Plasmatische Vererbung Mutter :: Hundezucht & Hundeaufzucht

Plasmatische Vererbung Mutter

von Lorena(YCH) am 15. Oktober 2002 11:08

Hallo Antje,
irgendwie reden wir scheinbar wirklich aneinander vorbei.

Ich bin der Ansicht, dass man sich als Züchter für Genetik interessieren sollte. Dass man auch aus dem Bauch heraus züchtet ist auch klar.

Es ist auch nicht relevant, welche einzelnen Tiere nun mehr ingezüchtet sind oder nicht, und selbstverständlich gibt es auch Hündinnen, die stark ingezüchtet sind. Die Anmerkung meinerseits ist lediglich meine Erklärung dafür, wenn es anscheinend nicht so augenscheinlich wird, das der Erbteil der Mutter höher liegt, als der des Vaters.

Das dies so ist, ist wissenschaftlich längst bewiesen, nur eben noch nicht zu allen Züchtern durchgedrungen.

Mich interessiert hier einfach nur, bei welchen Merkmalen Hundezüchter diese Beobachtungen gemacht haben, z.B. bzgl. Zähne, oder Achsenstellung etc. Vielleicht ist ja jemand dabei, der da Hinweise geben kann. Aus meiner Beobachtung heraus, ist mir aufgefallen, dass die Farbe und die Größe scheinbar stärker von der Mutter beeinflusst ist (selbstverständlich auch das Wesen, aber das hat ja nur zu einem Teil mit Genetik zu tun).

Man nehme eine gesunde wesensfeste Hündin und verpaare mit einem gesunden wesensfesten Rüden, ist mir im Übrigen zu einfach gestrickt!!! Es soll ja auch Fälle geben, wo die Ahnen durchschlagen, und außerdem wozu dann Rassezucht? Über Generationen gedacht werden sich so die rassetypischen Eigenschaften und auch das Aussehen nicht erhalten, außerdem ist man doch mit Mischlingen in puncto Gesundheit meist besser bedient.

Gruß Lorena

von Antje(YCH) am 15. Oktober 2002 11:50

Hallo Lorena,

: Ich bin der Ansicht, dass man sich als Züchter für Genetik
: interessieren sollte.

Ich kenne eigentlich keinen Züchter, der sich nicht dafür inetressiert...


: Es ist auch nicht relevant, welche einzelnen Tiere nun mehr
: ingezüchtet sind oder nicht, und selbstverständlich gibt es auch
: Hündinnen, die stark ingezüchtet sind. Die Anmerkung
: meinerseits ist lediglich meine Erklärung dafür, wenn es
: anscheinend nicht so augenscheinlich wird, das der Erbteil der
: Mutter höher liegt, als der des Vaters.

Nun ja, die Behauptung, daß Rüden stärker ingezüchtet sind als Hündinnen stammt aber von Dir. Und die ist meiner Meinung nach so nicht haltbar. In dieser Beziehung kannst Du nur von einer "Population" sprechen und nicht nach Rüden und Hündinnen trennen.


: Das dies so ist, ist wissenschaftlich längst bewiesen, nur eben
: noch nicht zu allen Züchtern durchgedrungen.

Dann kennen Du und ich eine andere Art von Züchter. Ich habe es so gelernt, daß die Qualität der Hündinnen bzw. der Stuten das A und O eines Zwingers/Gestütes ist. Das sagt doch eigentlich schon aus, daß sie wichtiger sind als die Zuchtrüden/Deckhengste.


: Mich interessiert hier einfach nur, bei welchen Merkmalen
: Hundezüchter diese Beobachtungen gemacht haben, z.B. bzgl.
: Zähne, oder Achsenstellung etc. Vielleicht ist ja jemand dabei,
: der da Hinweise geben kann.

Hängt das nicht viel mehr von der Inzuchtbelastung der betreffenden Elterntiere ab? Wenn ich einen Hund mit Zahnfehler dreimal in der Ahnentafel der Mutter habe und einmal in der Ahnentafel des Vaters, dann würde ich, wenn der gleiche Zahnfehler bei einem Nachkommen aufttritt, nicht behaupten, hier hat die Mutter mehr eingebracht als der Vater, sondern es haben sich die Gene des Urahn sowohl von Vater- als auch Mutterseite gefunden.


: Aus meiner Beobachtung heraus, ist mir aufgefallen, dass die
: Farbe und die Größe scheinbar stärker von der Mutter beeinflusst
: ist (selbstverständlich auch das Wesen, aber das hat ja nur zu
: einem Teil mit Genetik zu tun).

In Bezug auf die Farbe halten es meine Hunde eigentlich mehr mit Gregor Mendel. Was dominant vererbt wird, kommt durch (Wildfärbung), egal von welchem Elternteil, und auch Schwarz und Schwarz-Gelb richten sich weniger danach wie welcher Elternteil gefärbt war. Und auch in Bezug auf die Größe kann ich diese Aussage in keinster Weise bestätigen. Sehr vele mittelgroße Hündinnen bringen große Nachkommen, auch mit mittelgroßen Rüden.


: Man nehme eine gesunde wesensfeste Hündin und verpaare mit
: einem gesunden wesensfesten Rüden, ist mir im Übrigen zu
: einfach gestrickt!!! Es soll ja auch Fälle geben, wo die Ahnen
: durchschlagen...

Welche? Wenn nur mit gesunden und wesensfesten Hunden gezüchtet wird gibt es keine minderwertigen Ahnen, die genetisch etwas Minderwertiges durchdrücken können. Die Praxis zeigt nun mal, daß dort, wo nur qualitativ über dem Schnitt liegende Hunde zur Zucht eingesetzt werden auch qualitativ über dem Schnitt liegende Hunde dabei herauskommen. Das Problem ist, daß es 99% der Züchter wichtiger ist, auf irgendwelchen Schauen irgendwelche Vs einzuheimsen anstatt mal bei den Punkten in ihrer Zucht aufzuräumen, wo es keine Pokale und Bewertungen dafür gibt.


: ...und außerdem wozu dann Rassezucht? Über Generationen
: gedacht werden sich so die rassetypischen Eigenschaften und
: auch das Aussehen nicht erhalten, außerdem ist man doch mit
: Mischlingen in puncto Gesundheit meist besser bedient.

*LACH* Ursprünglich entstanden alle unsere Rassen aus einem bestimmten Gebrauchszweck heraus. Dieser hat das Exterieur der Hunde geprägt. "Zucht" dient zur Erhaltung und Verbesserung vor allem von Leistungsveranlagungen, und wenn die erhalten werden, dann erhält sich auch der Typ dieser Hunde! Ein schönes Beispiel ist der Malinois. Kenne keine Rasse, bei der so wenig auf's Exterieur geachtet wird wie bei ihm, die aber in ihrem Typ über lange Zeit so konstant geblieben ist, frei von jeglicher Übertypisierung. "Zucht" hat in meinen Augen aber nix mit reiner Selektion auf Körperbau ohne Einbeziehung des Wesens und der Gesundheit zu tun. Da ist mir der Mischling vom Bauernhof wirklich lieber...

Viele Grüße

Antje

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