von Martin + Mirko(YCH) am 22. Juni 1999 11:47
Grüß Dich Iane,
: Mein Ziel ist, daß Ambra im Ort vor Straßenüberquerungen(also, wenn ich stehenbleibe) sitzt und wenn ich loslaufe, aufsteht und mitkommt und zwar ohne Worte. Bisher sage ich dafür ständig „Sitz" und „Komm"...
worte sind nicht immer das beste mittel, dem hund etwas mitzuteilen. die körperhaltung und die bewegungen können viel wirksamer sein.
: Ich habe bei uns im Garten also wie folgt angefangen: Hund an kurzer Leine, Leinenschlaufe über linkem Arm, in der linken Hand die Leckerli-Tüte, in der rechten Hand den Clicker, außerdem habe ich die rechte Hand zum Leckerli-Geben benutzt (Wieso hat der Mensch nur zwei Hände?). Ein Stück laufen, stehenbleiben, Hund setzt sich, Click und Leckerli, weitergehen, Hund kommt mit (KEIN Click und Leckerli - hab ich da was falsch gemacht?), stehenbleiben usw... Klappte auf Anhieb. Ambra hat ja gemerkt, daß ich da einiges mit mir rumschleppe und die Aufmerksamkeit war riesig.
mit der tüte würde ich nicht mehr herumlaufen. das futter kann in einer bauch- oder sonstigen tasche sein. dann hast du nämlich eine normale armhaltung und einen normalen gang.
: Aber jetzt bin ich mir nicht ganz klar drüber, wie ich weitermachen sollte. Das soll ja nicht im Garten und auch nicht auf unseren „normalen" Spaziergängen (Wald und Wiesen) so laufen, sondern nur in der „zivilisierten" Welt (da bewegen wir uns höchstens zweimal pro Woche...)
die übung kannst du auf den normalen spaziergängen machen. wenn du aus einem normalen gang in einen sehr aufrechten mit sichern links und rechts übergehst, wird das für den hund über kurz oder lang zum signal, neben dir zu bleiben und wenn du stehenbleibst, sich zusetzen. das kannst du als erstes üben. das losgehen wird sich fast von allein ergeben, es wird ja durch das nächste sitz mit C&B bestärkt.
: Reicht es, wenn ich für solche Fälle meine Clicker-Ausrüstung mitnehme und übe oder müssen wir jetzt öfters im Ort üben (peinlich, peinlich),
was ist daran peinlich? wenn man einen hund hat, muß man sich daran gewöhnen, daß es leute gibt, die seltsam schauen.
: damit das ganze möglichst bald „sitzt" und das Clickern ausgeblendet werden kann?
wenn es woanders klappt, solltest du es konsequent im ort üben und dort dann zu variabler bestärkung übergehen. den clicker kannst du dann auch weglassen und statt futter zu geben, läßt du ihn schnuffeln. das möchten die kerle ja sowieso am liebsten machen.
bei mirko ist interessant, daß er zu unterscheiden gelernt hat, an welcher straße es keine kompromisse gibt und an welchen man eventuell verhandeln kann.
nochmals zur körpersprache. wenn du gleichmässig "daherlatscht", hat dein hund schwierigkeiten, den unterschied zu merken. aber normalerweise fordert eine straße mit verkehr auch mehr aufmerksamkeit von uns und wir bewegen uns anders. das nimmt der hund sehr gut wahr.
allerdings sollte dein unmut sichtbar werden, wenn er versucht, selbständig die straße zu überqueren.
tschüß martin & mirko