Wie auf 2 Opfer umsteigen? :: Rettungshunde

Wie auf 2 Opfer umsteigen?

von Edith(YCH) am 25. Juni 2000 16:53

: Hallo Wolfgang

:
: wir bauen unsere Hunde in der Form auf, daß die Suche nach einer
: weiteren Person nichts anderes ist als die 1. Suche. Ansatz( mit
: anreiz oder ohne, je nach Ausbildungsstand)-Suchen-Finden und
: bestätigen!! Danach verabschiedet sich die 2. Person vom Hund
: (damit der auch weiß worums geht), der Hund wird an der Fundstelle
: der 1. Person neu angesetzt und nach der Suche und dem Finden wird bestätigt. Das wäre ja auch vom vernünftigen her, richtig. Aber wenn ich Kritik anbringe....Es ist ja das Gleiche damit, daß wir einen ganzen Vormittag 3-5 mal die Hunde auf ein Versteck logelassen haben, das hatte mit Suchen nichts mehr am Busch, das war reines Hinlaufen und ausbuddeln. Als ich dann fragte, ob das sinnvoll wäre, weil die Hunde ja so und so nur die Verstecke abklappern, bekam ich eine auf den Deckel.
Naja,...
:
:
: Würde mich mal interessieren, wo Du die Ausbildung machst. ÖRK Innsbruck. Sehr junge Hundestaffel.
:
: Gruß Edith
:
:

von suchhunde(YCH) am 25. Juni 2000 19:22

"Wir arbeiten grundsätzlich nur mit sitzenden und liegenden Personen."
: : Edith

Wie ist denn ein Spiel zwischen Hund und Helfer möglich, wenn der Helfer liegt oder sitzt? Wie kann der Helfer dabei die Distanz zwischen Hund und Helfer so variieren daß der Hund bei ihm bleibt? Wo bleibt die Bewegung im Spiel?

Sorry aber so einfach ist es nicht Hunde zu sicheren Anzeigen zu bringen, daß man sich einfach nur hinsetzt oder hinlegt. Da interessiert sich den Hund vielleicht für das Spielzeug oder das Futter, aber halt nur kurzfristig. Und auf die Gefahr des Bedrängens hin.

Ein guter Helfer bewegt sich, täuscht "Angriffe" und "Flucht" bei diesem körperliche Spiel vor - wobei díe "Flucht" am häufigsten dabei vorkommt. Das hat jedoch absolut nix mit Schutzdienst zu tun, sondern eher mit Jagdspielen wie man sie unter Hunden ständig sieht. Oder mit Spielen zwischen Kindern und Hunden.
Damit dies möglich ist und ohne Stress für den Hund abläuft, muß mit den Individualdistanzen gearbeitet werden. Und das geht nur wenn der Helfer sich dabei bewegt. Ziel ist es daß der/die Helfer die liebste Spielkamerad des Hundes wird/werden. Nur dann wird der Hund auch bei fremden Opfer ein Interesse an diesen entwickeln und sich durch nichts davon abbringen lassen, diese ausdauernd anzuzeigen ohne sie auf irgendeine Art zu bedrängen. Und díes egal ob ein Opfer läuft, kriecht, im Baum hängt, verschüttet ist, um sich schlägt oder laut schreiend wegrennt.

ciao suchhunde



von suchhunde(YCH) am 25. Juni 2000 19:51

:Es ist ja das Gleiche damit, daß wir einen ganzen Vormittag 3-5 mal die Hunde auf ein Versteck logelassen haben, das hatte mit Suchen nichts mehr am Busch, das war reines Hinlaufen und ausbuddeln. Als ich dann fragte, ob das sinnvoll wäre, weil die Hunde ja so und so nur die Verstecke abklappern, bekam ich eine auf den Deckel.:

Sieht so aus als würdet ihr nach ziemlich veralteten Methoden ausbildet (wobei ihr damit nicht die einzigsten seid).
Die Verwendung von festen Verstecken (Drahtverstecke, Kisten mit oder ohne Schieb-/Klapptüren etc.) wurde vor Jahren gemacht, als man es noch nicht besser wußte. Damals wurde noch über Frustration beim Hund gearbeitet
Hund läuft hin, will die Beute, erreícht sié nicht - bellt ////// Triebablauf beim Hund: Reiz - Appetenzstimmung - Triebauslösung (Helfer zeigt Beute/Futter und reizt den Hund damit)- Triebstimmung (Helfer läuft weg, Hund will hinterher) - Triebhandlung (Helfer ist weg, Hund läöuft zum Versteck, sucht, findet) - Triebendhandlung wird hinaus gezögert, dadurch keine Endhandlung für den Hund, dadurch entsteht STRESS beim Hund, die durch die Triebstimmung hervor gerufene Energie muß sich entladen / in einer Übersprungshandlung (Hund bellt oder pinkelt ans Versteck, läuft woanders hin, zeigt Desinteresse, zeigt Aggression oder Meideverhalten) - erst nach dieser Übersprungshandlung kommt es zu einer Triebendhandlung für den Hund (sinnlos, da sich die Energie schon ein Ventil gesucht hat).

Es wird also immer darauf hin gearbeitet, daß beim Hund Frustration und Stres entsteht, die dann ins Bellen kanalisiert wird. Prinzipiell nichts verwerfliches WENN DIE HELFER GUT AUSGEBILDET SIND UND UM DIE VORGÄNGE BESCHEID WISSEN DIE SIE BEIM HUND HERVORRUFEN. Dies ist jedoch regelmäßig nicht der Fall. Es wird als Helfer genommen wer halt grad "Lust" hat. Weder Helfer, Ausbilder noch Hundeführer wissen was dieser Übungsaufbau beim Hund bewirkt. Von daher auch keinerlei qualifizierte Reaktion des Helfers / Hundeführers auf die Aktionen des Hundes. Es wird einfach weiter gemacht um den Hund irgendwie zum Bellen zu bringen.
Resultat: Hund, Hundeführer und Helfer sind frustriert wenn es nicht auf Anhieb klappt.

Anstatt nicht über Stress beim Hund zu arbeiten wird gedankenlos so weiter gemacht, wie es vor Jahren (leider bei vielen auch heute noch) üblich war/ist. Mit dem Erfolg, daß immer mehr Hunde Meideverhalten am Opfer zeigen oder aber andere Übersprungshandlungen.

In vielen Staffeln finden sich Hunde, die neben dem Opfer markieren, sich Stöckchen holen, weglaufen, sich kratzen, gähnen oder aber zum Hundeführer zurück laufen.............

Alles vermeidbar, bei gutem Helferaufbau und dem Hinterfragen was man eigentlich macht.

ciao suchhunde

von Julia+Kerry(YCH) am 25. Juni 2000 19:45

Hallo zusammen,

irgendeine Art zu bedrängen. Und díes egal ob ein Opfer läuft, kriecht, im Baum hängt, verschüttet ist, um sich schlägt oder laut schreiend wegrennt.

Dazu fällt mir gerade wieder ein,dass Dein(Ediths)Hund doch nicht so gut auf Kinder zu sprechen ist...was ist wenn dieser im Einsatz auf ein in Panik um sich schagendes,schreiendes Kind trifft....ist das nicht sehr gefährlich?????

Gruss Julia

von suchhunde(YCH) am 25. Juni 2000 20:03

Deswegen muß der Hund lernen, sich in jeder Situation ausgeglichen zu verhalten.
Es ist keinesfalls ungewöhnlich daß Opfer auf einen Hund mit Angst oder Aggression reagieren.
Aber auch bei "normalen" Opfern darf der Hund keinesfalls das Opfer bedrängen (indem er z.B. vor lauter Freude auf dem gebrochenen Bein herumtrampelt)

Zudem muß ein gut ausgebildeter Hund allen Personen freundlich gegenüber sein und darf, falls von diesen Aggression ausgeht, keinesfalls angreifen sondern muß die notwendige Distanz wahren.

Das alles ist aber auch Ausbildungfrage, d.h. man kann dies durchaus ins Üben einbauen und so dem Hund die Möglichkeit geben sich auch auf solche Situationen einstellen zu können.

Wenn es jedoch so ist, daß ein Hund absoult Kinder unverträglich ist, ist er meiner Meinung nach nicht zum RH geeignet. Sicher eine etwas harsche Einstellung, aber wir sind meiner Meinung nach dazu da Leben zu retten (ohne daß derjenige von unserem Hund verletzt wird).

Ich kenne jedoch allein aus dem letzten Auslandseinsatz genügend Hunde, die z.B. im Bus nur mit Maulkorb transportiert werden konnten, andere Hunde angegriffen haben, Helfer und Bergungskräfte angriffen, im Camp aus Sicherheitsgründen immer in der Transportbox oder angeleint gehalten werden mußten etc. - auch das waren geprüfte Rettungshunde.........


ciao suchhunde


von Edith(YCH) am 25. Juni 2000 20:24


: Wie ist denn ein Spiel zwischen Hund und Helfer möglich, wenn der Helfer liegt oder sitzt? bei der Flächensuche schaut das bei uns folgendermaßen aus: Hund sucht und findet, fordert durch sein Bellen den BAll, muß Bellen bis er denn Ball bekommt, sprich bis HF beim Opfer ist. Ist der HF dort, bekommt der HUnd den Ball/ Socken... und der HF spielt dann mit ihm. Der Helfer ermutigt höchstens einen unmutigen Hund!

Wie kann der Helfer dabei die Distanz zwischen Hund und Helfer so variieren daß der Hund bei ihm bleibt? Wo bleibt die Bewegung im Spiel?

Gute Fragen, seit gestern mache ich mir einige Gedanken über die Ausbildungsmethoden bei uns!
:

: Edith:
:

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