von Kirsten & Max(YCH) am 29. Februar 2000 14:08
Hallo Sabine,
Deine Hunde haben ja in den 7 Stunden einander. Und den Rest der verbleibenden Zeit Euch dazu. Das empfinde ich in Eurer Situation als Optimum. Ich habe mir auch schon schwer Gedanken gemacht, ob nicht unserem Maxe ein Spielgefährte guttun würde. Leider sprechen unsere derzeitigen Wohnverhältnisse und der Vermieter dagegen. Seufz... Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben !!!
Unser Max ist vor ca. 2 Jahren aus dem Tierheim zu uns gekommen. Bevor wir ihn mitnahmen, war er bereits zweimal wieder zurückgebracht worden. Was seine Trennungsangst natürlich nicht gerade verkleinert hat. Es hat uns über ein Jahr gekostet, herauszufinden, unter welchen Umständen er ohne lautes Klage- oder Protestgeheul und ohne Sachen zu zerfetzen ein paar Stunden ohne uns auskommt. Zufällig kamen wir darauf, als ihn eine Mandelentzündung plagte und er heftige Schniefanfälle bekam, die ihn richtig in Panik versetzten. Ich habe seinen Korb aus dem Wohnzimmer geholt und neben mein Bett gestellt. Das beruhigte ihn sehr.
Wir blieben dabei und stellten fest, daß er dort erstmals ruhig und entspannt auf uns warten konnte. Dabei ging es uns hauptsächlich um die Zeit, in der wir beide außer Haus sein müssen, bei mir 4 1/2 Stunden.
An den Kuhlen auf dem Bett bemerkten wir, daß er sich offensichtlich auf meiner Hälfte am wohlsten fühlte. Eine dicke Steppdecke darüber, und heute, wenn ich mittags von der Arbeit komme, kommt mir ein heftig gähnender, sich streckender Schlafratz entgegen, den ich offensichtlich in süßem Schlummer gestört habe. Ich bin sehr froh, daß ich meine "Pingelaversion" gegen Hunde im Schlafzimmer überwunden habe.
Allerdings muß ich zugeben, daß mein letzter Hund ziemlich lange 9 Stunden am Tag ohne mich auskommen mußte. Zum Glück kümmerte sich in der Zwischenzeit meine Ma um ihn. Als ich dann auf Halbtagsarbeit übergehen konnte, lebte er nochmal richtig auf. Da merkte ich erst, daß ich ihn mir mehr aus Egoismus als aus Tierliebe aus dem Tierheim geholt hatte. Dafür schäme ich mich noch heute.
Max hat's da besser. Wo wir hingehen, da ist auch Max zu finden. Er war der Stern auf unserem Polterabend und wuselte begeistert den ganzen Abend durch die Menge. Was er da an Eßbarem abgestaubt hat, will ich lieber nicht wissen. Verschiedentlich wurde er am Abflußschlauch vom Bierwagen gesichtet - am nächsten Tag wirkte er leicht verkatert.
Auch auf unserer Hochzeitsfeier durfte er natürlich nicht fehlen und hielt sich auch gut, bis er sich, als sich die letzten Gäste verabschiedeten, auf's Parkett übergab. Dann zogen wir mit ihm im Schlepptau in unsere Hochzeitsnacht ab, die er in Totalermattung verschlief.
In unserer Urlaubsplanung hat er ein gewichtiges Wort mitzusprechen. Letztes Jahr Dänemark, dieses Jahr könnte man endlich mal England bereisen. Denn ohne Max kein Urlaub, das ist für uns selbstverständlich.
Ich bin sicher, daß Eure Hunde bei Euch glücklich sind. Viele Grüsse von
Kirsten & Max, dem Ratzbären