von Sonja(YCH) am 10. April 2003 08:15
hallo
naja ich habe keine Shizu und kenne die rassetypischen eigenschaften nicht. aber ich habe selbst einen sehr sensiblen, eigenwillige hund. im ersten jahr ging gar nichts. augenkontakt, folgen oder sonst etwas. war ein echter luxus. hundesport für uns beide eine nervenzerrende angelegenheit.
aber inzwischen habe ich die ganze sache auf den kopf gestellt. denn ich lass mir doch von meinem geliebten fellwuschel nicht auf der nase herumtanzen. so war es nähmlich. ich rufe, madame hat tomaten in den ohren. ich nerve mich, madame findet lustig du nervst dich ich komme grad sowieso nicht.... bähh. gutti warum auch, hier ist es grad interessanter... es war zum ........ ;-)
ich bin dann mal über mich und über unser rudel usw. einwenig über die "bücher". als erstes habe ich angefangen unseren querkopf zu ignorieren. keinen blickkontakt mehr, keine streicheleinheiten mehr (auch wenn sie kam um streicheleinheiten doch auch zu ergattern, wies ich sie zurück) nichts, wenn sie nicht mehr kam draussen, aufs rufen,wurde der spaziergang ohne weiteren kommentar an der leine weitergeführt (nachdem ich sie ruhig, ohne emotion, ohne blickkontakt und ohne worte einfach abgholt habe vom schnüffelort und angeleint habe).(war ganz ganz hart). wollte sie sitzprotest machen, an die leine und weiter, ich will diese proteste nicht, ich sage was gemacht wird. Hundesport habe ich dann total ausgelassen. sie trotzte dann noch etwas mehr und ich blieb weiter einfach hart und ignorierte sie emotionslos weiter. die anderen beiden hunde erhielten volle aufmerksamkeit, ich spielte mit ihnen usw.
irgendwann wollte selbst meine aufmerksamkeit.
ich oder mein partner fingen nun an, mit der dame alleine rauszugehen, ohne rudel. alleine mit ihr spielen, unterordnung usw. wir fingen nun auch wieder an mit blickkontakt, leckerli usw. und siehe da, madame machte plötzlich mit, fand es obertoll mit uns zu arbeiten und auch hundesport weiterzumachen. wir fingen bei 0 mit ihr nochmals an und bauten alles nochmals neu auf.
wir trainieren nur noch so lange oder kurz, wie es uns spass macht, auch wenn die sequenz noch nicht vorbei ist.
unsere dame ist kein ottonormalverbraucher hund, der in ein schema x passt. somit mussten wir lernen mit ihrer individualität umzugehen und uns gegenseitig zu respektieren.
aber sie folgt nun sehr gut (oder sagen wir meistens) und das miteinander wurde sehr verbessert. sie ist nun ein echt lieber und pflegeleichter hund, aber wir kennen nun den knackpunkt ohne gewalt und nichts.
wenn sie wieder eine phase hat mit "sturkopf" so wiederholen wir das spielchen Ignoration mal wieder. aber es dauert nie mehr so lange wie beim 1. mal. das war echt hart. aber es hat sich gelohnt.
ich würde mal versuchen wie aus dir rauszugehen und versuchen dich und deine hunde mal als "fremder" neutral zu betrachten, wie verhält sich dein hund, was will er dir sagen und was vermittelst du ihm.
solltest du pferde mögen und auch mal etwas von monty roberts gehört haben oder pferdeleute in deinem umfeld haben die evtl. ein Video von Monty Roberts besitzen, so schaue dir es mal an, wie er mit dem Tier komuniziert ohne fremdeinwirkung. wie er die körpersprache des tieres versucht zu lesen und das tier aber respektiert und nicht bricht. es ist faszinierend. (ok er ist kein super reiter und man kann alles übertreiben und geld draus machen, aber die grundidee die ist sehr gut) man kann es nähmlich auch auf hunde anwenden. sie haben einfach eine andere sprache.
es gibt ein buch "the dogwhisperer", ist eine engländerin die es geschrieben hat, wurde auch auf deutsch übersetzt. ist sehr faszinierend und man erhält doch einige impulse und erkennt sich selbst wieder.......
Viel Spass beim Nachdenken......