von Connie(YCH) am 14. Dezember 2002 10:00
Moin Brigitte!
Ich stimme meinen Vorgängern darin zu, daß aus der Ferne Dein Problem nicht zu beurteilen ist:-) Aber vielleicht kann ich Dir trotzdem ein bisschen Mut zu sprechen. Vielleicht schätze ich Dein Problem aus der Ferne aber auch falsch ein. Dann vergiss dieses posting. Ich kenn mich mit Boxern ein wenig aus und hab mit meinem jetzt dreijährigem Bandit eine ähnliche Odyssee mit Hundeschulen hinter mir (meine alte Boxerhündin Kira war übrigens sehr einfach zu erziehen-die Hunde sind eben immer sehr unterschiedlich) und versteh Deine Verzweifelung und Dein "Was soll ich denn noch machen!" nur zu gut.
Hast Du mal irgendeinen Boxerclub aufgesucht? Ich halt zwar nix von der Vereinsmeierei, aber da dürftest Du eher auf offene Ohren für Deine Probleme stoßen;-)
Die Boxerleute wissen in der Regel, daß
a) eine mega-temperamentvolle junge Boxerhündin wie Deine, die vor Energie fast "platzt", bevor Du auch nur an "Erziehung" denken kannst, auslastet sein musst. Und zwar rennen und spielen ohne Ende. Und auf Boxerplätzen hat Deine Jenny die Gelegenheit mit anderen Energiebündeln auf umzäumten Gelände so richtig loszupowern. Ich schätze aber, daß Du da viel Eigeninitiative brauchst, denn die "Spielstunden" wirst Du selbst organisieren müssen.
b) wenn Deine Hündin mit knapp einem Jahr "Die Kommandos Sitz, Platz, Bleib, Fuß kennt sie und führt sie sogar manchmal aus. Aber eben nur manchmal, nämlich nur dann, wenn sie Lust dazu hat. Hat sie keine Lust, wirft sie sifh auf den Boden, strampelt mit allen vier Pfoten wild herum. Freiwillig aufstehen tut sie erst, wenn ich sie zum Spielen ableine." ziemlich normal ist. Versucht Bandit heute noch. Tun viele Boxer. Ist aber keine Entschuldigung. Da liegt das Problem bei Dir. Sie werden Dir zeigen, daß Du Jennys Spielen-Wollen nicht nachgeben darfst. Ob sie freiwillig aufsteht ist egal, dann bleibt sie eben liegen.
c) Du viel Geduld brauchst:-) Zwar werden Boxer immer als relativ einfach zu erziehen beschrieben, aber verschwiegen, daß das dauern kann. Bei Bandit hab ich 2 Jahre ohne Unterbrechung geübt, ab 18 Monaten musste er sich sein gesamtes Futter "verdienen", gespielt wurde nur beim "üben" usw. bis sich sichtbare Erfolge gezeigt gaben. Harte Massnahmen....der Großpudel meiner Freundin, konnte das, was Bandit nach 2 Jahren sicher ausgeführt hat, nach sechs Monaten;-)
Wenn ich nochmal so einen "ignoranten Brocken" wie Bandit bekäme, würde ich mich vermutlich an die Hundeschule in Aschaffenburg wenden und dort mal ausgiebig Urlaub machen;-) Mein Fehler im nachhinein war nämlich, daß ich zu häufig Schulen gewechselt habe (ich hab auch zu hören gekriegt "Was für ein Schei...-Hund", die nämliche Hundeschule war mir übrigens hier im Forum empfohlen worden;-)) und MIR in der Erziehung dann die Konsequenz gefehlt hat.
Erstmal ein schönes WE!
Liebe Grüße von Connie und Bandit (der inzwischen mein Traum-Hund mit Macken ist)