Hallo Andreas,
ich möchte zu einigen Punkten Deiner Antwort auf Sabines Beitrag auch noch meine Meinung beitragen. Du schreibst:
: Sofern ich mir ferner Ausstellungen betrachte, scheint mir die Überbetonung des äußeren Erscheinungsbildes
: ebenso folgerichtig zu sein: Der Vergleich mit der Vieluzahl konkurrieredner Hunde verleitet doch geradezu
: zu einer Überbetonung der Rassestandards, um sich von eben jenen Konkurrenten bereits auf den ersten Blick
: deutlich abzuheben.
Es ist natürlich so, daß auf Austellungen, insbesondere den großen CaCIB-Austellungen, nur das Aussehen der Hunde
beurteilt und mit dem offiziellen Rassestandard verglichen wird. Auch dies geschieht oft nur oberflächlich, was
an an den oft doch sehr unterschiedlichen Richterberichten bestimmte Hunde betreffend erkennen kann. Zu einer
weitergehenden Beurteilung des Wesens eines Hundes dürfte auf diesen Ausstellungen sowohl die Zeit fehlen, als
auch der Rahmen einer solchen Ausstellung (- Streß für die Hunde)wohl nicht unbedingt für eine Wesensbeurteilung
geeignet ist. Allerdings nehmen viele Vereine vor einer Zuchtzulassung der Hunde eine eigene Wesensprüfung vor.
Es gibt aber eine Reihe von Vereinen, die darauf verzichten und bei denen bestimmte Ausstellungsergebnisse (z.B
Formwertnote "Vorzüglich" oder "sehr gut"
als Zuchtzulassung genügen. Provokativ und auf meine Gedanken zum
'Marketing' verweisend, möchte ich 'mal behaupten, daß die da betreuten Tiere per definition "Familienhunde" sind
und somit eine weitergehende Wesensprüfung nicht notwendig ist, ja sogar den eigenen Anspruch in Frage stellen würde.
: Bist Du tatsächlich der Meinung, daß ich mit der Auswahl eines Hundes einer bestimmten Rasse automatisch auf
: ein bestimmtes Wesen/Charakter vertrauen kann. Auch wenn die Rassestandards dies vorgaukeln, so scheint mir
: doch bei einer ganzen Reihe von Hunden (die eigenen eingeschlossen) das vermeintliche rassetypische Verhalten
: und Wesen keineswegs vollständig vorhanden, sondern allenfalls mehr oder minder ausgeprägt zu sein.
Ich denke, daß Du mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit einen Hunde mit dem gewünschten Wesen/Charakter bekommst.
Wie hoch diese Wahrscheinlichkeit ist und wie gering die statistische Streuung, d.h. die Wahrscheinlichkeit, daß
ausgerechnet Dein Hund diese Merkmale überhaupt nicht hat, ist, könnte man als Maß für die Zuchtqualität ansehen
Meine persönlichen Erfahrungen damit: Mein Rüde(Landseer) erfüllt sicherlich die Anforderungen und Vorstellungen bzgl. des
Charakters/Wesens, meine Landseerhündin zeigt 'archetypisches' Verhalten und entspricht mehr dem, wie ich mir einen
Rottweiler vorstelle (Dies soll in keiner Hinsicht irgendeine Wertung darstellen).
Viele Grüße
Holger (mit Ajax & Danessa, die vielleicht lieber ein Rottweiler wäre)