von suchhunde(YCH) am 12. Juli 2000 21:05
Hallo,
daß der BRH (als bisher einzigster Verband) auf die Problematik aufmerksam macht ist ihm hoch anzurechnen.
Leider ging jedoch der Beitrag, sowie die Beiträge von H. Haller und Dr. I. Kühn an der eigentlichen Problematik vorbei, bzw. das Hauptproblem wurde garnicht erwähnt. Diese Kritik richtet sich nicht an die Teilnehmer (da ich selber schön des öfteren mit den Medien zu tun hatte weiß ich wie diffiziel es ist seine Meinung entsprechend "rüber" bringen zu können) sondern an den Sender.
Das RH's im Einsatz ohne Leine und Maulkorb geführt werden dürfen ist selbstverständlich und von daher auch ein Argument welches Bouffier leicht widerlegen konnte (schließlich ist er selber letztendlich für einen effektiven Einsatz verantwortlich.
Das RH's Ausnahmegenehmigungen erhalten werden war auch vorher schon klar.
Das auch Hunde der Listenrassen als RH's geführt werden dürfen war ebenfalls klar, da berechtigstes Interesse und Sachkunde vorliegen.
Was das eigentliche Problem bei den neuen Verordnungen und RH ist, ist die Frage
WO SOLLEN UNSERE ZUKÜNFTIGEN RETTUNGSHUNDE HER KOMMEN???
Wir alle haben unseren Hund nicht mit dem Ziel Rettungshund angeschafft. Und genauso ist es auch bei den zukünftigen Rettungshundeführern. Das Interesse mit dem eigenen Hund bei der RH Arbeit mitzumachen entsteht im Laufe der Zeit.
Das allerdings bedeutet, daß sich zukünftige Rettungshunde aus den Hunden "rekrutieren" werden, die nun ein Alltagsleben mit Leine und Maulkorb haben. Es wird somit kein Hund mehr heran wachsen, der so sozial und selbstbewußt aufwachsen wird, daß er später das Potential eines Rettunsghundes haben wird.
Einfach ausgedrückt, wenn nicht alle Hunde / Hunderassen / Hundeführer die Möglichkeit haben ihren Hund umweltgerecht aufwachsen zu lassen, werden wir zukünftig keine Rettungshunde mehr haben, weil kein Nachwuchs mehr da ist.
Und ich kann mir nicht vorstellen, daß den Verbänden dieses Problem nicht bewußt ist.
Den Status quo zu sichern kann nicht das Ziel der RH Arbeit sein, sondern es muß zukunftsorientiert gehandelt werden. Auch unsere jetzigen Rettungshunde werden irgendwann leider nicht mehr leben. Dann sind wir selber (auch wenn wir jetzt Ausnahmegenehmigungen erhalten) mit einem neuen Hund von den Verordnungen betroffen wie Hundehalter, die heute vielleicht noch garnicht daran denken mit ihrem Partner zusammen einmal RH zu machen.
Sollten die Verordnungen so bestehen bleiben, sehe ich selber die Rettungshundeausbildung in den nächsten Hundegenerationen als nicht mehr durchführbar, zumindest in einzelnen Bundesländern (z.B. NRW)
ciao suchhunde,
dessen Hund auf Grund der VO in B-W nicht von der Problematik betroffen ist und weiterhin frei laufen darf weil er das ""Glück"" hat in B-W zu leben und deswegen weiterhin Leben retten ""darf""