Ein zu ungleiches Paar? :: Hundeerziehung + Soziales

Ein zu ungleiches Paar?

von Constanze(YCH) am 28. Januar 2002 22:09


Hallo Ihr!
Meine Hunde bereiten mir etwas Kopfzerbrechen mit ihrer Rangordnung. Ich steig einfach nicht dahinter wer nun wirklich zwischen den Beiden das Sagen hat. Vielleicht könnt Ihr mir ja helfen, damit ich nichts falsch mache (möchte nicht unnötig Unfrieden stiften oder sie verunsichern!)
Also Nora habe ich seit sie 7 Wochen ist (Massenproduktionshund mit viele Problemen - mittlerweile aber fast alle ausgebügelt), jetzt ist sie fast 8 Jahre. Sie hat ein gutes Sozialverhalten, keinerlei Dominanz gegenüber anderen Hunden, eher etwas unsicher und zurückhaltend. Alle Hunde können zu Hause aus und ein gehen und selbst ihren geliebten Ball kann ihr jeder andere Hund "abluchsen" (höchstens ein knurren was keiner ernst nimmt). Vor 1,5 Jahren wurde sie kastriert und ist seither etwas selbsbewuster (wir haben auch etwas nachgeholfen).
Dalai haben wir letzten Sommer über einen Tierschutzverein bekommen. Er stammt aus Fuerteventura und kam direkt von dort, aus einer Perera mit 140 Hunden. Sein Alter wird auf ca. 2,5 Jahre geschätzt, er ist freundlich und etwas unsicher bei anderen Hunden (wobei er neuerdings rummotzt, aber das ist noch ein anderes Thema). Als er zu uns kam hat Nora eindeutig gezeigt wer der Boss ist. Die ersten Tage durfte er nicht in alle Zimmer, sie hat sich provozierend auf seine Decke gelegt usw und ihn nicht in ihre Nähe gelassen. Immer nur über Knurren. Er hat es alles akzeptiert. Bis sie zufällig beide zum selben Napf wollten, da sind die Fetzen geflogen - ich bin dazwischen, da sie 12kg = 43cm und er 34kg = 66cm. Auch wenn sie einen Ball hatte, hat er sich auf sie gestürzt und den Ball genommen obwohl er überhaupt nicht spielen kann. Jetzt hat es sich gelegt, aber was bedeutet das ??
Nora wird von uns "bevorzugt" - als erste Futter ect., er akzeptiert es. Aber neuerdings drängt er sie beim Streicheln öfter weg, oder stellt sich deutlich über sie. Andererseits versucht sie häufig
"aufzureiten" (sieht albern aus, da sie so klein) und geht deutlich vor ihm durch die Tür und "verbietet" Kleinigkeiten. Auch bestimmt sie das Spiel zwischen Beiden - wobei sie selten spielen und nur sehr kurz, er scheint ihr zu derb zu sein.
Was soll ich nur tun?
Kontaktliegen vermeiden sie, aber ein "Küsschen" zwischendurch kommt auch mal vor.
Ich möchte gern beide Hunde behalten, sie sind sehr liebenswert und super gehorsam. Können sie sich auf Dauer überhaupt vertragen?
Dalai ist kastriert und schein wie ein läufige Hündin zu riechen, jedenfalls wird er von allen Rüden berammelt und manche Hündinnen mögen ihn nicht (vielleicht motzt er desshalb neuerdings erst mal).
Ist er dann für Nora auch eine Hündin?? (anfangs hat sie über seine Pfütze drübergepinkelt, jetzt ganz,ganz selten)
Ich wäre Euch sehr dankbar über Eure Meinung. Gibt es irgentwo ähnliche Probleme??

Viele Grüße Constanze

von Wilma u. Arno(YCH) am 28. Januar 2002 22:34

Hallo Constanze,

also so wie Du das schilderst, klingt das für mich nach einem recht guten Verhältnis. Klar, es ist noch nicht gefestigt, aber auf dem Weg dahin.
Das Dalai jetzt öfter mal aufmuckt ist auch normal. Immerhin mußte er sich ja erst mal eingewöhnen u. wer weiß, welche Stelle er in jenem Tierheim hatte.
Nora hält ihn ganz sicher nicht für eine Hündin.
Und KOntaktliegen wirst Du nur bei wenigen erwachsenen Hunden beobachten können, es sei denn es sind z. B. Whippets.
Also macht weiter wie bisher bevorzugt Eure Hündin u. ignoriert ihn, wenn er sich dazwischendrängt wenn sie gestreichelt wird.

Was das Verhalten anderer Rüden betrifft, wie verhältst Du Dich in so einem Fall ? Läßt Du zu, daß die anderen aufreiten bis sie von selbst aufgeben ?
Da solltest Du schon zugunsten Deines Hundes eingreifen. Entweder die Besitzer drauf hinweisen, daß Du das nicht willst oder notfalls selber runterpflücken.
Ich hab selber einen kastrierten Rüden u. dem passiert das so gut wie nie, das hat also wenn überhaupt nur zum Teil mit der Kastration zu tun. Bei den Besitzern der rammelnden Rüden ist das aber oft eine beliebte Ausrede.
Es liegt an Dir ihm da sozusagen den Rücken zu stärken, sonst kann es gut sein, daß er irgendwann stinkig wird wenn er andere Rüden auch nur sieht.
Gruß
Wilma u. Arno

von Izel(YCH) am 29. Januar 2002 08:15

Hallo Wilma,
ich pflücke seit kurzem auch die Rüden runter und seitdem ist mein 4-jähriger kastrierter Goldie-Rüde selbstbewußter und es kommt viel seltener vor, daß einer aufreitet. Er zeigt einfach schon vorher, daß er daß er das nicht will und es funktioniert. Danach läuft er fast strahlend und gut drauf davon. Echt witzig.
Grüße
Izel

von Constanze(YCH) am 29. Januar 2002 12:43

Hallo Wilma!
Erst mal vielen Dank, ich hoffe ja auch das Verhältniss festigt sich noch. Sie werden wohl nie die Unzertrennlichen werden, aber ich wünschte
eine Freundschaft und es bereitet mir viel Freude die Zwei zu beobachten.
So weit ich informiert bin und auch selbst feststellen konnte, ist Dalai ein typischer "Mitläufer". Er schmeichelt sich lieber ein und beschwichtigt und ist eigentlich in jede Gruppe zu integrieren (klar, bei 140 Hunden kennt Hund die Regeln!).
Das Motzen hat auch erst vor ca. 1 Monat begonnen. Anfangs hat er nur bestimmte rammelwütige Hunde mit einem riesen Spektakel versucht zu verjagen. Sonst hat er mit beiderlei Geschlecht gespielt und selbst unverträgliche Rüden zum Spielen verleiten können. Jetzt knurrt und spielt er sich schon beim ersten Kontakt grausig auf (bei beiderlei Geschlecht). Er tut ihnen nicht wirklich was, er bellt halt und jagt ihnen mit aufgerichteten Haaren nach und plustert sich auf wie ein Gockel. Wenn die wiederrum dominant werden, klemmt er den Schwanz ein und versteckt sich hinter mir!? Er versucht immer den anderen über die Schnauze zu fassen, aber reitet nie auf?!?
Stellt er fest alles i.O. spielt er (zwar wild und derb, aber so ist er). Leider kommt es selten vor, da Besitzer und Hunde sein Verhalten nicht so gut finden. Dalai ist ein Bardino, also groß eher massig und schwarz gestromt(nicht gerade vertrauenerweckend).
Meinst Du er kann wieder umdenken wenn ich nicht zulasse das er von anderen Rüden bestiegen wird? Oder ist es bereits zu spät?
Ich glaube sein Verhalten ist für ihn der einzige Ausweg. Hoffentlich wird er nicht ein blöder Macho!?
Ach, an der Leine ist er nach wie vor friedlich und freunlich.
Ich hätte wohl nicht so lange warten sollen...

Viele Grüße
Constanze

von Wilma u. Arno(YCH) am 29. Januar 2002 13:14

Hallo Constanze,

: Meinst Du er kann wieder umdenken wenn ich nicht zulasse das er von anderen Rüden bestiegen wird? Oder ist es bereits zu spät?

Nein, ist niemals zu spät. und du wirst merken, wenn du konsequent bist wird sein Vertrauen in Dich steigen u. natürlich sein eigenes Selbstbewußtsein.
Es klingt wirklich so, als sei er in dem südlichen Rudel ziemlich weit unten gewesen. Und wenn er dort aufgewachsen ist bzw. länger war, dann prägt das natürlich.
Dazu kommt noch, daß er jetzt erst richtig erwachsen wird u. langsam die Phase der Umstellung abgeschlossen sein sollte.
Arno hat sich seinerzeit als ich ihn bekam auch recht viel von anderen Rüden bieten lassen, heute haben diesselben Rüden, die ihm damals blöd kamen Respekt vor ihm.
Allerdings wichtig ist auch, daß Du natürlich Dalai umgekehrt solche Flausen auch austreibst. Es kann nämlich gut sein, daß er nach ner Weile dann selber versucht bei anderen aufzureiten.
Lass doch mal hören, wie sich die Sache entwickelt.
Gruß
Wilma u. Arno

von Constanze(YCH) am 26. Februar 2002 10:57

Hallo Wilma!
Heute will ich mal über Dalais Verhalten bei anderen Rüden berichten.
Ich hoffe Du wirst noch benachrichtigt um meine Meldung zu lesen. Wenn ich privat maile, weißt Du vielleicht nicht mehr um was es ging.
Also, mittlerweile dulde ich nicht mehr, d. andere Rüden bei Dalai aufsteigen. Ich gehe dann meist hin und "pflück" ihn runter. Oder Dalai beißt sie weg. Allgemein hat sich sein Verhalten etwas gebessert. Er stürmt nicht gleich auf andere zu, stellt aber nach wie vor ständig die Nackenhaare auf und knurrt (teilweise mit eingezogenem Schwanz). Je nach dem wie der andere Rüde ist, spielt Dalai dann den Macho.
Ist der Rüde selbstbewust, knurrt er weniger und spielt mit ihm (aber Nackenhaare oben). Ist es ein jüngerer, unsicherer Rüde, spielt er sich unmöglich auf. Er jagt ihm laut bellend hinterher und versucht ihm beim rennen zu "beißen" (festhalten?), bleibt der andere stehen, steht er kurz steif da, mit angelegten Ohren, Rute hoch, kein Blickkontakt. Manchmal spielen sie dann, wobei Dalai immer sehr derb ist (aber so ist er bei allen). Selbst wenn er noch so laut knurrt und augestellte Haare hat, teilweise auch recht dominant tut (oder ist?), zeigt er gleichzeitig auch spielerische Körpersprache - hüpft um den anderen, geht "vorne runter". Ich verstehe oft nicht was das soll und wie ich mich verhalten soll. Wenn Dalai mit anderen "tobt" beende ich d. ganze sofort, wenn er zu aggressiv wirkt.
Hast Du eine Ahnung, was mit ihm los ist?
Wenn mehrere Hunde da sind, wird er oft von allen "überfallen".

Viele Grüße
Constanze

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