Hund schnappt nach Besuch :: Ungereimtes

Hund schnappt nach Besuch

von Sabine M.H.(YCH) am 25. Januar 2002 07:20

Hallo Sandra,

hier noch meine 2 Cent dazu.

Viel wurde schon geschrieben, muss ich nicht wiederholen. Vielleicht etwas zur "Ehrenrettung" Deiner Bekannten. Wenn sie, wie Du geschrieben hast, bis jetzt nur Hunde (einen Hund?) hatte, die sie von Welpe auf aufziehen konnte, kann sie nicht ermessen, durch welche Hölle manche Tierheimhunde gegangen sind und welche Narben das hinterlassen kann.

Ich hätte das auch bis vor wenigen Monaten nicht nachvollziehen können, da wir bis dahin nur Hunde hatten, die wir entweder von klein auf kannten (2 vom Rudel) oder die trotz Vorgeschichte nicht problematisch wurden (die anderen 2 vom Rudel). Ende 2001 haben wir dann allerdings eine Hündin aufgenommen, die wegen einmaligem Beissens eingeschläfert werden sollte, wobei schon beim Besuch und Kennenlernen sehr klar war, dass die Hündin a) unterfordert war (Bewegungsmangel), b) Besitzerin überfordert (zu wenig Sachkenntnis) und c) der Hund durch Vorgeschichte eine Angstbeisserin ist (wir sind der 4. Besitzer, die Hündin ist 3 Jahre alt).

Nun, allen guten Vorsätzen zum Trotz kam auch bei mir die Angst hoch, als sie am 2.Tag nach mir schnappte, in einer Situation, die für mich und die anderen Hunde völlig angstfrei gewesen wäre, für sie aber wohl nicht und meine erste REaktion war auch (ich habe mich damals auch dafür geschämt), den Hund anzuschreien und zu massregeln. Nun, die Quittung kam, Hund ging mir panisch aus dem Weg. Meine eigene Angstaggression hatte den ersten guten Einstieg total verbaut. Also umdenken, Calming Signals lernen, wenn die entsprechenden Signale kommen, eben in noch kleineren Schritten vorgehen, etc. und immer wieder: keine Angst haben.

Was ich damit sagen will, ist, dass jemand mit wenig Hundeerfahrung sich einfach nicht vorstellen kann, wie simpelste Situationen einen Hund zur Selbstverteidigung bringen können und dann auch vor sich selbst und anderen nicht zugeben kann, einfach SCHISS vor dem Hund gehabt zu haben.

Aber auch mein Rat: lass' den Urlaub, der wird mit Garantie nicht schön werden, einfach sausen, such' Dir anderen Leute oder fahrt alleine. Wenn Du Deine Bekannte als Freundin behalten willst, red' nochmal in einer ruhigen Minute mit ihr, zeig ihr meinetwegen auch mein Posting und gib ihr zu Verstehen, dass Angst legitim ist, Aggression gegenüber einem Hund mit Vorgeschichte aber wie der Funke am Pulverfass und dass sie sich glücklich schätzen kann, dass ihr Hund so problemlos ist aber nicht das Mass aller Dinge (sowas nennt man betriebsblind). Vielleicht ist sie einsichtig genug, nachvollziehen zu können, wie sie sich fühlen würde, wenn man sie, weil sie jemand aus Versehen auf den Fuss getreten ist (auch wenn's weh tat), in eine Ecke drängen, beschimpfen, anschreien und bedrohen würde, sie danach weiter verfolgen und körperlich züchtigen würde. Wenn sie dann sagt, sie würde sich nicht zur Wehr setzen, lügt sie.

Gruss

von Susanne(YCH) am 12. Februar 2002 11:31

Ich habe mehrere Notfälle und weiss wie sehr das Verhalten dieser Hunde anders sein kann als bei Hunden, die immer in einer behüteten und stabilen Umgebung aufgewachsen sind.

Die Bekannte scheint diese Problem absolut zu verkennen und ihre Reaktion ist sowieso nicht gerade fachgerecht. Ich will hier nicht ins Detail gehen - nur als Beispiel ist allein schon an Schreien falsch. Hysterisches Schreien zeigt dem Hund nur, dass man die Kontrolle über sich verloren hat...aber wie gesagt, ich will gar nicht ins Detail gehen.

Ich möchte auf etwas ganz anderes hinweisen. Diesen Bekannten, der seinen Hund mit dem Spaten vertrimmt...den würde ich wegen Tierquälerei anzeigen. Das hat nichts mit Erziehung zu tun, das ist barbarische Tierquälerei.

Mit solchen Leuten würde ich jeden Kontakt abbrechen - geschweige denn in Urlaub fahren.

Viele Grüsse
Susanne
susanne@westie-in-not.de
[www.westie-in-not.de]
bald
[www.sos-cocker.com]

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