Erfahrungen mit Panostitis :: Gesundheit & Hund

Erfahrungen mit Panostitis

von Britta(YCH) am 28. September 2001 12:01


Hallo an alle,

bisher habe ich im Forum nur mit großem Interesse mitgelesen, jetzt habe ich (leider) einen Grund, mich mal aktiv zu beteiligen.
Bei unserem ca. 5 Monate alten Hund (Rhod. Ridgeback/SH-Mix) wurde Panostitis diagnostiziert, was jetzt auch extreme Konsequenzen für seine Ernährung hat. Wir waren natürlich sehr traurig, als wir die Diagnose hörten, denn wir haben sehr auf seine Ernährung geachtet und auch darauf, daß diese nicht zu proteinhaltig war. Er ist aber trotzdem sehr schnell gewachsen.(Ein kleiner Trost ist, daß die Krankheit in der Regel verschwindet, wenn die Hunde ausgewachsen sind.)

Hat irgendjemand Erfahrung mit dieser Knochenkrankheit? Wie extrem habt ihr die Ernährung umgestellt. (Wir haben natürlich auch vom TA gesagt bekommen, wie wir ihn jetzt füttern sollen, aber mich würde trotzdem interssieren, wie es bei anderen war.)

Hoffe sehr auf viele Antworten,
danke im Voraus und viele Grüße
Britta



von Kathrin(YCH) am 28. September 2001 13:49

Hallo Britta, du schreibst: " Bei unserem ca. 5 Monate alten Hund (Rhod. Ridgeback/SH-Mix) wurde Panostitis diagnostiziert, was jetzt auch extreme Konsequenzen für seine Ernährung hat."

Da meine Huendin auch im Verdacht steht, wuerde es mich sehr interessieren, wie es sich bei deinem Hund geaeussert hat und wie es diagnostiziert wurde. Wurde geroentgt?

Uebrigens, dass mit der proteinhaltigenden Ernaehrung ist inzwischen widerlegt worden. Wenn es dich interessiert, kann ich nochmal schauen, ob ich die wissenschaftliche Untersuchung finde (ich glaube 700 Welpen haben sie getestet). Nicht der proteingehalt ist entscheidend, sondern ich glaube der Phosphat - Calzium Haushalt.
Wir fuettern Caniviton zu - gut fuer Knorpel und Co.

Liebe Gruesse
Kathrin

von Kathrin(YCH) am 28. September 2001 14:01

Hi Britta,

so, ich habe nochmal gewuehlt und die mail gefunden, in der das mit dem Proteingehalt stand.

"Grundsaetzlich gibt es nicht aus Spass spezielles Welpenfutter, das einerseits
vom Proteingehalt hoeher ist (und auch sein muss), wichtiger aber ist der
Bereich Kalzium/Phosphor, der deutliche Unterschiede zum Erwachsenenfutter zeigt
und gerade f r den gesamten Bewegungsapparat (Knochen, Knorpel, Sehnen) immens
wichtig ist.

Aus diesem Grund ist meine pers Ânliche Meinung, ein Welpenfutter KONTROLLIERT
(und damit meine ich die Fuetterungsmenge gem. Angaben) lieber bei mittel- bis
grossrahmigen Rassen laenger zu fuettern (je nach Rasse bis zu 12 - 18 Monate)
um dem heranwachsenden Hund im Bereich Kalzium/Phosphor eine optimale Versorgung
zur Verfuegung zu stellen. Ganz wichtig ist dabei, die Fuetterungsmengen
einzuhalten, wenn man den Welpen von der Energie her (Fette/Kohlehydrate)
ueberversorgt, gehts dann in die Hose und wird gern aufs Protein geschoben.

Zum Thema Protein und Energie : Es gibt mittlerweile sehr viele Testreihen
gerade mit Rassen die zu einem Riesenwachstum neigen (Dt. Dogge z.B.), das eben
NICHT der Faktor Rohprotein sondern das Thema ENERGIE (speziell Fett und
Kohlehydrate) bei Ueberdosierung zu Wachstumsschaeden fuehren koennen. In diesen
Testreihen hat man bei einer Gruppe das Rohprotein bis auf 40 % (!) angehoben
und Fette/Kohlehydrate unveraendert gelassen, bei der anderen Gruppe das Protein
"normal" und die Fette/Kohlehydrate angehoben. Wachstumsschaeden zeigten sich
deutlich aber nur bei der zweiten Gruppe. Diese Testreihen sind belegt und
gingen ueber einen sehr langen Zeitraum mit vielen Welpen (insgesamt 7 Jahre),
so dass das Ergebnis sicherlich kein Zufall ist.

Die vorherrschende Meinung "viel Protein ist schaedlich" stammt noch aus einer
Empfehlung eines amerikanischen Verbandes aus den 70er/80er Jahren, die aber
relativ schnell revidiert wurde, da die Empfehlung darauf basiert, dass man von
den Hunden verfuetterten Aminosaueren auf den Proteingehalt hochgerechnet hat,
was aber falsch war, da somit von einer Verwertbarkeit von 100 % ausgegangen wird."



Ich nehme an, dass der Inhalt zum Diskutieren einlaedt und natuerlich weiss auch ich nicht, wer recht hat. Aber ich finde es sehr interessant..

Liebe Gruesse

Kathrin

von Britta(YCH) am 02. Oktober 2001 00:15

Hallo Kathrin,

leider kann ich dir erst heute antworten, denn ich war überraschend für ein paar Tage nicht zu Hause. Ich hoffe, du liest meine Antwort noch. Wird vielleicht etwas länger.

: Da meine Huendin auch im Verdacht steht, wuerde es mich sehr interessieren, wie es sich bei deinem Hund geaeussert hat und wie es diagnostiziert wurde. Wurde geroentgt?

Unser Hund fing plötzlich vorne an zu humpeln. Ein paar Tage wartet man dann ja meistens ab, ob es sich bei entsprechender Schonung von selbst wieder gibt, was bei ihm nicht der Fall war. Es schien auch nicht immer gleichbleibend stark zu sein.
Wir sind zu einem Tierarzt gegangen, der speziell bei 'Knochenangelegenheiten' einen sehr guten Ruf genießt. Er hat nicht geröntgt, sondern nur gezielt an bestimmten Stellen an allen vier Beinen durch Druck einen Schmerz ausgelöst. Dadurch schien für ihn die Sache ganz eindeutig zu sein. Ich weiß nicht, ob das immer so einfach zu diagnostizieren ist oder ob es bei unserem Hund besonders ausgeprägt ist.
Jedenfalls ist seiner Meinung nach die Ursache ein zu schnelles Wachstum. Daher sollen wir den Proteingehalt im Futter extrem reduzieren und fast nur noch Kohlenhydrate (Nudeln und Reis) füttern.

Nachdem wir die Diagnose hatten, habe ich natürlich auch im Internet nach Infos gesucht (wo man leider auch nicht so viel findet, wie ich erwartet hätte). Dort liest man öfter, daß die Ursache für diese Krankheit nicht geklärt ist bzw. das es verschiedene Theorien hierzu gibt. Ich habe es für mich jetzt so interpretiert, daß eine falsche Ernährung nicht unbedingt die Ursache ist (ich glaube auch nicht, daß wir Leo falsch ernährt haben), aber das für die Heilung eine Proteinreduzierung ratsam ist. Natürlich widerspricht das, was wir ihm jetzt zu fressen geben allem, was ich bisher über gesunde Hundeernährung gehört und gelesen habe. (Zumal er, obwohl er vorher nicht so ein toller Fresser war, jetzt Unmengen fressen will, bis er halbwegs satt ist, was ja den Proteingehalt auch wieder in die Höhe treibt.) Bin also ein bisschen hin-und hergerissen und deshalb immer noch auf der Suche nach Erfahrungen anderer.

: Uebrigens, dass mit der proteinhaltigenden Ernaehrung ist inzwischen widerlegt worden.

Naja, widerlegt würde ich nun nicht gerade sagen. Der Text, den du mitgeschickt hast, ist auch nur eine Meinung von vielen. (Aber war natürlich trotzdem interessant zu lesen.) Woher kommt der eigentlich, wer hat das denn geschrieben? Mir klingt das ein bisschen zu absolut. Ich habe ua. auch von einer Veröffentlichung aus den 90'er Jahren gelesen, die "vermehrte Eiweißfütterung" als Ursache für Panostitis sieht. Es ist ja nicht so, daß alle, die vor zu viel Protein warnen, beim amerikanischen Verband aus den 70'er Jahren abschreiben. Mir fehlt eigentlich das Fachwissen, um mir wirklich eine Meinung bilden zu können. Aber zu der in deiner mail erwähnten Untersuchungsreihe müsste man auf jeden Fall noch viel mehr wissen (zB. wie genau die Fütterungsmengen waren, die Zusammensetzung etc.)

Was für Symptome hat denn deine Hündin eigentlich. Hast du schon mehr Infos, ob sich der Verdacht bestätigt hat. Merkwürdig, daß bei einem die Diagnose so schwer ist und beim anderen so schnell geht. Irgendwo habe ich übrigens gelesen, daß Rüden viel häufiger betroffen sind als Hündinnen. Das macht die Wahrscheinlichkeit in deinem Fall vielleicht ein bischen geringer. (Ist natürlich auch nicht wirklich beruhigend...)
Falls sich der Verdacht bei dir bestätigt (was ich dir natürlich nicht wünsche), würde mich auf jeden Fall interessieren, was dein TA dir rät.

So, ist schon wieder ziemlich spät. Eine gute Nacht wünsche ich noch.
Viele Grüße, Britta



von kathrin(YCH) am 02. Oktober 2001 13:54

Hallo Britta,

vielen Dank fuer Deine mail. Tja, du hast Recht das Thema Ernaehrung scheint ein sehr, sehr widerspruechliches zu sein. Genau wie Du hab ich zunaechst den Proteingehalt runtergesetzt und entweder Welpenfutter mit Reis (gerne gemocht) oder Erwachsenenfutter gegeben - bis ich im Internet auf die Info stiess, dass das mit dem Protein ein Maerchen sei. Die mail, die ich geschickt hatte, stammt aus der Retrievermailing liste. Und dann hab ich noch ein Buch ueber Retriever, in dem beschrieben wird, dass junge Labradore nunmal zwischen dem 5. und achten Monat gerne humpeln und dass man schonen und Geduld haben sollte. Und Ursachen gibt es viele: zu viel Fressen und zu viel Toben mit grossen Hunden oder doch die Gene. Auch hier sehr widerspruechliche Angaben. Aber auch hier sagt die Autorin, dass das mit dem Protein nicht stimmt. Seit dem fuetter ich wieder Welpenfutter, da hier der Calzium-Phosphat Haushalt am besten sein soll.
Wie du siehst schwanke auch ich...und zusaetzlich fuetter ich auf Empfehlung meines TA Caniviton und glaub, dass ist ganz gut. Sagen jedenfalls viele im Netz. Mein TA sagt uebrigens : Welpenfutter sei das beste. Ansonsten moechte er gerne Roentgen, aber ich will das (noch) nicht.
Inzwischen hat Edda uebrigens das humpelnde Bein gewechselt - nach ungefaehr vier Tagen ohne Humpeln gings auf der anderen Seite los. Nur vorne - bislang..?

Naja und ich bin zwischen absoluter Sorge und Gelassenheit.
Man gewoehnt sich halt dran - sind in der fuenften Woche..

: Wir sind zu einem Tierarzt gegangen, der speziell bei 'Knochenangelegenheiten' einen sehr guten Ruf genießt.

Von wo kommst Du?

Achso mein TA sagt, ohne Roentgen koenne man nix genaues diagnostizieren...aber manchmal muessen teure Geraete auch nur benutzt werden.

Aber falls ich was neues erfahre, mail ich. Du mir auch? Waere schoen.

Also gute Besserungswuensche

Kathrin

P.S.: warst du schon mal auf www.hundezeitung.de - da ist ein Artikel ueber Ellenbogenerkrankungen.


Hundeforum Login

  • Bitte geben Sie für die Anmeldung Ihren Teilnehmernamen und das Kennwort ein.
    Keinen Account? Jetzt Registrieren!





Aus dem Hundeforum Archiv

Hundebilder aus dem Hundeforum

Aktive Hundebesitzer


Hundeforum Yorkie - Statistiken

Alle Hundeforen
Themen: 43.416, Beiträge: 285.516, Hundebesitzer: 11.389.
Neuester Hundebesitzer: Tierschutzverein Sehnde.

Aktuelles Hundeforum
Themen: 5.799, Beiträge: 39.989.

Startseite | Hundeforum | Hundefotos | Neueste Beiträge | | Registrieren