Abgewöhnen! :: Hundeerziehung + Soziales

Abgewöhnen!

von Christina(YCH) am 06. August 2001 15:24

Hallo Tina!

Nachdem dies mittlerweile (leider!) zu meinem "Lieblingsthema" geworden ist, mische ich mich mal ein:

Wenn der Hund schon gelernt hat, dass du keine Chance gegen ihn hast, weil er einfach schneller und wendiger ist, musst du ihn erst mal wieder vom Gegenteil überzeugen. Dies ist mit Schleppleine zu bewältigen - und du musst sowas nicht extra teuer kaufen, viel praktischer, billiger und ungefährlicher ist eine einfache Wäscheleine aus Nylon.

So kannst du Hündchen mal davon abhalten mit seiner Beute, die er natürlich immer vor dir bemerkt und erwischt, einfach abzuhauen.

Der nächste bzw. parallele Schritt ist das Tauschgeschäft, damit er lernt von seiner Beute und selbstbelohnenden Bestärkung (ohne Nachteil und Reue für den hungrigen Hund) abzulassen. Er lässt (notfalls mit sanfter Gewalt deinerseits) los und kriegt dafür was "Besseres". Also immer eine Bauchtasche voller interessanter Fressalien mit dir herumschleppen.

Wenn er das mal verstanden und akzeptiert hat, wird die Geschichte schon bedeutend lockerer! Ausser natürlich: er kommt auf den Geschmack der "Futterjagd" wie der meinige. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Falls du noch Fragen hast: Ich bin mittlerweile Spezialistin auf diesem Gebiet und teile mein mühsam erworbenes Wissen sehr gerne mit LeidensgenossInnen!

Liebe Grüße
Christina
P.S. Wenn der Hund mal gelernt hat, dass er sich deinem Einfluss leicht entziehen kann, nützen Mittelchen wie Stachelhalsband oder auch Wurfketten (die leider nie so genau treffen, wie man das haben möchte) leider überhaupt nix mehr)!

von Tina(YCH) am 06. August 2001 15:33

hey vielen Dank!

Ich werde das mal versuchen wenn ich ihn das nächste mal habe. Dann werde ich mich wiedermelden.

Bis dann, tina

P.S. wieso ist eine schleppleine denn gefährlich?

von Christina(YCH) am 06. August 2001 15:52

Hi nochmals!
:
: P.S. wieso ist eine schleppleine denn gefährlich?

Schleppleinen, die, wie der Name schon sagt, hinter dem Hund herschleifen, können sich natürlich auch leicht verwickeln. Entweder im Gestrüpp, an anderen Hunden oder auch den Hund selbst unfreiwillig fesseln. Also auf jeden Fall Vorsicht beim Spiel mit anderen Hunden. Dann besser die Leine abnehmen, bevor die Hunde zusammengeknotet werden und eine wilde Beisserei beginnt.

Wäscheleinen aus Nylon sind erstens besonders gleitfähig, rutschen an allem ab und verhängen sich nur äußerst selten, sind sehr leicht und ausserdem, falls der Hund mal mit der Schleppleine auf und davon läuft, kann er sich selbst, falls er sich irgendwo verhängt, leicht befreien, weil die Dinger nicht sonderlich reissfest sind. Sprich: ein jäher Ruck und sie sind entzwei!
Falls das unabsichtlich passiert, kann man sie auch ganz leicht wieder zusammenknüpfen! Und ohne Kredite aufnehmen zu müssen, ständig nachkaufen.

Ciao
Christina

von Fin(YCH) am 06. August 2001 20:14

Hallo Tina!
Ich mische mich auch mal ein.
Mit der "Tauschmethode" die hier vorgeschlagen wurde wäre ich lieber vorsichtig. Ich kenne mittlerweile 3 Leute in meinem näheren Umfeld, bei denen diese Methode fehgeschlagen ist. Die Hunde haben es jedesmal falsch verknüpft und am Ende sah es dann so aus, dass die Hunde extra irgendwelches Zeug aufgesammelt haben, weil sie ja gelernt hatten, dass es für das fallen lassen einen leckeren Kecks gibt. ...
Ich würde hier lieber mit Spiel oder ähnlichem belohnen und würde dem Hund nur Belohnen wenn er der Versuchung widersteht und nicht wenn er auf Kommando es wieder ausspuckt. (Meine Meinung)
Wie wurde denn der Hund bisher erzogen? viel positives Bestärken oder eher "härter" Erziehung?
An deiner Stelle würde ich Keckse draußen verteilen (möglichst Abends oder Morgens, sonst halten dich die Leute noch für durchgedreht) und den Hund dann wirklich daran vorbeiführen. Wenn er versucht einen zu fressen ein böses Nein aussprechen und wenn er dran vorbeiläuft ganz doll loben. Die Methode ist natürlich etwas nervig, da du denn Weg ja zweimal laufen musst. Die Eigentlichen Besitzer müssen dieses aber auf jeden Fall mitmachen, da es sonst wohl nix bringt.

ich wünsch dir viel Glück

von Christina(YCH) am 06. August 2001 23:33

Hi Fin!
Darauf muss ich einfach antworten:

: Mit der "Tauschmethode" die hier vorgeschlagen wurde wäre ich lieber vorsichtig. Ich kenne mittlerweile 3 Leute in meinem näheren Umfeld, bei denen diese Methode fehgeschlagen ist. Die Hunde haben es jedesmal falsch verknüpft und am Ende sah es dann so aus, dass die Hunde extra irgendwelches Zeug aufgesammelt haben, weil sie ja gelernt hatten, dass es für das fallen lassen einen leckeren Kecks gibt. ...:

Also, das habe ich noch niemals gehört noch selbst erlebt: dass der Hund extra fressbaren Müll gesucht hat, um ihn dann mit etwas anderem zu tauschen??! Und wenn es so wäre: Dann hätte man ja das Ziel trotzallem erreicht, oder ... Der Hund lässt von dem Unrat ab, um dann etwas anderes/Besseres dafür einzutauschen!

Bei meinem Hund funktioniert das ziemlich zuverlässig folgendermaßen:
Seine gute Nase führt ihn regelmäßig - ohne dass er extra danach sucht - zu leckerem Unrat. Er läuft hin, schnüffelt sehr interessiert, ich bemerke es und sage "Leave it!", er lässt es bleiben und läuft zu mir, um sich seine Belohnung abzuholen. Mittlerweile muss ich auch fast gar nichts mehr verbieten. Es funktioniert einfach.

: Ich würde hier lieber mit Spiel oder ähnlichem belohnen und würde dem Hund nur Belohnen wenn er der Versuchung widersteht und nicht wenn er auf Kommando es wieder ausspuckt. (Meine Meinung):

Ein motivierter Gedanke, nur klappt die Spielmotivation bei (besonders) verfressenen Hunden sicherlich nicht. Wenn du einen Ballfreak oder Stöckchenfanatiker hast, der für den Ball/Beute sein Leben gibt, dann stellt sich das Problem "alles fressen, was herumliegt" normalerweise nicht so radikal!
Und dass er der Versuchung widersteht, ist das eigentliche Ziel der Übung ;-) Aber zunächst ist es schon mal ein Erfolg, wenn er das Gefundenen wieder ausspuckt!!!

: Wie wurde denn der Hund bisher erzogen? viel positives Bestärken oder eher "härter" Erziehung?:

Diese Problematik ist bei einem "Futterjäger" eher nebensächlich.

: An deiner Stelle würde ich Keckse draußen verteilen (möglichst Abends oder Morgens, sonst halten dich die Leute noch für durchgedreht) und den Hund dann wirklich daran vorbeiführen. Wenn er versucht einen zu fressen ein böses Nein aussprechen und wenn er dran vorbeiläuft ganz doll loben.:

Hierbei sollte man nicht ganz so menschlich denken. Dem Hund, dem wirklich daran liegt, gefundenen Beute auch zu verschlingen, wirst du mit einem bösen "Nein" nicht den Belzebub austreiben können. Auch bei Wildhunden oder Wölfen gibt es keine "Fresshierarchie". Wer findet oder erbeutet, frisst auch. Wurscht welche Rangordnung! Also lieber bestechen und dem Hund klarmachen, dass es beim Alpha-Menschen noch viel besseres zu holen gibt!
Und die Leute halten dich sowieso für verrückt, egal ob du mit deinem Hund motiviert spielst oder mit ihm arbeitest! Kommt nämlich eher selten vor!

: Die Methode ist natürlich etwas nervig, da du denn Weg ja zweimal laufen musst. Die Eigentlichen Besitzer müssen dieses aber auf jeden Fall mitmachen, da es sonst wohl nix bringt.:

Und je nerviger die Methode, desto größer die Chance, dass man bald wieder aufgibt! Also besser: Im normalen Tagesablauf konsequent vorgehen! Und wenn der Hund mal weiss, dass man Gefundenes auch eintauschen kann und die Belohnung nicht unbedingt nur die Selbstbelohnung durch herunterschlingen ist, kann man soetwas den nicht so motivierten Besitzern auch sehr leicht beibringen.

:
: ich wünsch dir viel Glück
:

Und daher ist es oft vielmehr Geduld und Hartnäckigkeit als Glück, was die gelungene Mensch-Hund-Beziehung ausmacht.

Überzeugte Grüße
Christina

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