von Martina(YCH) am 15. Juli 2000 22:33
Hallo Petra! Ein paar Tipps zum Selberkochen:
Grundregel:
Hunde sind von Natur aus "Mischfutterfresser", deshalb nie nur 100% Fleisch verfüttern. Das Futter sollte bestehen aus ca. 1/3 Fleisch, 1/3 Gemüse und 1/3 Beilagen (wie Reis, Nudeln oder Kartoffeln), dazu etwas Frischkost, wie frisches Obst und Gemüse (siehe unten). Fleisch sollte sicherheitshalber abgekocht werden, um Infektionen zu vermeiden. Rohes Schweinefleisch, aber auch mit Schweinefleisch in Verbindung gekommenes Rindfleisch, kann den für Hunde absolut tödlichen Aujeszky-Virus enthalten, Geflügelfleisch Salmonellen. Die Infektionsgefahr kann jedoch durch abkochen gebannt werden. Keine Gewürze verwenden! Allenfalls ab und an eine Prise Salz (nicht bei Herzkranken Hunden!).Zur Arbeitserleichterung am besten einen großen Topf voll Hundefutter kochen und in mehreren Portionen aufgeteilt einfrieren. So kann man über mehrere Wochen Vorrat halten und hat nur einmal die Arbeit. Wer keine Zeit oder Lust zum selberkochen hat, kann auch das tägliche Fertigfutter etwas aufpeppen und durch Mischung mit Frischkost Abwechslung ins Futter bringen:
z.B. empfehlenswerte Frischkost: Weniger empfehlenswert:
Äpfel Kohl
Möhren Kohlrabi
Salat Rosenkohl
Tomaten Blumenkohl
roter Paprika Feldkohl
Spinat da blähend und schwer verdaulich)
Lauch
Birnen
Orangen
Knoblauch
Bananen
Wichtig ist, das die Mahlzeiten ausgewogen sind, da sonst Mangelerscheinungen auftreten können (z.B. stumpf aussehendes Fell und schuppige Haut können Signale für Mängel, aber auch Krankheiten sein).
Es gibt diverse Literatur zur Hundeernährung auf dem Markt.
Im Gespräch mit anderen Hundebesitzern kann man sich ebenfalls Tipps und Anregungen holen bzw. deren "Geheimrezepte" bekommen.
Man sollte jedoch Futterumstellungen nur langsam vornehmen, damit sich der Hund umstellen kann, ansonsten könnte er mit Durchfall reagieren.
Auch bei der Fütterung gilt:
Es gibt keine Patentrezepte, die auf jeden Hund passen.
Hunde können bestimmte Sachen nicht mögen oder auch nicht vertragen.
Beim Füttern daher die Reaktionen des Hundes auf das Futter beobachten und seine eigenen Erfahrungen machen. Vorteil des Selberkochens ist, das man weiß, was im Futter enthalten ist. Dafür muß man sich allerdings etwas mehr Gedanken über die Zusammenstellung machen und hat mehr Arbeit.
Interessante neuere Untersuchungen haben mögliche Zusammenhänge zwischen Futter und Verhalten des Hundes herausgefunden. So können manche Futtersorten bei gewissen Hunden Aggressivität fördern. Verhaltensstörungen können durch Futter begründet sein, welches beim Hund Zerebralallergien auslöst, die im Gehirn wirksam werden.
Wer sich für das Thema Problemhunde und Zusammenhang zwischen Fütterung, Allergien und Verhalten interessiert, dem sei folgendes Buch empfohlen:
Dr. med. vet. Vera Biber: Hilfe, mein Hund ist unerziehbar! Verhaltensänderung durch Futterumstellung – Erfahrungen und Ratschläge,
Verlag Hartmut Becker, ISBN 3-929480-34-4, Preis 24,00 DM.
Sehr empfehlenswerte Bücher mit vielen guten Ratschlägen und Anregungen:
Petra Durst-Benning: Die 100 besten Tipps – Hausmittel für Hunde, Natürlich pflegen und heilen, Ludwig-Verlag, ISBN 3-7787-3747-3, Preis 19,90 DM
Petra Durst-Benning: Gesunde Hundeernährung, Ludwig-Verlag, 19,90 DM