Hat mein Hund Angst ?
von dogteam - Steffen(YCH) am 02. Mai 2002 15:54
Hallöle nochmal.
Also nach Deinen Antworten zu urteilen kann ich eine Deiner Fragen mit Gewißheit beantworten:
Hat mein Hund Angst?
- Ja, er hat.
Diese Antwort wird DIch aber erst einmal nicht glücklich machen.
Alles was ich jetzt weiter schreibe ist ein Ferndiagnose, die immer sehr schwierig ist und nur ein Vorschlag. - Nie der Weisheit letzter Schluß. Möglicherweise würde ich etwas ganz anderes sagen, wenn ich den Hund einmal gesehen habe. Ich versuche es trotzdem mal...
Also:
Dein Hund hat Angst. Soweit waren wir schon.
Anscheinend ist kein deutliches Schema zu erkennen.
Das kann zweierlei bedeuten:
1. Dein Hund ist von Natur aus unsicher.
2. Es gab einen Auslöser, der nicht mehr nachzuvollziehen ist und schon relativ weit in der Vergangenheit liegt.
Beides gebietet aber ähnliche Vorgehensweisen.
Zunächst ein paar Worte zu Angst:
Angst bewirkt bei jedem Hund (und Mensch) eine Adrenalinausschüttung. Die Folge: Man nimmt die Umwelt sehr viel bewußter und genauer wahr. Stell Dir vor, Du gehst nachts im Dunkeln durch eine kleine Gasse, in der die berüchtigte Kneipe Deiner Umgebung ist. Du bist in der Mitte der Gasse. Plötzlich ein furchtbares Scheppern und ein lauter Schrei. Was passiert mit Dir? Adrenalin! Du siehst Dich um, läufst eventuell weg und beobachtest alles ganz genau, um möglichst schenll reagieren zu können. Du bemerkst, daß eine Katz eine Mülltonne umgeworfen hat, die ihr dann auf den Schwanz gefallen ist.= Schwpper und lauter Schrei. Die Situatio ist klar, Du kannst Dich beruhigen.
Dein Hund kann sich dann nicht beruhigen, weil er nicht mit dem Kopf arbeiten kann und eine solche Situation nicht mit der Katze und der Tonne in Verbindung bringen kann.
Die Situation, die für Dich Erleichterung bringt, kann für den Hund eine zusätzliche Angst bedeuten: Er verknüpft eventuell seine Angst mit der Katze. Oder etwas anderem, was er in seiner Angstsituation sieht.
Wenn nächstes mal eine Katze kommt und er Angst hat -- Adrenalin...
In diesem Moment kommt ein Mopedfahrer vorbei. Was passiert? er verknüpft den Mopedfahrer mit der Angst...
Jetzt hat er schon Angst vor Katze und Moped.
Und so weiter...
Mein Beispiel hinkt vielleicht etwas, aber es soll verdeutlichen, wie Hund und Mensch unterschiedlich mit potentiell gefährlichen Situationen umgehen. Daraus ergibt sich folgesndes:
Leitsatz für Angst bei Hunden ist:
Angst generalisiert sehr schnell. (Nach obigem Schema)
Um jetzt das Problem in den Griff zu bekommen, solltest Du Dich ein wenig mit Konfliktverhalten der Hunde auseinandersetzen, damit Du in solchen Situationen richtig reagieren kannst. Ein paar Tips dazu kannst DU unter meinem Beitrag zu der Frage von Trigon "Wie verhalten bei knurrendem Hund" vom 22.4. dieses Jahr finden.
Zusätzlich würde ich Dir raten, Deinen Hund einmal jemandem zu zeigen, der professionell mit Hunden arbeitet. Wenn man den Hun dsihet, kann man viel mehr sagen und viel bessere Tips geben, wie man die Angst wegbekommt. Möglich ist es!
So, nach diesem Schreibmarathon hoffe ich Dir ein paar Tips gegeben zu haben, mit denen Du was anfangen kannst...
Fallsu Du doch noch Fragen hast... nur zu!
Liebe Grüße
Steffen