Und täglich grüßt das Murmeltier
von josh(YCH) am 14. Januar 2003 11:39
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: Wer will sich anmaßen, die wirkliche Motivation des Hundes erkennen zu können. Das, was wir (Menschen) als Dominanzaggression bezeichnen, ist der Weg des Hundes, Konflikte zu lösen. Wie ist er auf diesen Weg gekommen ? Diese Frage lässt sich nur individuell beantwortzen, doch wird nur das Beschreiten eines (für den Hund) neuen Lösungsweges wird dauerhafte Veränderung bringen.
Unterschreibe ich. Nur glaube ich, daß wir die Motive von Tieren sehr wohl erkennen können - natürlich nie mit letzter Sicherheit, aber ich bin mir z.B. ziemlich sicher, daß ein Hund, der mich geduckt, mit eingeklemmter Rute und hinten steckenden Ohren angeht das eher aus "Angst" gemacht hat (will heißen, er wäre lieber geflohen, aber die Option hat er gerade nicht) als einer, der die Attacke genau umgekehrt einleitet.
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: : Viktor war ja Tierheimzwingerhund, oder?! Da ist Streßreduktion natürlich eine Belohnung, Tierheimler haben ja so ziemlich immer Streß (Dauergekläff von nebenan, ständig rennt jemand vorbei etc.). Aber zuhause - da suchen manche Hunde direkt nach "Streß" (wenn damit spezifische Erregung gemeint ist)...
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: WARUM tun sie das? Auch wir Menschen unterliegen dem Murmeltier - Effekt. Indem wir sagen (ich überspitze mal): der Hund ist böse
Wieso "böse" Tiere sind nicht "böse" und auch nicht "gut". Sie tun einfach, was sie tun müssen. Und ein Hund im Spiel, dessen Verhalten nicht mal komplette Laien als "böse" bezeichnen würden, ist auch im Totalstreß - und er genießt es sichtlich. Er sucht diesen Streß geradezu. Warum er das tut, siehe meine Antwort an Mirko (Hypothese, bin nicht sicher)
:der Hund den Stress wirklich oder kennt er einfach keinen anderen Ausweg ?
Kommt auf die Situation an. Im Spiel oder so will er den Streß, ganz klar. In Rangstreitigkeiten (Hund verteidigt sein Futter oder Liegeplatz etc.) will er den Streß nicht - er hätte es sehr gerne, wenn ich ihn den Boß sein lasse und das Sofa räume. Sorry, ist nicht - so einen Hund versetze ich gezielt über Wochen in Dauerstreß, indem ich ihn städnig deutlich mache, daß er nicht der Boß ist (Platz-Bleib-Strecken, vor dem Fressen absitzen und später auch auf Kommando abbrechen (und sofort weiterfressen dürfen natürlich), Beute herausgeben usw.). Wenn ich es mir genau überlege, lasse ich ihm hier die Wahl zwischen Dauerstreß (Rangunklarheit = Streß für den Hund) und ein Auflösen dieses Streßes durch ihn (indem er sich unterordnet). Insofern ist hier Streßaufhebung eine Belohnung, und der Hund führt sie selbst herbei.
Grüße
josh
: Sabine & Oscar