von suchhunde(YCH) am 25. Juni 2000 19:51
:Es ist ja das Gleiche damit, daß wir einen ganzen Vormittag 3-5 mal die Hunde auf ein Versteck logelassen haben, das hatte mit Suchen nichts mehr am Busch, das war reines Hinlaufen und ausbuddeln. Als ich dann fragte, ob das sinnvoll wäre, weil die Hunde ja so und so nur die Verstecke abklappern, bekam ich eine auf den Deckel.:
Sieht so aus als würdet ihr nach ziemlich veralteten Methoden ausbildet (wobei ihr damit nicht die einzigsten seid).
Die Verwendung von festen Verstecken (Drahtverstecke, Kisten mit oder ohne Schieb-/Klapptüren etc.) wurde vor Jahren gemacht, als man es noch nicht besser wußte. Damals wurde noch über Frustration beim Hund gearbeitet
Hund läuft hin, will die Beute, erreícht sié nicht - bellt ////// Triebablauf beim Hund: Reiz - Appetenzstimmung - Triebauslösung (Helfer zeigt Beute/Futter und reizt den Hund damit)- Triebstimmung (Helfer läuft weg, Hund will hinterher) - Triebhandlung (Helfer ist weg, Hund läöuft zum Versteck, sucht, findet) - Triebendhandlung wird hinaus gezögert, dadurch keine Endhandlung für den Hund, dadurch entsteht STRESS beim Hund, die durch die Triebstimmung hervor gerufene Energie muß sich entladen / in einer Übersprungshandlung (Hund bellt oder pinkelt ans Versteck, läuft woanders hin, zeigt Desinteresse, zeigt Aggression oder Meideverhalten) - erst nach dieser Übersprungshandlung kommt es zu einer Triebendhandlung für den Hund (sinnlos, da sich die Energie schon ein Ventil gesucht hat).
Es wird also immer darauf hin gearbeitet, daß beim Hund Frustration und Stres entsteht, die dann ins Bellen kanalisiert wird. Prinzipiell nichts verwerfliches WENN DIE HELFER GUT AUSGEBILDET SIND UND UM DIE VORGÄNGE BESCHEID WISSEN DIE SIE BEIM HUND HERVORRUFEN. Dies ist jedoch regelmäßig nicht der Fall. Es wird als Helfer genommen wer halt grad "Lust" hat. Weder Helfer, Ausbilder noch Hundeführer wissen was dieser Übungsaufbau beim Hund bewirkt. Von daher auch keinerlei qualifizierte Reaktion des Helfers / Hundeführers auf die Aktionen des Hundes. Es wird einfach weiter gemacht um den Hund irgendwie zum Bellen zu bringen.
Resultat: Hund, Hundeführer und Helfer sind frustriert wenn es nicht auf Anhieb klappt.
Anstatt nicht über Stress beim Hund zu arbeiten wird gedankenlos so weiter gemacht, wie es vor Jahren (leider bei vielen auch heute noch) üblich war/ist. Mit dem Erfolg, daß immer mehr Hunde Meideverhalten am Opfer zeigen oder aber andere Übersprungshandlungen.
In vielen Staffeln finden sich Hunde, die neben dem Opfer markieren, sich Stöckchen holen, weglaufen, sich kratzen, gähnen oder aber zum Hundeführer zurück laufen.............
Alles vermeidbar, bei gutem Helferaufbau und dem Hinterfragen was man eigentlich macht.
ciao suchhunde