Eifersüchtiges Biest"" :: Hundeerziehung + Soziales

Eifersüchtiges Biest""

von Sandra(YCH) am 27. Mai 2003 12:31

Hallo Zusammen,

vielleicht habt ihr ja einen guten Tipp für mich. Ich habe eine 14 Monate alte Schäferhündin, die ein ehr unsicherer Typ ist.
Mit anderen Hunden geht sie meist entweder ruppig oder ängstlich um, hat aber noch nie einen anderen Hund verletzt.
Jetzt zu meinem Problem:
Meine Freundin hat seit einigen Tagen eine 8 Wochen alte Schäferhündin. Da die Kleine 2xdie Woche bei mir bleiben soll (solange bis sie alt genug ist, den halben Tag alleine zu bleiben), haben wir uns gestern auf "neutralem" Gebiet getroffen, damit sich die Hunde und ich als "Ersatzfrauchen" unbeschwert kennenlernen können. Meine stürzte sich jedoch sofort auf die Kleine und hat sie erst einmal unterworfen. Wir haben uns nicht eingemischt und da sich die Kleine sofort auf den Rücken gelegt hat, dachten wir, es sei gut.
Nun kam mein Biest aber im Weiteren jedesmal sofort, wenn ich mich zu der Kleinen beugte und nur das kleinste Interesse für sie zeigte, angesprungen und hat gekeift.
Als ich mich hingehockt habe um die Kleine zu streicheln, wurde meine ernstlich giftig. Das habe ich dann als Eifersucht interpretiert und meinen Hund weg gestoßen und angeschnauzt. Keine Ahnung, ob das die richtige Reaktion war, aber ich war langsam stinkesauer auf mein Biest.

Wie sollte ich mich denn Eurer Meinung nach verhalten, damit die Kleine ihre beiden Tage pro Wo bei mir unbeschadet übersteht und meine "Große" darunter nicht leidet.

Über gute Ratschläge wäre ich echt dankbar!

Viele Grüße

Sandra

von Grizzly(YCH) am 27. Mai 2003 13:35

Hallo Sandra,

dein "Bist" hat erst einmal die Rangfolge geklärt - soweit alles klar.

Und dann gehst du hin, und gibst der Kleinen den Vorzug in dem du ihr Beachtung schenkst, deiner aber nicht. Für deinen Hund erst mal eine Herabsetzung.
Versuch doch die Kleine zu streicheln, nachdem du deine gekrabbelt hast, oder aber zumindest gleichzeitig. In den Augen deines Hundes hast du die Rangfolge dann klar eingehalten.

Oder, wenn deine auf Leckerchen abfährt, dann gib ihr, während du denn Welpen streichelst was davon, so nach dem Motto: schau mal, wenn ich den Welpen streichel, dann passiert dir was gutes, und deine Hündin kann Welpe = angenehme Erfahrung da Futter positiv verknüpfen.

LG
Astrid & Grizzly

von Irena(YCH) am 28. Mai 2003 14:39

Hallo Sandra,

es könnte sein, dass dein Hund dich beschützen möchte. Kommt sie auch immer angesprungen, wenn du z.B. mit jemanden zu nahe bei einander stehst oder jemanden in den Arm nimmst? Für Hunde ist Nähe immer ein Gefahrenpotential. Deine Süße scheint sehr dominant zu sein und will wahrscheinlich über dich bestimmen.

Du könntest vielleicht versuchen, das nächste mal nicht so nah an die andere Kleine heranzutreten und sie sogar zu ignorieren - wie läuft es dann? Wenn alls o.k. ist, lob deine dafür, dass sie ruhig ist. Mit der Zeit gehst du immer näher an die Kleine und lobst deine, wenn sie ruhig bleibt usw.

Auf keinen Fall die deine anschreien oder ähnliches, damit bestätigst du ihr Gefühl für Gefahr und heizt sie damit noch weiter an.

Zu dem Thema habe ich bei Anders Hellgren aber auch noch folgendes gefunden - vielleicht hilft es dir ja auch:

"Warum kommt ein Hund angerannt, wenn man einen anderen Hund streichelt oder mit einem Kind spricht? Es ist für uns naheliegend, das als Eifersucht zu deuten. Aber eine andere Erklärung kann sein, dass die Verteidigungsbereitschaft des Hundes geweckt wird, er kann einen anderen Hund in unserer Nähe nicht dulden. Es kann auch einfach damit erklärt werden, dass er gelernt hat, eine bestimmte Stimmlage mit besonders angenehmen Vorkommnissen zu verknüfen. Während man den fremden Hund streichelt, sgat man vielleich tim gleichen Tonfall wie zu sienem eigenen Hund: Guter Hund, feiner Hund, und das sind die gleichen Worte, die wir im Umgang mit unserem Hund verwenden. Kein Wunder, dass er sofort kommt."

Versuchs mal zuhause mit einem beliebigen Gegenstand und lob ihn in der Art, wie du deinen Hund lobst. Wenn er reagiert, weisst du, dass es daran liegen könnte.

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.

Herzlichst,

Irena

von Sandra(YCH) am 28. Mai 2003 20:30

Hallo Sandra!

Puh, das kenn ich aber!!! Auch ich habe wahrscheinlich einen Schäfermischling-wobei dies wohl nichts zur Sache tut ;-) Solche Vertreter findet man wohl in jeder Rasse.

Ich habe dieses Verhalten auch mal in einem Forum geschildert (ich glaube nicht, dass es hier war) und habe sehr viele Antworte in der Art, wie Du sie jetzt von Grizzly bekommen hast, erhalten. Ich finde Grizzlys Antwort auch sehr einleuchtend und kann mich auch voll anschliessen. Nur eines muss ich einfach noch loswerden. Natürlich halte ich aus der Sicht meines Hundes die Rangordnung nicht ein, wenn ich einen anderen Hund mehr beachte und meinen links liegen lasse, aber warum scheinen dies einige Hunde hinzunehmen und kommen vielleicht nur mal schwanzwedelnd schauen, was denn hier abgeht, während sich unsere Biester gerade auf den anderen Hund stürzen müssen? Es ist einfach mühsam!!! Im Hundesport sitzen wir z.B. alle einmal ungezwungen im Gras, die Hunde bei uns, jeder Hund sucht sich jemanden, der ihn streichelt (nicht zwingend den Besitzer-auch meine geht fremd !), sobald sich aber mir ein anderer Hund nähert, kommt meine angespeedet und stürzt sich mit Gekeiffe auf diesen Hund. Und das macht nur meine so-Rangordung hin oder her! Ich möchte damit nur sagen, dass ich Deinen Ärger sehrwohl verstehen kann und dass es wohl nicht sehr leicht wird, mit dem Hundesitten. Ich meine damit aber nicht, dass Du es lassen sollst. Ich bin der Meinung, Dein Hund soll dies nur lernen. Ich würde auch Grizzlys Vorgehensweise beachten (deinen Hund auch streicheln, am besten noch zuerst). Pass einfach auf, dass Du ihr das "Gutzi" nicht erst gibst, wenn sie bereits gekeifft hat-nicht, dass Du sie noch dafür bestärkst!

Zur Zeit bin ich ein totaler Fan der Wasserflaschenmethode :-) Vielleicht eignet sich diese ja auch. Es gibt doch solche Wasserflaschen (0,5-0,75dl) mit einem Verschluss, den man herausziehen kann, um zu trinken. Fülle eine solche Flasche mit Wasser und spritze Deinen Hund an, wenn er sich keiffend auf den anderen stürzt. (Diese Falschen geben einen wunderschönen Strahl) Diese Methode würde ich erst anwenden, wenn die Gutzi und Streichel-Methode nichts gebracht hat. Auch sonst bei Auseinandersetzungen finde ich es gut mit Wasser zu spritzen (unter Hunden meine ich jetzt ;-))

Übrigens denke ich nicht, dass Dein Hund Dich vor diesem kleinen Welpen beschützen möchte. Ich denke, es geht wirklich um die Rangordnung.

Ich hoffe, ich konnte Dir etwas helfen.
Wir haben das Problem übringens noch nicht vollständig gelöst, d.h. ich weiss jetzt, dass ich höllisch aufpassen muss und streichle auf dem Spaziergang nie mehr einen Hund, der zu mir kommt, sondern ignoriere sie. Es gibt aber Situationen (z.B. Hundesport, Tierheim), in denen ich mich nicht einschränken lassen will (und ich denke, diese Hundesitter-Situation ist wohl auch so eine?!) und dann einfach gefasst bin, sei es mit einem Arm, der meinen Hund streichelnd weghält oder mit der Wasserflasche :-)

Es ist schon faszinierend: Bei uns bekannten Hunden, die in der Rangordnung klar über meiner Hündin sind, ist das Streicheln kein Problem. Ich kann diese dann abknutschen wie ich will, mein Hund schaut bloss aus der Ferne zu!

Liebe Grüsse von Deiner Namensvetterin
Sandra

von Anton(YCH) am 29. Mai 2003 04:24

Hallo SAndra,
leider mußt Du u.U. auch damit rechnen, dass es gar nicht klappen könnte, denn gerade gleichgeschlechtliche Hunde kommen oft nicht miteinander aus. Es gibt auch bei HUnden Individuen die sich mögen und welche die sich nicht mögen. Manchmal bekommt man das nicht heraus. Und Hunde sind da im Gegensatz zu uns immer offen und ehrlich zueinander.
Aber trotzdem wünsche ich Euch viel Glück und immer ein wachsames Auge. Im NOtfall geht es m.M. nach nur mit absolutem Gehorsam.
Grüße

von elke(YCH) am 29. Mai 2003 08:01

Hallo Sandra,

wie reagiert denn Deine Hündin überhaupt auf Hundebesuch bei Euch zuhause? Wird der geduldet oder gibt es Theater oder kennt sie dies womöglich garnicht?

Bei den Verhalten Deiner Hündin ist auf jeden Fall Vorsicht geboten, denn es ist nicht wirklich immer so, daß ein junger Hund Welpenschutz hat. Gerade unsichere ängstliche Hündinnen können durchaus einen Welpen schlimm verletzten, wenn nicht gar töten.

Ich würde auf keinen Fall die Beiden auch nur eine Sekunde alleine lassen und ich würde es auch nicht dulden, daß Deine Hündin die Kleine unterwirft auch wenn dies eigentlich völlig normal ist. Aber da deine Hündin anscheinend nicht wirklich wesensfest ist, besteht einfach die Gefahr, daß sie die Kleine verletzt.

Also mußt Du als Rudelführerin sowohl die Kleine, wie auch Deine Hündin eindeutig in die Schranken verweisen und unterordnen. Dazu gehört dann aber auch, daß die Kleine in keinster Weise von Dir bevorzugt und/oder betüdelt wird- auch wenn dies bei einem Welpen sehr schwer fällt. Du mußt also die Unterwerfungen des Welpen übernehmen und somit Deiner Hündin schon zeigen, daß der Welpe in der Rangordnung unten steht, aber das Du als Rudelführer diese Erziehung übernimmst und es Deiner Hündin nicht zusteht, dies von sich aus in diesem Maße zu tun.
Es ist eine Gradwanderung, die Du mit viel Weitblick und Umsicht durchführen mußt, damit es wirklich gut gehen kann.

Aber wie gesagt, sei auf der Hut und lasse Beide nicht aus den Augen.

gruß
Elke

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