Pferd und Hund? :: Mein erster Hund

Pferd und Hund?

von Heidi(YCH) am 26. August 2002 11:10

Hallo Lena,
:
: JRT und PJRT sind auch Jagdhunde!

Das ist mir durchaus bewußt.

Gruß

Heidi

von Petra B.(YCH) am 26. August 2002 16:14

Hallo,

bis ein Hund eine wirkliche Bereicherung am Pferd ist, ist es ein ziemliches Stück Arbeit! Wir haben einen Zwergpudel und eine Aussiehündin, die an den Pferden mitgehen und das macht schon Spaß (vor allem dem Pudel!), aber entspannter ist ein Ausritt ohne Hund (nicht schöner, aber eben entspannter).

Der/Die Kleine muss ja erstmal physisch auswachsen, d.h. unter einem bis eineinhalb Jahren (je nach Rassengröße) ist an einen Ausritt mit Hund gar nicht zu denken. Dann braucht der Hund die entsprechende Erziehung, die man nicht so im Vorbeigehen machen kann, denn ein Reitbegleithund muss besonders gut gehorchen (lebenswichtige Befehle wie "Hier", Platz oder Sitz auf Entfernung, Fuß am Pferd usw.) Also auch da würde ich die ersten eineinhalb Jahre als Minimum ansetzen.

Für unsere Hunde bedeutet die Zeit, in der wir die Pferde putzen oder versorgen und ohne sie in Halle oder Bahn reiten auch oft eine Geduldsprobe. Wenn ihr einen Zwinger zur Verfügung habt, ist das aber eine optimale Lösung, vorausgesetzt, er ist im Sommer nicht zu heiß und im Winter nicht Frost ausgesetzt. Selbstverständlich kann ein gut erzogener Hund auch auf dem Hof mitherumlaufen, aber auch daran müsst ihr arbeiten.

Es gibt keinen Hund, der nicht zu jagen anfängt, wenn er erst mal die Gelegenheit dazu erhält: also bei Ausritten immer umsichtig reiten und selbst nach Wild Ausschau halten und den Hund rechtzeitig heranrufen (man kann übrigens auch ein Liedchen anstimmen, wenn man durch wildreiche Wälder reitet...oder sich zumindest unterhalten).

Nach meiner Erfahrung bedeutet es die ersten 1 bis 2 Jahre einen ungeheuren Zeitmehraufwand (ohne Hundeschule würde ich als Anfänger keinen Hund erziehen) und zusätzliche Energie, die ihr in den Hund stecken müsst. Ich kann mir weder ein Leben ohne Hund noch ohne Pferde vorstellen und die Aussiehündin ist auch wirklich unkompliziert, aber den Pudel muss man permanent observieren und - so viel Spaß er am Ausritt hat - es kostet mehr Zeit und Nerven als ohne ihn.

Viel Glück mit eurem Hund!

Petra B. (die natürlich immer den Aussie udn immer eine Hündin als idealen Reitbegleithund anpreisen würde...)


von ClaudiaII(YCH) am 27. August 2002 06:30

Hallo Babs,

ich finde es super, was Du vorhast, nur Mut!
Ich habe 2 Hunde, der eine ist gerade erst 6 MOnate. Beide flippen total aus, wenn ich in Richtung Stall abbiege, es ist für beide (gerade für den Älteren) das wirklich allergrößte. Ich habe beide von ganz klein (8Wochen) mit in den Stall genommen, nie an der Leine. Klar, ist natürlich Hundecharakterabhängig, aber beide hatten so gar keine Angst.
Die erste Zeit haben sie mir beim putzen zugeschaut, die anderen Hunde kennengelernt, Bekanntschaft mit Katzen und Hühner gemacht, und so war das alles sehr schnell völlig normal.
Und von Anfang an hab ich sie an die Box gewöhnt, wo sie dann reinkamen bis zu der Zeit, wo ich sie zum ausreiten mitnehmen konnte (also nur ca. 1,5 Monate Übergangszeit). Und wenn ich in der Halle war, so hab ich ihnen von Anfang an klargemacht, daß das Betreten der Halle tabu ist, sie aber sonst machen können, was sie wollen. Anfangs lagen sie natürlich nur neben der Halle/Sandplatz und haben Frauchen keine Sekunde aus den Augen gelassen, aber mit der Zeit wurden sie dann auch selbständiger und haben das Gebiet ringsrum langsam erkundet. Jetzt gschaftelt der Ältere immer irgendwo im und um den Stall herum rum, der Kleine wird auch langsam immer selbständiger und seine "Abwesenheitszeit" steigert sich kontinuierlich, das ist ja aber auch o.k..
Dann nach einigen Wochen, so ab der 16. Woche, bin ich mit geführtem Pferd und Hund ganz kleine Runden gegangen (Hund nie an der Leine, das gibt sonst Chaos). Ganz schnell wurde hier auch gelernt, einem Pferd besser nicht vor den Füßen rumzulaufen ;-)
Ab da habe ich parallel auch die für mich wichtigen Regeln aufgebaut: Kein Verlassen des Gehwegs sofern vorhanden, wenn kein Gehweg vorhanden dann nur am Wegrand laufen ohne davon abzuweichen, "halt", "rüber" (Straßenseitewechseln). Das war´s dann aber auch schon, das sind für mich die wichtigsten Regeln. Innerhalb des Stalls noch: kein unerlaubtes Betreten der Halle und des Sandplatzes, keinen Spaß am/auf/im/mit dem Misthaufen, Hühner werden ignoriert und kein pieseln an Strohballen (kommt dann erst mit dem Fußheben) und innerhalb des Stalls, dies alles aber schon leicht spielerisch erlernbar von Anfang an.
Ja, wie gesagt, der Kleine ist jetzt etwas über 6 Monate und seit 1 Monat nehm ich ihn zum ausreiten mit, so gehen die Trockenübungen langsam in Fleisch und Blut, es ist jetzt gar kein Problem, und Ablenkungen werden dabei ja ganz automatisch eingebaut, da läuft schonmal ein Truthahn auf der anderen Seite, da steht schonmal ein Reh am Waldesrand, klar muß man die Sachen immer schneller sehen als der Hund um entsprechend reagieren zu können, aber es funktioniert sehr gut! Es ist selbstredend, daß ich die Runden an den Hund anpasse, mittlerweile geht er schonmal eine knappe Stunde eine Schrittrunde mit kleiner Trabeinlage mit. Also daß Du 1,5 Jahre dafür brauchst finde ich Quatsch, es kommt immer drauf an, wie regelmäßig und konsequent Du mit ihm von Anfang an übst. Ich habe täglich das ein oder andere geübt, und jetzt kann ich ihn schon ungefähriche Runden mitnehmen (wo das Pferd zum einen ruhig geht und zweitens wo der Hund entsprechend seinem "Ausbildungsstatus" nicht überfordert wird).
Bellen ist keine Rassefrage sondern Erziehungsfrage, wie alles andere eigentlich auch. Bei uns gibt es Goldies, Labradors, Setter, Bobtail, Jack Russel, Mischlinge, Neufundländer und Dackel, die alle friedlich miteinander auskommen und zu Ausritten mitgenommen werden, also quer Beet.
Da entwickelt sich unter Umständen eine ganz tolle Beziehung zwischen Pferd und Hund, es gibt natürlich auch Pferde, die Hunde bspw. auf der Koppel jagen, aber ein Hund lernt auch sehr schnell die Kommunikationsform eines Pferdes. Wenn ich den Älteren mit dem Pferd z.B. gemeinsam in der Halle laufen lasse herrscht da wirkliche Interaktion zwischen den beiden und sie haben "spielen" richtig miteinander.
Klar, immer Hund- und Pferdabhängig, aber das ist ja eh selbstverständlich.

Ich hoffe, ich konnte Dir etwas helfen,

viel Spaß mit Pferd und hoffentlich auch bald Hund,

Gruß
Claudia

von Babs(YCH) am 27. August 2002 12:48

Vielen Dank schon einmal an alle, die geantwortet haben. Das ging schnell und es waren gute Denkanstöße dabei, merci. Wir werden die Tipps berücksichtigen. Noch eine Frage zum Thema Hundeschule und Welpenspielgruppe: wie oft sollte man die pro Woche besuchen, damit es Sinn macht? Einmal oder öfter (wichtig für unsere Zeitplanung - schließlich sollen weder die zwei Pferde noch die Hündin zu kurz kommen). :-)

Hundeforum Login

  • Bitte geben Sie für die Anmeldung Ihren Teilnehmernamen und das Kennwort ein.
    Keinen Account? Jetzt Registrieren!





Aus dem Hundeforum Archiv

Hundebilder aus dem Hundeforum

Aktive Hundebesitzer


Hundeforum Yorkie - Statistiken

Alle Hundeforen
Themen: 43.416, Beiträge: 285.516, Hundebesitzer: 11.389.
Neuester Hundebesitzer: Tierschutzverein Sehnde.

Aktuelles Hundeforum
Themen: 338, Beiträge: 4.031.

Startseite | Hundeforum | Hundefotos | Neueste Beiträge | | Registrieren