von Cindy(YCH) am 28. Februar 2002 19:23
Hallo Sandra,
:Aber für eine Ausstellung wäre es doch schön, wenn die Kleine dem Standart entsprechen würde (was ja auch ohne Kleben der Fall sein kann, ich weiß es ja noch nicht!!!).
Hmmm, schön, Du möchtest ausstellen. Aber deine Kleine hat evtl. einen Fehler, also möchtest Du ihn beheben. In einem Posting wird erwähnt, dass das ja weit weniger schlimm sei, als die Zahnspangen, die manche Leute den Hunden aufzwingen. Stimmt, ist es mit ziemlicher Sicherheit. Und wahrscheinlich stört es deinen Hund in keinster Weise, aber ob ich nun die Zähne korrigieren lasse, dass sie schön in Reihe gerade stehen, oder die Kippohren künstlich herbeiführe, das Prinzip ist das gleiche. Ich verändere künstlich am Hund etwas, um eine nicht vorhandene Tatsache vorzuspiegeln, im einen Fall Kippohren, im anderen gute Zahnstellung.
Wenn es medizinisch notwendig ist, eine Zahnkorrektur durchzuführen (z.B. Caninus-Engstand mit Einwachsen der Canini in den Ober-/Unterkiefer), keine Frage, das muss gemacht werden. Allerdings sollte hier bei Rassehunden ein Eintrag des TAs in die Ahnentafel erfolgen.
Aber nicht nur um mal eben auf eine Ausstellung zu gehen. Und dann kommt es doch mal, der Wunsch zu züchten. Und dann?
Mal abgesehen davon, dass jegliche Manipulationen zur Erlangung des standardgerechten Äusseren verboten sind.
Versteh' mich nicht falsch. Ich finde es je nach Rasse einfach lachhaft, dieser Hickhack ob jetzt Stehohren oder Kippohren. Ich kenne Collies und Shelties sowohl mit dem einen als auch mit dem anderen. Warum sollte es gerade bei diesen beiden Rassen nicht beides geben.
:Und ich mag halt die Kippohren der Kleinen und wenn ich am Anfang noch etwas ändern kann an der Ohrenhaltung, ja warum nicht? Wenn es weh tun würde, oder jucken oder dergleichen, ja glaubt Ihr denn, dass ich das der Kleinen antun würde?!!
:
Tja, wie siehst Du das Färben des Fells, um auf Ausstellungen die gewünschte Farbe zu erhalten. Hundi ist farblich zu hell, das schwarz eher grau. Also mal einen Griff zum Farbtopf. Die meisten gefärbten Hunde stört das nicht. Sie kratzen sich nicht, die Farbe juckt nicht.
Also ist das in Ordnung?
Wie gesagt, das Prinzip, der Gedanke, der dahinter steht, ist der gleiche.
: : : nee, falsch. Man kann auch gesunde HUnde züchten die wie ihre Rasse aussehen. Man muß nur bei "Kleinigkeiten" (z.B. Ohren) etwas toleranter sein.
: :
Dem stimme ich zu.
: : Also doch das Aussehen und nicht nur der Charakter.
: :
Eine Rasse definiert sich nicht zuletzt auch durch ihr relativ einheitliches Aussehen. Aber ein Sheltie mit Stehohren oder ein Sheltie mit Kippohren sieht nicht so unterschiedlich aus. Anders wäre es, wenn es sich dabei um "richtige" Schlappohren handeln würde.
: : Joah, glaube ich auch. Aber weenn man es persönlich schöner findet, wieso nicht.
Ich persönlich finde leuchtendes Apricot als Farbe beim Pudel am schönsten. Die meisten Apricot jedoch sind zu hell. Trotzdem käme ich nicht auf die Idee, nur um den Hund standardgerecht zu bekommen, den Hund zu färben. Ich weiss, das sowas gemacht wird. Muss ich aber deswegen mitmachen?
: : Aber der Punkt von Edith stimmt mit dem nur-stehorige-züchten aber schlappohrige verlangen. Da beisst sich die Maus in den Schwanz.
:
Jep.
: Stimmt!! Doch das kann ich als kleiner Welpenbesitzer wohl kaum ändern.
Natürlich kannst Du das. Den "Fehler" deines Hundes akzeptieren und dann halt die Ausstellungen sein lassen. Oder aber den Hund mit Fehler ausstellen.
Meine Hündin hat einen Ringelschwanz. Sollte laut Rassestandard auch nicht sein. Aber so ist das halt nunmal. Jahrzehntelang wurde nicht darauf geachtet, da die Ruten einfach abgeschnitten wurden. Und das rächt sich jetzt. Nele ist ein Traum. Vom Wesen her, vom Charakter. Vom Aussehen allgemein. Ihr ganzes Auftreten. Jeder, der etwas "von der Rasse vesteht" und sie sieht, ist hin und weg. Trotz des Ringelschwanzes. Trotzdem käme ich nicht auf die Idee, an der Rute rumzumanipulieren. Wer weiss, vielleicht hätte man sie gerade bekommen, wenn man sie von klein auf eingebunden hätte. Evtl. sogar mit einer Schiene. Aber was hätte es genützt? Letztendlich hätte ich mich doch nur selbst betrogen. Genetisch wäre der Ringelschwanz trotzdem noch drin.
Und letztendlich schaden solche Manipulationen der Rasse an sich mehr, als sie dem einzelnen nützt. Selbst wenn Du nicht züchten willst. Aber jetzt stell Dir vor, die Ohren würden nicht mehr von allein kippen, sondern nur durch deine Manipulation. Deine Hündin wird ausgestellt, ein Züchter, der sich für die Linie deiner Hündin interessiert, sieht sie, und noch ein paar andere aus dieser Linie, im Ring. Alle haben Kippohren, die meisten sind "künstlich" gekippt. Der Züchter sucht vielleicht eine Linie, die "gute" Kippohren bringt, und geht mit seiner Linie in diese Linie mit rein. Und Bingo, die Hälfte des Wurfs hat Stehohren. Toll, oder?
Versteh mich bitte nicht falsch. Ich bin nicht "standardhörig". Im Gegenteil. Die meisten Standards sind mE zu eng gefasst. Lassen den natürlichen Variationen (gesunde V., keine Defektzuchten) zu wenig Spielraum. Aber gerade wenn man nach aussen vorgibt, nach Standard zu züchten, dann sollte man sich daran halten.
Gruss Cindy