Rohprotein - wie viel? :: Hundefutter & Hunde Ernährung

Rohprotein - wie viel?

von Verena(YCH) am 14. Mai 2002 12:50

Hi,
wisst ihr einen Anhaltspunkt, wie viel Rohprotein ein Hund durchschnittlich am Tag zu sich nehmen sollte, wenn er normal belastet wird (also kein Wettkampf-Hund oder so)? Ich schau mir die Werte auf den Packungen von irgendwelchen Getreideleckerlis und solchen Sachen immer an und habe starke prozentuale Unterschiede in den Zusammensetzungen gefunden.
Würde mich auch interessieren, was evtl. schlecht daran sein kann, dem Hund hauptsächlich ein Lamm-Reis-TroFu (in unserem Falle seit kurzem HappyDog) zu geben. Gina bekommt dazu tägl. Vitamin- und Kalktabletten (sie ist halt schon 9 J.), immer mal Olivenöl (kaltgepr.) und ein rohes Ei. Außerdem gibt's schon mal gekochtes/gebratenes (ungewürztes) Fleisch von uns.
Gibt's irgend etwas, was ein älterer Hund besonders braucht?
Danke für eure Tipps.
Verena

von Franziska(YCH) am 14. Mai 2002 21:01

Hallo Verena,

: wisst ihr einen Anhaltspunkt, wie viel Rohprotein ein Hund durchschnittlich am Tag zu sich nehmen sollte, wenn er normal belastet wird (also kein Wettkampf-Hund oder so)?

Ja: 4,3 bis 5 g pro kg Körpergewicht hoch 0,75 bei einer Verdaulichkeit von 70 %.

: Würde mich auch interessieren, was evtl. schlecht daran sein kann, dem Hund hauptsächlich ein Lamm-Reis-TroFu (in unserem Falle seit kurzem HappyDog) zu geben. Gina bekommt dazu tägl. Vitamin- und Kalktabletten (sie ist halt schon 9 J.), immer mal Olivenöl (kaltgepr.) und ein rohes Ei. Außerdem gibt's schon mal gekochtes/gebratenes (ungewürztes) Fleisch von uns.

Schlecht daran sind vor allem die Kalktabletten. Weder einem Welpen noch einem ausgewachsenen Hund sollte man Kalk zufüttern, wenn man ein "vollwertiges" Trockenfutter füttert, weil der Kalkanteil in diesen meist eh schon sehr hoch ist. Zuviel Kalzium kann zu Mangelerscheinungen anderer Nährstoffe führen. Zu hoher Proteingehalt kann zu Leber- und Nierenschädigung führen, weil Proteine zur Bildung von Harnstoff führen (und wenn davon zuviel da ist, werden Leber und Niere mit der Entgiftung überlastet). Falls du jetzt auf dein Trockenfutter schaust: In Trockenfutter ist meist viel Getreide. Pflanzliche Proteine sind für den Hund in der Regel schlechter verdaulich, als tierische Proteine. Von daher liegt der deklarierte Rohproteinanteil bei Trockenfutter meist doppelt so hoch, als oben angegeben (was natürlich auch nicht gerade super-gesund ist ;o).

Bis dann

Franziska

von Verena(YCH) am 16. Mai 2002 06:58

Hi Franziska,

oops, da stelle ich die Kalktabletten wohl besser wieder ein. Vielen Dank für die Aufklärung. Muss direkt mal auf das TroFu schauen, was da steht. Gibt es denn TroFU mit mehr tierischem Protein? Wie ist das denn benannt? "tierische Proteine" oder was steht dann da? Umfasst die Bezeichnung Rohprotein beide Proteinarten?
Wäre dir dankbar, wenn du mich da auch ein wenig erleuchten könntest.
Danke schon mal.
Verena

von CCJ(YCH) am 16. Mai 2002 09:45

Hallo Verena,

wenn Du etwas über Vitamine, Mineralstoffe, Fette, Eiweiß (Proteine) erfahren möchtest, schau mal auf meine HP unter Ernährung.

LG
Cordula & Courtney & Jana

von Franziska(YCH) am 16. Mai 2002 10:47

Hi Verena,

: Muss direkt mal auf das TroFu schauen, was da steht.

Was da draufsteht ist in der Regel nicht besonders aufschlussreich. Der Begriff Rohprotein beinhaltet den gesamten Proteingehalt des Futters, der Begriff Rohfett den gesamten Fettgehalt. Die verwendeten Proteine kann man daher nicht ableiten. Zu den pflanzlichen Proteinen: Viele Trockenfutterhersteller schließen diese Proteine speziell auf, so dass eine bessere Verdaulichkeit erreicht wird. Aber ob die Hersteller das gemacht haben, steht auch nicht auf der Packung. Du erkennst es meist am Kot (wieviel pro Tag). Umso weniger Kotabsatz, umso verdaulicher das Futter.
Welche "Rohstoffe" zur Herstellung verwendet wurden, steht meist in der Zusammensetzung, wobei die Zutaten in der Reihenfolge des prozentualen Anteils an Gewicht aufgelistet sind, beginnend mit dem höchstanteiligen. Dabei nutzen manche Trockenmittelhersteller den Trick, dass sie das Getreide einzeln auflisten (Mais, Reis, Weizen u.s.w.). So steht manchmal das Fleisch an erster Stelle, obwohl viel mehr Getreide enthalten ist. Auch aufpassen muss man, wenn z.B. da steht: "Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (mind. 10 %)". Das sagt nichts über den Fleischanteil aus, lediglich über Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (z.B. Tiermehl) zusammen. Wenn dort z.B. steht "Fleisch (mind. 20 %) und tierische Nebenerzeugnisse, Getreide u.s.w." heißt das, dass der Fleischanteil bei "Fleisch und tierischen Nebenerzeugnissen" 20 Prozent ist, nicht der Fleischanteil im Trockenfutter insgesamt. Wenn also z.B. der Anteil von Fleisch und tierischen Nebenerzeugnissen insgesamt 30 % ist, Getreide 29 %, pflanzliche Nebenerzeugnisse 21% und noch irgendwas 20%, dann hast du bei diesem Beispiel einen Fleischanteil von *rechnen muss nu* 6%.

Meiner Ansicht nach gibt es kein Trockenfutter mit wirklich ausreichendem Fleischanteil (ich kenne zumindest keins). Ein hochwertiges Trockenfutter zeichnet sich dadurch aus, dass der Fleischanteil halt möglichst hoch ist und zudem die pflanzlichen Proteine aufgeschlossen sind und so verdaulicher gemacht wurden. Da das aber alles wie gesagt nicht auf der Packung steht, hat man zuerst die Möglichkeit, nach Kotabsatz zu gehen, zweitens den Hersteller anzurufen oder anzumailen und ihn zu löchern ;o).

Unten noch ein Link, wie man Futteretiketten richtig liest. Sehr interessant.

Viele Grüße

Franziska

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