Saarloos :: Hunderassen

Saarloos

von Denise(YCH) am 13. Juni 2001 18:17

Hallo zusammen!

Auf unserer Lieblingsgassirunde (zur großen Hundewiese!) ist uns des öfteren ein Hund begegnet, der in meinen Augen keiner war! :-))
Für mich war dieser Hund von Anfang an eigentlich ein richtiger Wolf und ich habe schon spekuliert, ob der Halter ihn aus dem letzten Urlaub in Kanada oder so mitgebracht hat...:-)
Als wir dann mal mit mehreren Hundehaltern zusammenstanden und dieser, übrigens sehr schöne, Wolf wieder auf der Wiese vertreten war, viel irgendwo der Satz:"Das ist bestimmt ein Saarloos!"
Da ich schon lange neugierig war, was sich wohl hinter diesem Wolfshund verbirgt, bin ich zu Hause sofort ins Internet und habe mich schlau gemacht! Ich habe erfahren, das in diese Rasse tatsächlich ein Wolf eingekreuzt wurde!! Das letzte mal wohl 1963!
Da war ich baff!
Ist das nicht sehr riskant?
Was sagt Ihr dazu? Kennt sich jemand aus? Kreuzungen zwischen Wölfen und Hunden sind doch sehr gefährlich und sogar verboten!?

Auf die Antworten bin ich gespannt!

Gruß
Denise

von Barbara F.(YCH) am 13. Juni 2001 19:46


Hallo Denise,
der Shaaloos- Wolfshund, benannt nach seinem "Erfinder", wurde wie der tschechoslowakische Wolfshund ursprünglich aus Hund und Wolf - Kreuzung gezüchtet. Man glaubte, man könne die Schäferhunde damit "aufbessern" was Gesundheit, Ursprünglichkeit, Triebanlagen etc. angeht. Leider ging das ziemlich in die Hosen, denn die meisten Tiere hatten das Meideverhalten des Wolfes. Es entstand durch weiterzüchtung mit den Hybriden die heutigen Rassen, die auch FCI anerkannt sind. Der Schaarloos ist nicht die direkte Kreuzung Hund/ Wolf, sondern die Nachkommen aus dieser Verpaarung liessen die neue Rasse entstehen. Es gibt sehr grosse Unterschiede im Wesen dieser Hunde. Die einen sind fast wie Hunde, und daher gut in unserer Gesellschaft zu halten, andere kommen mehr nach dem Wolf und bringen ihre Besitzer schier zum verzweifeln, weil kein Zaun hoch genug, keine Wohnung sicher genug ist um nicht zerstört zu werden. Viele dieser Tiere landen bevor sie 2 Jahre alt sind im Tierheim, da ein Wolf oder wolfsähnlicher Hund zu halten, nicht gerade problemlos ist und sich nur sehr wenige Menschen dafür eignen, bzw. richtig dafür eingerichtet sind.
Ich bin sehr fasziniert von diesen Tieren und habe früher mit dem Gedanken gespielt, mir einen tsch. Wolfshund anzuschaffen. Nach genauen Erkundigungen bei Besitzern (nicht Züchtern), habe ich es dann aber trotzdem nicht gemacht und ich denke,es ist gut so. Sollte ich einmal in einer Waldhütte wohnen, mit einigen Hektaren eingezäuntem Gelände, so werde ich mir das wieder überlegen, denn das Risiko, einen Hund, dessen Karakter eher auf der Wolfseite ist zu bekommen, besteht.
Viele Grüsse Barbara F.


von Mina(YCH) am 14. Juni 2001 00:04

Tach Barbara,
ich kann mich deinen Recherchen nur anschließen, genau das hörte ich auch vom Sarloos Wolfhound. Ich lebe in Kalifornien, hier gibt es den "Indianerhund". Je nach Gegend ist das ein mehr oder weniger reinrassiger Wolf oder Kojote, der über viele Generationen (Menschen) hinweg domestiziert wurde. Es soll sich hier um einen familienfreundlichen Hund halten, laut Züchter. Ein Tier mit dem Aussehen des Wolfes, doch dem Wesen eines Hundes. Neulich sah ich einen kleinen Welpen dieser Wolfsabkömmlinge, wunderschön! Dieser Anblick, das Fell ... grandios. Doch da gibt es eine Kehrseite, denn nach spätestens zwei bis drei Jahren landen viele dieser "Haustiere" in der Wolfs-Rescue. Weil sie nicht mehr gesellschaftsfähig waren. Doch der Wunsch nach so einem "Hund" ist zu groß, als dass jemand aus den Erfahrungen von vielen anderen Menschen lernen würde. Man hofft halt, dass der kleine Welpe in drei Jahren noch immer wie ein Hund reagiert.
Mina

von Dagmar(YCH) am 14. Juni 2001 07:17

Hallo Denise,

ja es kennt sich jemand aus! Die Redaktion "Wolf Magazin" nämlich.

Ich habe dort mal nachgefragt da in einer meiner Mailinglisten auch über die Gefährlichkeit von Wolfsmischlingen, sowie Saarloos und Tschechoslowake diskutiert wurde.

Die Antwort lautet:

Der wichtigste Unterschied zwischen den Wolfsmischlingen und den beiden
anerkannten Rassen ist der, dass Saarloos und Tschechoslowake über viele Generationen hinweg vom Charakter her Auswahlgezüchtet wurden, und damit die wünschenswerten Eigenschaften eines Haushundes ererbt haben, während Wolfsmischlinge je nach Wolfsanteil ihre wölfischen Eigenschaften immer noch erhalten haben (Dominanz, Markieren, Jagd- und Tötungstrieb). Zwar kann man mit diesen Tieren, wenn sie im Welpenalter auf Menschen geprägt werden und die Besitzer Ahnung von Wölfen und Wolfsverhalten haben, auch bedingt leben (abgesehen von der Genehmigungspflicht), wir raten jedoch immer wieder vom Kauf ab.

Aber auch Saarloos und Tschechoslowake sollten in eine fachkundige Hand kommen zu jemandem, der zumindest ein wenig Ahnung von Wölfen und Wolfsverhalten hat, weil sie nicht nur im Äußeren, sondern auch in vielen Wesensmerkmalen (z.B. Scheuheit) noch ihren wilden Verwandten ähneln.

Anmerkung von mir: Genauere Auskunft darüber solltst Du Dir bei den betreffenden Organisationen im Netz holen zum Beispiel bei der "Gesellschaft zum Schutz der Wölfe."

Ich hoffe ich konnte Dir weiterhelfen.

Viele Grüße von Dagmar und Toska



von Sarah und Yorick(YCH) am 15. Juni 2001 17:38

Warum fragst du nicht einfach den Besitzer des Hundes?

Sarah

von Denise(YCH) am 16. Juni 2001 12:43

: Warum fragst du nicht einfach den Besitzer des Hundes?
:
: Sarah

Das haben wir dann auch getan.
Bin ich vorher nur nie zu gekommen, da der Besitzer mit seinem "Wolf" sich immer nur kurz blicken ließ und sofort weiter ging. (Vielleicht, weil sein Hund eh recht scheu ist und nicht mit den anderen spielen würde?)
Und wenn er nun am anderen Ende der Wiese auftauchte, wollte ich nicht unbedingt so herüberbrüllen. Aber letztens war er nah genug und wir haben schnell mal nachgefragt, was das für eine Rasse sei. Dann war er auch schon wieder weg...!
Ich habe mir die Rasse gemerkt und dann im Netz recherchiert!

Gruß Denise

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