Extreme Fresssucht :: Hundeerziehung + Soziales

Extreme Fresssucht

von Nina(YCH) am 17. Juli 2002 15:33

Hallo Silke

Vielen Dank für die Antwort. Ich war gerade auf Deiner HOmepage und war echt begeistert von den schönen Hunden, die ihr da habt.

"Deine Hündin hat offensichtlich gelernt, dass es sich für sie mehr lohnt, das Selbsterbeutete sich zu schnappen, als auf Dein Kommando zu achten"

Auf jeden Fall, nur was habe ich falsch gemacht???

"Noch ein Tipp: ...nicht versuchen, sie mit der Belohnung in der Hand zu bestechen. Sonst checkt sie erst mal ab, ob es sich auch lohnt oder nicht"

Werd's versuchen!

"So ein Gedanke - vielleicht machst Du es ihr zu leicht?"

Ich habe auch schon überlegt ob ich sie vielleicht zu stark betätige. Nich situationsangemessen. Werd mal drüber nachdenken.

"...dann kannst Du jeden 2. Tag einen Meter von der Leine abschneiden. Wichtig ist, in dieser Zeit viel zu üben und sie nie ohne Leine laufen zu lassen. Sie darf in dieser Zeit nie in die Situation kommen, Dein Kommando zu missachten."

Nur wenn ich nach ein paar Tagen nurnoch einen Leinenstummel hinter ihr herschleifen lasse, kann ich doch garnicht mehr einwirken, und was mache ich dann? Der Hund kriegt doch spitz, das Frauchens Arm ganz kurz geworden ist, oder nicht? Bist Du sicher, dass es auch bei schwierigen Kandidaten funktioniert? (Habe eine gehörige Portion Skepsis gegenüber der Laufleine entwickelt.

"Bekommt sie noch Futter außerhalb der Übungen?"

Habe es eine Zeitlang nur draussen gegeben, dann aber wieder normal gefüttert. Aber Du hast Recht, es schadet ja nichts, wenn ich es ihr nurnoch als Belohnung gebe.

Nochmal Danke

Nina, mit Abby, die die Toller grüßt

von Silke + 2 Toller(YCH) am 17. Juli 2002 16:29

Hallo Nina,:

: Auf jeden Fall, nur was habe ich falsch gemacht???

Kann mehrere Gründe haben. Kennst Du das Buch 'Hunde sind anders' von Jean Donaldson? Da steht alles darüber, wie Hunde lernen ganz toll erklärt drin und auch, was man falsch machen kann.

: "Noch ein Tipp: ...nicht versuchen, sie mit der Belohnung in der Hand zu bestechen. Sonst checkt sie erst mal ab, ob es sich auch lohnt oder nicht"
:
: Werd's versuchen!

Also hilfreich ist bei vielen Hunden, auch die Art der Belohnung zu variieren und da ist es ganz wichtig, dass der Hund das erst sieht, wenn er bei Dir ist. Also mal ein langweiliges Leckerlie, mal ein ganz tolles, mal spielen oder mal Ball werfen. Dazu fällt mir noch ein, dass ich DIr dringend raten würde, entweder grundsätzlich den Ball oder den Hund an die Leine zu legen, wenn ihr zusamen Ball spielt. Ebenso bei allen anderen Dingen, die sie Dir bringen soll.

: Nur wenn ich nach ein paar Tagen nurnoch einen Leinenstummel hinter ihr herschleifen lasse, kann ich doch garnicht mehr einwirken, und was mache ich dann? Der Hund kriegt doch spitz, das Frauchens Arm ganz kurz geworden ist, oder nicht? Bist Du sicher, dass es auch bei schwierigen Kandidaten funktioniert? (Habe eine gehörige Portion Skepsis gegenüber der Laufleine entwickelt.

Also dann schneid eben alle 3 Tage nur 20 cm ab. Auf 10 m bemerkt Abby den Unterschied nicht, auch nicht wenn die Leine gaaaanz langsam immer kürzer wird. Absolute Voraussetzung dazu ist, dass die Kommandos an der Leine 100 Prozent funktionieren, ohne dass Du auf sie über die Leine einwirken musst. Und natürlich schleifen lassen. Wichtig ist, dass Abby die Übergänge nicht bemerkt. Also z.B. Du hast Leine in der Hand - Leine schleift auf dem Boden. Das ist der Trick an der Sache. Wenn ein Hund darüber nachdenken würde, wäre ihm natürlich schon klar, wann er an der Leine ist und wann nicht. Das Entscheidende aber ist, dass die Verhaltensweisen, die an der Leine eingeübt wurden, nach und nach so gut sitzen, dass Abby sie automatisch ausführt, auch wenn sie das irgendwann eigentlich gar nicht mehr müsste.

Liebe Grüße von
Silke + 2 Toller

von Nina(YCH) am 17. Juli 2002 18:47

Hallo Silke,

Vielen Dank für die malwieder prompte Antwort!

Ich werde mal sehen, wie's mit meiner Kleinen klappt und Dich auf dem Laufenden halten!
Vielen Dank Dir und Deinen Tollern für die vielen guten Tips

Bis später

Nina

von Silke + 2 Toller(YCH) am 18. Juli 2002 07:40

Hallo Nina,
ich bin's nochmal.

: Das habe ich auch probiert (Ich habe sogut wie ALLES probiert *seufz*!!!)! Aber es verhindert nur das Fressen selbst, dass heißt, dann gibt es ja keine Gelegenheit mehr, wo ich sie wirklich kritisieren kann.

Aber genau darum geht es. Du musst solange das Aufnehmen von irgendwelchem Müll verhindern, bis sie sich sicher von Dir kontrollieren lässt. Es ist Quatsch zu warten, bis sie was falsch macht, und dann einzuschreiten. Konzentriere Dich darauf, was Du ihr beibringen und nicht auf das, was Du ihr verbieten willst.

: Oder, wie Du es richtig sagst, sie frißt (leckt) trotzdem, da selbst Windhundmaulkörbe (Wie gesagt, ich habe ALLES probiert) sich vorn knautschen lassen.

Kontrolle heißt in diesem Fall, dass Du sie nicht von der Leine lässt, wenn auch nur die geringste Gefahr besteht, dass sie was falsch macht. Das ist ARBEIT - für Dich und den Hund - und zwar lange Zeit. Dein Problem hat sich so verfestigt, dass es MOnate dauern wird, bis Du es ienigermaßen im Griff hast.

:Am dööfsten daran ist, dass sie halt als Labi gern was trägt. Sie gnatschelt unheimlich gern an Stöckchen etc. rum , oder apportiert mir was. Das ist ja eine tolle Alternativbeschäftigung und der soll sie ja nachgehen können!

Eben, dieser Beschäftigung soll sie nachgehen können, aber nur, wenn sie es unter Deiner Kontrolle macht. Deshalb schrieb ich Dir ja, dass es für Euch bestimmt hilfreich wäre, wenn ihr eine Apportierausbildung machen würdet. Da darf sie sich dann wirklich verausgaben und viel Spaß haben, aber unter Deiner Kontrolle.
Da sie so gerne sucht, wäre für sie auch Nasenarbeit klasse. Das ist für Hunde sehr anstrengend, so dass sie hinterher nicht mehr die Energie haben, ganz so viel Blödsinn anzustellen und vor allem ihr Bedürfnis ist auf sinnvolle Art befriedigt. Aber auch hier ist es so, dass sie immer unter Deiner Kontrolle ist. Bis das klappt, ist auch das viel Arbeit.

: Also, dann herzlichen Glückwunsch, Dein Hund kann wirklich nicht so eine Freßmaschine sein wie meiner... Die findet ÜBERALL was... Neulich hat sie mir im tiefsten Wald eine prähistorische Niveadose gebracht (immerhin!). Die stolpert auch nicht zufällig drüber, die sucht auf Spaziergängen permanent nach potentieller Beute. Es ist halt ihr Lebensinhalt. Aber ich kann ihr ja nicht dauerhaft das Schnüffeln verbieten, oder sie nur noch mit dem Rad mitnehmen. Der Hund soll ja ein hundegerechtes Leben haben. Ich suche weiterhin nach der
Patentlösung.

Es ist bestimmt nicht hundegerecht, wenn sie an irgendwelchem Mist, den sie aus Langeweile sucht und frisst, verreckt. Entschuldige, wenn ich mich so drastisch ausdrücke, aber Du hast Dich für einen Arbeitshund (auch wenn manche Züchter das anders verkaufen) entschieden und da hast Du die Verantwortung, der von uns Menschen angezüchtete Veranlagung gerecht zu werden. Es gibt nun mal Hunde, die nicht viel davon halten, viel Freizeit zu haben, sondern die Aufgaben brauchen und arbeiten wollen, eventuell mehrere Stunden am Tag. Dein Exemplar scheint so einer zu sein. Auch bei Labis, die als Familienhunde gezüchtet wurden, gibt es immer wieder welche, die mehr den Arbeitslinien entsprechen.

: Nina und Abby, die Bauchweh hat, weil sie gestern einen Luftballon gefuttert hat.... :-(

Hast Du auch das Geld für eine Notoperation? Ich will Dich hier nicht runtermachen, aber geh Dein Problem an - dem Hund zuliebe. Mag sein, dass Du Abby angeschafft hast, um mit ihr viel Spaß und einen guten Kameraden zu haben. Nur leider scheint Abby das anders zu sehen.

Liebe Grüße von
Silke + 2 Toller

von Nina(YCH) am 19. Juli 2002 13:47

Hallo Silke!

So, ich bin wieder zurück, sorry, dass ich Dir gestern nicht geantwortet habe...Was ich noch einmal betonen wollte, -vielleicht, um auch dem Hund Gerechtigkeit zu tun- ist, dass sie ja im Nahbereich (an der Laufleine) wirklich brav ist. Ich werde immer für meinen gut erzogenen Hund gelobt. Sie nimmt auch überhaupt nichts auf: Nein, wirklich, sie ist total klasse. Woran ich nur wirklich arbeiten muss, ist der Übergang zum "ohne Leine laufen Lassen". Aber damit habe ich ja noch Zeit. Normalerweise geht man ja davon aus, dass ein Hund, der an der langen Leine sehr gut hört, auch ohne Leine halbwegs brav ist. Aber bei Abby muss ich da ganz kleine Brötchen backen. Ich weiß nicht, wieso da jedesmal bei ihr die Sicherung durchbrennt. Naja.
Ich werd versuchen, so wie Du es beschrieben hattest, langsam die Leine zu kürzen. Mal sehen, ob sie das merkt.
Ich habe jetzt auch mal ganz verschiedene Sachen (Ball, Beißwurst, verschidene Leckerli) dabei, so wie Du es mir gesagt hattest, und ich hoffe es motiviert sie besser. Sie kommt wirklich schnell angeflizt, wenn ich sie rufe, auch unter Ablenkung.

Du hast geschrieben" dass es für Euch bestimmt hilfreich wäre, wenn ihr eine Apportierausbildung machen würdet"
Hab gerade beim LCD angerufen. Bei uns im halbwgs nahen Umkreis gibt's leider keine Gruppe. Vom DRC schon, aber die nehmen uns ja nicht.

"Da sie so gerne sucht, wäre für sie auch Nasenarbeit klasse."

Wie ich bereits gesagt habe, mache ich mit meinem Hund ja auch intensiv Fährtenarbeit und das macht ihr viel Spaß. :

"Es ist bestimmt nicht hundegerecht, wenn sie an irgendwelchem Mist, den sie aus Langeweile sucht und frisst, verreckt. Entschuldige, wenn ich mich so drastisch ausdrücke, aber Du hast Dich für einen Arbeitshund (auch wenn manche Züchter das anders verkaufen) entschieden und da hast Du die Verantwortung, der von uns Menschen angezüchtete Veranlagung gerecht zu werden. Es gibt nun mal Hunde, die nicht viel davon halten, viel Freizeit zu haben, sondern die Aufgaben brauchen und arbeiten wollen, eventuell mehrere Stunden am Tag. Dein Exemplar scheint so einer zu sein. Auch bei Labis, die als Familienhunde gezüchtet wurden, gibt es immer wieder welche, die mehr den Arbeitslinien entsprechen"

Da muss ich zu meiner Verteidigung mal kurz intervenieren. Ich habe mir keinen Hund gekauft, damit einer von uns beiden faul auf dem Sofa liegt. Ich war mir durchaus im Klaren darüber, dass ich mir einen Hund anschaffe, der beschäftigt werden will, und ich glaube, meiner wird mehr gefordert als viele andere. Ich fährte mit ihr, wir üben Verlorenensuche, Apportieren etc. Wir sind in einer Hundeschule, üben jeden Tag fleißig in kurzen Seassions, wir gehen schwimmen, fahren Fahrrad. Ich denke mir jeden Tag neue Spiele aus und widme pro Tag SEHR viel Zeit dem Hund. Durchschnittlich 4-6 Stunden pro Tag Prime Time gibt es für Abby, und den Rest des Tages bin ich größtenteils auch immerhin da. Viele meiner Freunde haben mich gefragt, ob die Probleme mit meinem Hund daraus entstanden sind, dass der Hund bei mir zu sehr im Mittelpunkt steht.
Und es ist ja auch nicht so, dass ich nicht versuche, mich und den Hund zu korrigiren... Ich gehe nie mit Scheuklappen spazieren, ich achte fortwährend auf sie damit, sie nicht Verbotenes tut. Die Leute wollen schon nicht mehr mit mir spazieren gehen, weil ich nur auf den Hund gucke.
Abbys Schwester wird von einer viel beschäftigten Familienmutter erzogen, die täglich nur kurze Spaziergänge macht, und dabei auch nicht den Nerv hat, auf den Hund einzugehen. Da ist es klar, dass das nicht gut gehen kann, bei einem Hund von dem Schlag. Aber ich habe mich wirklich sehr bemüht (auch wenn ich ja wohl irgendwas derbe falsch gemacht haben muss) und werde das -weil es mir ja auch Spaß macht- auch weiterhin tun.
Ich habe jetzt eine Menge Tips und ich würde wirklich gern wissen, ob die was bringen.
Vielen Dank nochmal! Ich wünsch Dir und allen anderen ein schönes Wochenende

Tschüß
Nina

P.s.: Wie ist denn Deine Mail Adresse, oder wo finde ich sie auf Deine HP?


von Kaya(YCH) am 19. Juli 2002 21:07

Hallo!

Danke! Geht runter wie Öl ...

Kaya

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