ wie sie wollte und auch keine Annäherungen von Menschen (mit wenigen Ausnahmen) schätzte. Das zweite hat sich dann im Alter gemildert.
Arno (Collie-DSH) dagegen hat nix gegen Körperkontakt, sucht ihn grade im Haus sehr oft. Und so ist er auch mit anderen Hunden und Menschen. Er fordert es nicht heraus, hat aber auch nix dagegen. Und das hat den großen Vorteil, daß meine Freundin und ich unsere beiden Rüden zusammen ins Auto (z. Zt. eins mit wenig Platz) packen können. Das wäre bei Fellow nicht möglich gewesen.
Er hat nicht mal was dagegen wenn andere Hunde ihm total auf die Pelle rücken. Irgendwie scheinen andere das auch zu merken, er wird öfter mal richtig abgeknutscht, meist von bekannten Hunden, aber neulich auch von einem Jungrüden.
Ich denke es kommt ein bißchen drauf an, was man mit dem Hund machen will. Z. B. bei Dienst- oder Rettungshunden wären Typen wie Arno
sicherlich gefragter.
Ich selber kann und konnte mit beiden Verhaltensweisen gut leben, man stellt sich halt drauf ein.
Ach ja, zu den Urinstinkten noch: Meine Fellow hatte Wolfsblut, aber ob das mit diesem Verhalten zu tun hatte, keine Ahnung.
Viele Grüße
Wilma u. Arno (undistanziert aber durchaus instinktvoll *g*)

Hallo,

das Bestehen auf Individualdistanz ist in der Tat nicht so ausgeprägt bei einigen Retrieverrassen. Ich habe zumindest bei Labrador und Golden Retriever den Eindruck, dass sie überhaupt kein Problem damit haben, wenn ihnen ein anderer Hund oder auch ein Mensch sehr nahe kommt. Sie kuscheln eben gerne (grins).

Sehr deutlich merke ich den Unterschied bei meinen eigenen Hunden. Plastic hat eine sehr große ID. Das musste Liza erst lernen, denn sie fand es ganz normal, ihre Pfote auf seine zu legen o.ä. Er hat sie dann "angeschrien" und nach einigen Malen wusste sie, dass Plastic eben großen Wert auf seine ID legt, insbesondere, wenn er sich zum Ruhen oder Schlafen hingelegt hat.

Ich bin übrigens sehr froh, dass Plastic unsere Lab-Welpen erziehen wird und nicht ein Labrador. So lernen sie gleich, dass es auch Hunde gibt, die nicht so begeistert sind von ständigem Körperkontakt und Gruppenkuscheln. Besser, sie lernen angemessenes Verhalten gegenüber erwachsenen/ höherrangigen Hunden gleich zu Hause im eigenen Rudel als später schmerzhaft von Rudelfremden.

Ansonsten ist zwar das Verhalten vieler Retriever nicht gerade besonders "natürlich" (im Vergleich zu Wölfen, Wildhunden aber auch zu einigen Rassehunden oder Mixen), aber sehr angenehm für deren Halter. Insbesondere auch für Ersthundebesitzer. Einziger Nachteil: Manchmal muss man Retriever retten, insbesondere vor zudringlichen Welpen und Junghunden. Sie suchen ihr Heil öfter in der Flucht, anstatt die Kleinen zu erziehen, habe ich den Eindruck.

Was das Zuchtziel betrifft: Ich kann hierzu nichts im Standard finden. Ist wohl eher Auslegungssache. Wäre vielleicht nicht ganz so toll, wenn sich die Hunde bei der Jagd, während sie ruhig bei ihren Führern sitzen sollen bis zum Schuss, anfangen zurechtzuweisen, weil die jeweilige ID unterschritten wurde.

Bin gespannt, was die anderen so schreiben. Super-Thema!

Liebe Grüße - Jana, Liza & Plastic