Schutzdienst mit Stafford :: Hundesport & Freizeit mit Hund

Schutzdienst mit Stafford

von Sören(YCH) am 17. Juni 2000 17:40

: Hallo Sören,
:
: Es leuchtet absolut ein, was Du schreibst. Nun steht aber zur Zeit der Rotti Image mäßig auch nicht mehr sooo rosig da, der Dobermann wirdzuweilen schief angeschaut... Logischerweise müßten doch auch deren Halter aus dem Schutzhundesport wegargumentiert werden, oder gibt es da Dinge, die für die öffentlichkeit DEN Unterschied machen werden??
: Liebe wenn auch stirnrunzelnde Grüße, Daggi.

Hi Daggi,

sehr streitbarer Punkt, gebe ich Dir recht. Ich denke schon das ein Rotti oder Dobi in der Öffentlichkeit schon noch etwas anders dasteht als ein sog. Kampfhund, auch wenn sie schon fast auf der selben Stufe stehen. Aber Unterschiede im öffentlichen Verhalten sehe ich schon.

Als Hundesportler kann ich nur das Argument bringen, das die SchH-Ausbildung für die Zucht der beiden Rassen unumgänglich ist, da die Hunde entsprechende Qualifikationen haben müssen. Für die Öffentlichkeit macht das zwar keinen Unterschied, gebe ich Dir recht, aber es ist schwer die Arbeit mit diesen beiden Rassen im Schutzdienst einzustellen, da ansonsten die gesamte Zuchtordnung verändert werden muß. Da das nicht passieren wird (das ist auch gut so!!!) ist es müßig darüber zu reden...

Viele Grüße

Sören

von Sören(YCH) am 17. Juni 2000 17:52

"Vielleicht sollte man nämlich für Privatleute ein generelles Verbot einführen, egal für welche Rasse.Denn ich muß ehrlich sagen, daß ich bei den Schutzhunden schon jede Menge gesehen habe, die eine Macke hatten und völlig aggressiv auf alles und jeden losgingen."

Hi Sabine,

jetzt verwunderst Du mich aber!!! Du bist immer diejenige die hier für Toleranz wirbt, die sagt nicht Hunde sind von Natur aus aggressiv sondern werden es gemacht, die gegen generelle Verbote ist. Und nun kommst Du damit!!!!

Wieviele haben "liebe" und "böse" Kamfunde gesehen. Ich kenne auch sehr viele aggressive KH, schreie ich deshalb nach einem Verbot??? Nur weil die Halter nicht damit umgehen können und die Hunde bei falscher Haltung eine potentielle Gefahr werden??? Ich denke ich differenziere da ewtas. Und das solltest Du auch tun. Natürlich gibt es im SchH-Sport Idioten (wie im Agility, in Hundeschulen, unter Kampfhundebesitzern), aber sie sind nicht in der Mehrheit!!! Da bin ich sicher!!! Und wenn Du einige nicht regelbare Schutzhunde gesehen hast, kann ich gleich fragen: sind die alle so??? Kenst Du auch liebe??? Könnte es nicht nur falsche Arbeit/Erziehung gewesen sein??? Sind die Besitzer Idioten??? Das sind genau die selben Fragen die Du mir stellen kannst wenn ich Dir von einem aggressiven KH berichte und ich deshalb ein Verbot dieser Rassen forder.

Du machst kein Schutzdienst, kannst also ohne leben, ist in der Öffentlichkeit umstritten, kann bei falscher Ausbildung/Erziehung durch Idioten gefährlich werden, und Du forderst ein Verbot.

Ich habe keinen "Kampfhund", kann also auch ohne diese Rassen leben, sie sind in der Öffentlichkeit umstritten, können bei falscher Ausbildung/Erziehung durch Idioten gefährlich werden, fordere ich ein Verbot??? Nein, tue ich nicht.

Das mal zum Thema Toleranz..... :-)

Viele Grüße

Sören

von Sabine(YCH) am 17. Juni 2000 21:38

Hallo Sören,

Du hast die Ironie in meinem Beitrag einfach nicht verstanden. Die Argumente gegen Schutzdienst mit Kampfhunden habe ich einfach mal auf (Schutz)Hunde angewandt. Siehste und da schreist du los.Verstehst Du jetzt , wie idiotisch solche Argumentation ist?

viele grüße
sabine



von Antje(YCH) am 18. Juni 2000 19:31

Hallo Daggi,

was bringt hier eine Solidarisierung, wenn dadurch SchH-Sport mit Hudnekämpfen gleichgesetzt wird? Wo es die "Kampfhundebesitzer" selbst noch nicht einmal fertigbringen, untereinander solidarisch zu sein????

Bitte denke jetzt nicht, daß ich mich nicht mit allen Facetten in Bezug auf beide Bereiche auskenne, ich habe mich sowohl als ehemaliger Bull Staff-Besitzerin und Liebhaberin der Bullterrierrassen sowie als SchH-Sportlerin intensiv mit beiden Themen auseinandergesetzt, und sie haben nun mal sowenig miteinander zu tun wie Äpfel und Birnen. Es geht auch nicht darum, ob die SchH-Ausbildung Hunde "gefährlicher" macht oder "besser kontrollierbar". Es geht einfach darum, daß erschreckend viele Menschen heutzutage in eine regelrechte Kampfhundhysterie versetzt worden sind und es zum einen diesen Rassen absolut nicht gut tut, wenn solche Menschen auch noch sehen, daß Pitbull & Co. in einen gepolsterten Watschenmann beißen, zum anderem es dem SchH-Sport enorm schadet, wenn, und sei es auch nur rein äußerlich, eine Verbindung zur Pit Bull-Szene gezogen wird.

Unser Hundeverein hat vor drei Jahren ein neues Grundstück erworben, dazu sind zumindest in unserem Bundesland unendlich viele Genehmigungen erforderlich, etliche Behörden in die Baugenehmigungen verwickelt. Es ist erschreckend festzustellen, daß auf jeder Behörde, wirklich auf JEDER (!!!), zu Beginn eine ablehnende Haltung festzustellen ist, weil der SchH-Sport (und manchmal übrigens auch Agility!!!) gleichgesetzt wird mit illegalen Hundekämpfen!!! Da muß unendlich viel Überzeugungsarbeit geleistet werden, Ortstermine, Öffentlichkeitsarbeit usw., daß normalerweise keine nietenhalsbändertragenden Pitt Bulls mit kahlrasierten Skinheads am anderen Ende der Leine die Hundeplätze bevölkern... Woher diese Denkweise stammt, ich habe keine Ahnung und hatte vorher auch keinen blassen Schimmer, daß es sie überhaupt gibt.

Auch wenn einige immer etwas anderes zu diesem Thema behaupten, Bullterrier, Am Staffs, Bull Staffs und vor allem Pit Bulls sind in einer Hinsicht keine "normalen" Hunde; wenn denen mal die Hutschnur hochgeht dann läuft in ihrem Körper ein chemischer Prozess ab, der sie völlig abschalten läßt. Wer etwas anderes behauptet hat diese Hunde (oder gar seinen eigenen) nur noch nicht in einer solchen Situation gesehen. Sicher, in vernünftigen Händen bei vernünftiger Genetik und Prägung und umsichtigem Verhalten des Besitzers sind es vom Wesen her mit die bezaubernsten Hunde die ich kenne. ABER leider sind, grob geschätzt, 70% dieser Hunde in absoult ungeeigneten Händen (zumindestens in unserer Gegend), die Besitzer haben diese Hunde nur als Statussymbol, zum Leuteerschrecken oder wirklich für Hundekämpfe. Von den anderen 30% der Halter wissen 20% nichts von dem Potential, welches in ihren Hunden steckt, und sind völlig unfähig, einzuschreiten, wenn mit ihren Hunden wirklich mal ein Vorfall passiert. Summa Summarun ist meiner Meinung nach nur einer von 10 dieser Hunde in verantwortungsvollen und somit richtigen Händen. Und das ist auch der Grund, warum inzwischen mit diesen Hunden, zumindestens in unserer Gegend, mehr passiert als mit dem zahlenmäßig so weitverbreiteten Dt. Schäferhund (lt. Aussage von Ärzten und Pflegepersonal der Unfall- und Intensivstationen).

An der Vernunft der "Liebhaber" dieser Rassen wird sich nichts ändern (außer, daß die wirklichen Liebhaber sich inzwischen langsam, aber sicher zurückgezogen haben). Solange es jedem möglich sein wird, diese Hunde zu erwerben, solange wird es Beißunfälle geben, die über den Rahmen üblicher Hundebisse hinausgehen. Schlimm genug an sich, aber noch schlimmer, wenn dann auch noch eine Verbindung zu einer Sportart gezogen wird, die mit diesem Problem nichts, aber auch ABSOLUT GAR NICHTS zu tun hat! Ein einziger Biß durch einen SchH-Pit Bull (der ohne SchH genauso zugebissen hätte), was glaubst Du, was dadurch ausgelöst wird? Ist es das wert? Natürlich weiß jeder, der sich nur ein bischen in der Materie auskennt, daß es hier an einem genetischen Problem liegt, daß betreffender Hund überreagiert hat, aber nicht Otto Normalverbraucher mit null Ahnung, der im Bürgermeisteramt, auf dem Bauamt oder sonstwo sitzt und von dem Vorfall, diesem einen einzigen, in der Zeitung liest.

In anderen Ländern ist es durch übergeordnete Verbände geregelt, welche Rassen im SchH-Sort geführt werden; so ist in den Niederlanden, solange ich denken kann, schon immer eine Ausnahmegenehmigung erforderlich, einen Am Staff, Staff Bull oder ähnliche Rassen im SchH-Sport zu führen (momentan gibt es nur für Harley, einen Am Staff, diese Genehigung). Deutschland ist eines der wenigen Länder, in denen der VDH keiner Rasse irgendeine Ausbildung in irgendeiner Hinsicht verweigert. Das finde ich sehr gut, denn warum soll nicht z.B. auch ein Dalmatiner, Labrador oder Collie im SchH-Sport geführt werden, wenn er dafür geeigneet ist. Sollte sich jedoch die öffentliche Meinung "SchH-Sport = Kampfhundeszene" weiter verstärken, wird es in wenigen Jahren auch bei uns eine Liste geben, auf der die Rassen stehen ,die im SchH-Sport geführt werden dürfen. Und das fände ich äußerst schade.

Wie gesagt, ich selbst würde keinen Hund dieser Rasse mehr im SchH-Sport führen, daß sagt mir einfach der gesunde Menschenverstand. Aber an diesem fehlt es ja Vielen heutzutage, denn sonst hätten wir ja gar kein "Kampfhundeproblem"...

Viele Grüße

Antje

von sabine(YCH) am 18. Juni 2000 20:48

Hallo Anja,

soweit ich informiert bin, existiert solch eine Liste in Deutschland zum Teil aber schon, zumindest sind in einigen Hundesportvereinen schon 1997 Hunde, die jahrelang im Hundesport geführt wurden, von heute auf morgen von dem Sport ausgeschloßen worden.

Konnte man damals im "Echo" nachlesen.

viele Grüße
sabine

von Antje(YCH) am 19. Juni 2000 04:53

Hallo Sabine,

eine offizielle Liste von Seiten der AZG oder der dhv's existiert nicht. Zu Beginn des offiziellen Kampfhundespektakels galt für ein oder zwei Jahre die strikte Anweisung, Hunderassen, die lt. Länderverordnungen im Führen eingeschränkt sind, nicht im Schutzdienst zu arbeiten. Solche Länderverordnungen standen damals auf wackeligen Beinen und diese Anweisung auch. Meines Wissen existiert so eine Rassenliste nicht mehr. Es wird aber von offizieller Seite auf die Problematik hingewiesen, daß Laien sehr schnell eine Verbindung ziehen zwischen dem SchH-Sport und dem "Kampfhundewesen" (ich meine jetzt die Leute, wegen denen diese Rassen in Verruf gekommen sind). Und Laien unterscheiden heute nicht mehr zwischen einem Familienbulli und dem berüchtigten Pit Bull mit Nietenhalsband und am ganzen Körper tätowierten Punk oder Skinhead. Wie gut dieses Schubladendenken funktioniert erfährt man ja auch hier im Forum immer wieder. Wenn jemand negativ auffällt mit seinem Hund, dann wird das gleich auf eine ganze Gruppe bezogen, sofern diese Person einer bestimmten Gruppe angehört (z.B. Hundesportler, DSH-Besitzer usw.). In diesem Fall schlecht, wenn diese Gruppe ein Hundesportverein ist.

Die Anweisungen, die heute "von oben" an die Vereine gehen, sind einfach definiert (und entsprechen meiner Meinung nach dem gesunden Menschenverstand): 1. Ungeeignete Hunde und ungeeignete Menschen aus dem SchH-Sport raushalten! Ich denke, damit wird auch vielen Leuten hier im Forum aus der Seele gesprochen, denn gerade hier hört man immer wieder vom SchH-Sportler mit Methoden von übervorgestern. Dabei ist es völlig egal, ob betreffender Zweibeiner einen DSH, Dobermann, Pit Bull, Airedale Terrier oder sonstwas sein Eigen nennt. 2. Keinen Zusammenhang zwischen SchH-Sport und Pit Bull-Szene herstellen, und sei es auch nur rein äußerlich. Sicherlich kann und muß man dabei noch einmal unterscheiden zwischen oftmals aus dem unteren sozialen Niveau stammenden Personen und verantwortungsbewußten Hundehaltern, aber dieser Unterschied ist für völlig Außenstehende leider nicht mehr realisierbar. Ich denke, so ein "typischer" Pit Bull-Halter auf dem Platz schadet nicht nur dem Image des SchH-Sportes, sondern würde auch einen reinen Turnierhundsport- oder Agility-Verein in Verruf bringen, während gut sozialisierte "Kampfhunde" mit weniger auffälligen Besitzern in diesem Bereich sehr viel Aufklärungsarbeit leisten können.

Viele Grüße

Antje

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