Grüß Dich Wiebke,

du stellst das einfache hundeplatz-glaubensbekenntnis infrage!

: ... , dass ein leinenaggressiver Hund ein Hund ist, der die Autorität seines Besitzers nicht genügend akzeptiert ...Kommen andere Rüden vorbei, veranstaltet er einen Riesentheater ganz nach dem Motto "Ich freß dich gleich". ....

Diese beobachtung habe ich öfter gemacht und bin dabei auf ein ganz anderes problem gestoßen als die autorität.

: Einmal, als ich in einer solchen Situation böse wurde, mit ihm (zugebenermaßen etwas hysterisch) zu schimpfen begann, hat er sogar nach mir geschnappt.

Diese gefahr der ungerichteten aggressivität wird leicht unterschätzt. Wenn der hund, warum auch immer aggressiv ist, kann sich das gegen alles und jeden richten.

:... Läuft er frei, zeigt er auch auf andere Weise, dass er mich als seinen Chef akzeptiert.

Das tut er sicherlich.
Bei hunden, die im tierheim im rudel aufgewachsen sind, habe ich folgendes beobachten können. Sie haben keine probleme, neue im rudel zu akzeptieren (mit entsprechenden erkennungsritualen), sind perfekt beim heimkommen ins rudel, wenn sie ausgeführt wurden, haben keine probleme bei begegnungen - solange sie nicht an der leine sind. In diesem moment toben sie herum. Ich vermute einmal, dass sie sich in ihrer körpersprache gehemmt fühlen und entsprechend in stress kommen. sie haben als welpen kein ritual gelernt, wie sie mit einem menschen an der leine einem anderen hund begegnen können.
Die konsequenz ist offensichtlich, man muss es üben. Einige gute ratschläge hast du schon bekommen. Wenn du das ganze als verständigungsproblem siehst, wird es dir leichter fallen, cool zu bleiben (oder zu werden) und damit hilfst du dem hund am meisten.

tschüß Martin & Mirko

Hallo Martin,

ich möchte das was du schreibtst voll unterstreichen. ich habe die gleichen Erfahrungen gemacht. Mein Hund (Spanier) ist an der Leine total unglücklich und wild, aber nicht aus Aggression, sondern wie Du sagst, er kann nicht richtig mit dem anderen Hund "reden". Er ist sonst total lieb und verträglich mit allen Hunden, aber er hat sein Ritual um andere Hunde kennenzulernen und das will er auch durchführen. Seit ich das erkannt habe und mich nicht mehr so aufrege, sondern ihn sogar aufmerksam mache, dass ein Hund kommt, ihn dann sitzen lass und ein Leckerli gebe, ist er wie verwandelt.

Bei meinem hat das also sicher nichts mit Agression oder Autorität zu tun, sondern er muss erst lernen, dass auch an der Leine - die hat er in seinem früheren leben ja nicht gekannt - man friedlichen Kontakt/Blickkontakt aufnehmen kann.

Liebe Grüße, Lore

Hallo Martina,

: Da gibts für mich nur eins: Stehenbleiben, Hunde absitzen lassen und alle! füttern. Auch den Tobehund hinter dem Tor, damit der uns das nächste Mal nicht mehr so anschreit ;-)

Da solltest Du nochmal drüber nachdenken, es gibt Leute, die reagieren absolut allergisch wenn ihr Hund von einem Fremden gefüttert wird - Ich gehöre auch dazu !
Liebe Grüße
Bettina