von Martin + Mirko(YCH) am 10. März 2001 22:56
Grüß Dich Stephanie,
du grübelst...
: Grübel Grübel, das heißt doch dann, daß das auf jeden Bereich zu beziehen ist. Als laufe ich in der Stadt verhält sich der Hund anders als im freien Feld und wieder anders im Urlaub, da meine Stimmung und Körpersprache auch immer anders ist. Sehe ich das richtig ?
Ja, das ist ein gutes beispiel.
: Ist also dann klar, daß sie im freien feld weiter weggeht als sonst, weil ich auch bequem und entspannt gehe. Wenn das stimmt was ich denke, dann bedeutet das doch aber, daß es nicht schlimm ist, wenn sie mal im freien Feld weiter als 20 Meter von mir entfernt ist, weil ich ja auch so locker gehe oder?
Für mich ist das nicht schlimm. Wenn der hund kommen gelernt hat oder steh, dann kann man ihn noch gut beeinflussen.
: Und weiter heißt das dann, daß sich der Hund sehr wohl nach mir richtet, und nicht, das er sich nach mir richtet, wenn er nur 20 Meter entfernt ist.
Wenn es sich z.b. um eine jagdsequenz handelt, dann wird über eine entfernung von 30 -40 m koordiniert durch blickverbindung.
: ... Ist es deshalb auch so, daß sie im freien Feld oder Urlaub etwas mehr ihre eigenen Dinge macht, also mehr schnuffelt und nicht soo häufig schaut wie sonst ?
Ein hund ist ein jäger und beutegreifer. In den augen eines hundes sieht ein vernünfitiger ausgang etwa so aus:
- Verlassen des hauses, kontrolle der wichtigsten markierungen (konkurrenz aufgetaucht???)
- zügiges aufsuchen des jagdrevieres z.b. flottes laufen in kiellienie. Ein typischer abstand wäre hier etwa 5-10 m.
- im jagdrevier angekommen - brackieren paralleljagen in abständen von 10 -30 m je nach höhe des krautes und grases
oder spuren aufnehmen und verfolgen. Der vordere spurt, der hinter folgt locker nach.
- koordinierte jagd beim aufstöbern eines wildes.
- ... fressen
- erschöpft aber satt nach hause gehen.
Ich möchte jetzt nicht dafür plädieren, das wörtlich zu nehmen, aber man erhält eine idee, was die sich ändernden motivationen des hundes bedeuten. Wenn man es schafft, diese sequenz ein wenig zu imitieren, kann man sich sehr gut überall bewegen. Der hund WILL sich mit uns verständigen. Wir sind nur meist zu sehr im korsett des "wohlerzogenen menschen auf vier beinen" gefangen, um das richtig zu nutzen.
Wenn wir uns auf dauer als völlig unfähig erweisen (nach hundebedürfnissen), dann beginnt der hund, sich selbständig zu machen.
Pfeif auf die 20 m, aber achte auf und bestätige blickkontakt. Dann hast du gewonnen.
tschüß Martin & Mirko
: Du , wenn das stimmt, mußt Du warscheinlich erst mal schmunzeln, weil das so eine große Erkentniss für mich ist, und zum anderen wird einem ja dann häufig von Fachleuten was ganz falsches erzählt so : " Der Hund muß
: immer und überall gleich sein immer und überall dieses und jenes" , das finde ich nicht okay, da macht man so lange rum und hat so viel streß, nee, das ist nicht fair für alle Seiten. Das ist ein dickes Ding.
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: gut weiter:
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: Sprich ich muß eigentlich erst mal mich überprüfen und dann die gesamte Situation sehen ? Das meint Christine Hd also immer mit dem Gesamtbild ?
: Sie hat mir das bestimmt schon 20 mal geschreiben, und ich dachte immer , was meint sie denn ?
: Bitte schreibe mir ob ich recht habe, das wäre eine riesen Hilfe für mich, insgeheim vermute ich schon die richtigkeit, will nur Sichergehen.
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: gespannte Grüße
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: Stephanie+Frechdachs
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