Zu stolz zum Gehorchen?
von Wilma u. Arno(YCH) am 05. Juli 2001 16:18
Hallo Antje,
ich denke schon, daß es rassetypische Unterschiede bei der Ausbildung gibt. Der freilaufende Saluki z. B. dürfte die ganz große Ausnahme sein. Ich kannte auch mal einen Malamute, der ständig freilief, ohne irgendwelche Probs.
Und da Du auch den Jagdterrier ansprachst, ich kenne tatsächlich einen, der als Reitbegleithund problemlos mitläuft. Und das obwohl auch hier der Hund nicht vom Welpenalter an in guten erfahrenen Händen war. Aber dafür sind seine jetzigen Besitzer wirklich sehr kompetent. Aber sie bestätigen auch, daß es immer wieder ein Kampf ist.
Andererseits kenn ich einen Züchter dieser Rasse, der mir bestätigt hat, daß diese Hunde in Privat- und damit nicht Jägerhänden völlig fehl am Platz sind. Und selbst die meisten Jäger sind dafür ungeeignet. Charakterlich sind Jagdterrier wohl wirklich mit das härteste was es gibt, da darf man keine Schwäche als Rudelführer zeigen (was nicht heißen soll, das man hier mit Schlägen oder ähnlichem arbeiten soll).Das nur mal so als Beispiel.
Auf der anderen Seite habe ich seit ich Arno habe und wenn ich erzähle, daß ich dran arbeite seinen Jagdtrieb in den Griff zu kriegen, immer wieder zu hören bekommen: Ach dann steckt da wohl ein Jagdhund mit drin.
Arno ist aber eindeutig ein Schäfer-Colliemix. Das grade Hütehunde, die falsch gehalten werden zum jagen neigen wird leider gern unter den Tisch gekehrt.
Im Prinzip denke ich, wenn ein Hund da ist sollte man soweit wie möglich versuchen ihn zu erziehen. Wobei bei einigen Hunden (nicht nur durch Rasse auch durch Charakter, das ist klar) deutlichere Grenzen gesetzt werden als bei anderen. Und sicherlich wirst Du im allgemeinen einen Hund, der jahrelang gewildert hat, nicht umerziehen können. Das es Ausnahmen gibt will ich nicht bestreiten.
Bei einigen Hunden sollte man selber auch einfach seine Ansprüche runterschrauben bzw. einsehen, daß man nicht mit ihnen glücklich werden könnte.
Den Spruch: Das ist halt ein ....., der ist unerziehbar, den kann ich allerdings auch nicht hören. Aber aus einem HSH oder einem Windhund (mit Ausnahme des Whippets) kann man halt im allgemeinen keinen wirklich gehorsamen Begleithund machen.
Den Versuch einem Hund etwas beizubringen ist es aber immer wert. Wobei ich mich an den Spruch halte, das ein wirklich guter Trainer aus einem mittelmäßigen Hund (also von den Anlagen u. der Intelligenz her)mehr "rausholen" wird als ein schlechter Trainer aus einem Spitzenhund.
Viele Grüße
Wilma u. Arno (der eigentlich auch nicht mehr umformbar ist mit seinen 6 Jahren nach Meinung vieler Leute)