von Britta(YCH) am 02. Oktober 2001 00:15
Hallo Kathrin,
leider kann ich dir erst heute antworten, denn ich war überraschend für ein paar Tage nicht zu Hause. Ich hoffe, du liest meine Antwort noch. Wird vielleicht etwas länger.
: Da meine Huendin auch im Verdacht steht, wuerde es mich sehr interessieren, wie es sich bei deinem Hund geaeussert hat und wie es diagnostiziert wurde. Wurde geroentgt?
Unser Hund fing plötzlich vorne an zu humpeln. Ein paar Tage wartet man dann ja meistens ab, ob es sich bei entsprechender Schonung von selbst wieder gibt, was bei ihm nicht der Fall war. Es schien auch nicht immer gleichbleibend stark zu sein.
Wir sind zu einem Tierarzt gegangen, der speziell bei 'Knochenangelegenheiten' einen sehr guten Ruf genießt. Er hat nicht geröntgt, sondern nur gezielt an bestimmten Stellen an allen vier Beinen durch Druck einen Schmerz ausgelöst. Dadurch schien für ihn die Sache ganz eindeutig zu sein. Ich weiß nicht, ob das immer so einfach zu diagnostizieren ist oder ob es bei unserem Hund besonders ausgeprägt ist.
Jedenfalls ist seiner Meinung nach die Ursache ein zu schnelles Wachstum. Daher sollen wir den Proteingehalt im Futter extrem reduzieren und fast nur noch Kohlenhydrate (Nudeln und Reis) füttern.
Nachdem wir die Diagnose hatten, habe ich natürlich auch im Internet nach Infos gesucht (wo man leider auch nicht so viel findet, wie ich erwartet hätte). Dort liest man öfter, daß die Ursache für diese Krankheit nicht geklärt ist bzw. das es verschiedene Theorien hierzu gibt. Ich habe es für mich jetzt so interpretiert, daß eine falsche Ernährung nicht unbedingt die Ursache ist (ich glaube auch nicht, daß wir Leo falsch ernährt haben), aber das für die Heilung eine Proteinreduzierung ratsam ist. Natürlich widerspricht das, was wir ihm jetzt zu fressen geben allem, was ich bisher über gesunde Hundeernährung gehört und gelesen habe. (Zumal er, obwohl er vorher nicht so ein toller Fresser war, jetzt Unmengen fressen will, bis er halbwegs satt ist, was ja den Proteingehalt auch wieder in die Höhe treibt.) Bin also ein bisschen hin-und hergerissen und deshalb immer noch auf der Suche nach Erfahrungen anderer.
: Uebrigens, dass mit der proteinhaltigenden Ernaehrung ist inzwischen widerlegt worden.
Naja, widerlegt würde ich nun nicht gerade sagen. Der Text, den du mitgeschickt hast, ist auch nur eine Meinung von vielen. (Aber war natürlich trotzdem interessant zu lesen.) Woher kommt der eigentlich, wer hat das denn geschrieben? Mir klingt das ein bisschen zu absolut. Ich habe ua. auch von einer Veröffentlichung aus den 90'er Jahren gelesen, die "vermehrte Eiweißfütterung" als Ursache für Panostitis sieht. Es ist ja nicht so, daß alle, die vor zu viel Protein warnen, beim amerikanischen Verband aus den 70'er Jahren abschreiben. Mir fehlt eigentlich das Fachwissen, um mir wirklich eine Meinung bilden zu können. Aber zu der in deiner mail erwähnten Untersuchungsreihe müsste man auf jeden Fall noch viel mehr wissen (zB. wie genau die Fütterungsmengen waren, die Zusammensetzung etc.)
Was für Symptome hat denn deine Hündin eigentlich. Hast du schon mehr Infos, ob sich der Verdacht bestätigt hat. Merkwürdig, daß bei einem die Diagnose so schwer ist und beim anderen so schnell geht. Irgendwo habe ich übrigens gelesen, daß Rüden viel häufiger betroffen sind als Hündinnen. Das macht die Wahrscheinlichkeit in deinem Fall vielleicht ein bischen geringer. (Ist natürlich auch nicht wirklich beruhigend...)
Falls sich der Verdacht bei dir bestätigt (was ich dir natürlich nicht wünsche), würde mich auf jeden Fall interessieren, was dein TA dir rät.
So, ist schon wieder ziemlich spät. Eine gute Nacht wünsche ich noch.
Viele Grüße, Britta