Welcher Hund ? :: Was sonst nirgends passt

Welcher Hund ?

von Vera(YCH) am 09. Juli 1999 13:51

Hallo,
ich hätte gerne ein paar Meinungen zu folgendem Problem gehört:
Wir waren gestern im Tierheim, weil wir letzten Samstag leider unseren
Hund einschläfern lassen mußten. Nun stehen wir vor folgender Frage:
Wir brauchen einen Hund, der möglichst durch seine Größe bzw Aussehen
Respekt verleiht, da wir einen Stall außerhalb haben, der immer wieder
für kurze Zeit (2-3 Std vormittags) unbeaufsichtigt ist. Nun hat mein
Vater ein Auge auf einen Dobermann, 3 jährig, anscheinend total lieb und
folgsam, geworfen, während ich eher zu einem Leonberger-Riesenschnauzer,
3 Monate alt, tendiere. Zwar war mir der Dobermann auch recht
sympatisch, allerdings habe ich Bedenken, da ich zwei kleine Kinder habe
(2 + 7 Jahre).
Unser vorheriger Hund war auch aus dem Tierheim und am Anfang etwas
schwierig mit Kindern. Aber als unsere Kinder dann kamen, war das
überhaupt kein Problem, ich habe mir keine Sekunde Sorgen um sie
gemacht, wenn sie mit Rex zusammen waren.
Jetzt bin ich allerdings total hin und hergerissen zwischen dem schon
recht gut erzogenen Dobermann und dem Mischling, dem wir alles noch
selbst beibringen müssen.
Vielleicht hat ja jemand Erfahrung mit diesen Rassen und ihrem
Verhältnis zu Kindern. Ich wäre für jeden Rat dankbar.

Gruß Vera

von Stephan & Nash(YCH) am 09. Juli 1999 15:18

Hallo Vera

herzliches Beileid erst mal.

Es ist natürlich unmöglich, sowas aus der Entfernung zu begutachten, aber ein paar Dinge kann man schon dazu sagen:

1. Einen grossen Hund egal welcher Rasse würde ich mit unseren Kids (etwa gleiches Alter) nie allein lassen.

2. Dobis sind mit 3 Jahren schon etwas ruhiger. Aber Du must viel über ihn in Erfahrung bringen, z.B. warum wurde er abgegeben? Ihr müsst lange mit ihm bleiben, auch mit den Kindern, das beste wäre, ihn probehalber für einige Tage mitzunehmen. Es kann auch ander Probleme geben, z.B. mit den Tieren im Stall. Das müsst Ihr unbedingt vorher abklären.

3. Riesenschnauzer sind vom Temperament den Dobis ähnlich, d.h. lebhaft, das kann vor allem in der Jugendzeit zu Problemen führen (z.B. umschubsen)

4. Beide Hunde werde Erziehung brauchen, d.h. Zeitaufwand, auch der Dobi, denn wenn er schon was kann, ist das toll, aber er muss es auch behalten und festigen, das erfordert training. Das gilt aber für den kleinen Hund genauso.

5. Last not least: Hunde mit Kindern ist vor allem auch eine Frage der Kindereziehung. Auch die Hunde brauchen einen Rückzugspunkt. Aber das wisst Ihr ja...

6. Unser Dobi ist absolut kinder- und fremdenfreundlich. Probleme ergaben sich nur in der Jugendzeit, weil er so lebhaft war. Das ist er jetzt weniger. Ich habe aber auch schon Dobis gesehen, die ihren Herrn gebissen haben (weil falsch erzogen). Dobis reagieren sehr stark auf eine schlechte, fehlende oder gar falsche Erziehung. Sie sind sensibel und lernfreudig, was sowohl positiv als auch negativ sein kann. Sie haben oft einen ausgeprägten Jagdtrieb, und wollen konsequent geführt werden. Ich würde mir speziell wegen der Kinder keine allzu grosse Sorgen machen (aber natürlich: nie allein, schon aus prinzip), sondern mir eher überlegen, ob Ihr einen anspruchsvollen Hund wollt.

Aber eben: auch ein Riesenschnauzer ist anspruchsvoll, und diese Mischung wird wohl eher etwas grösser ausfallen. Man wird halt vorher nicht genau wissen, wohin das Temperament des Mischlings geht. Aber ein Hund von der Grösse eines Leonbergers mit dem Temperament eines Riesenschnauzers, das birgt auch ein gewisses Risiko.

Wenn Du noch spezielle Fragen zu Dobis hast.....

Gruss Stephan

von Gesa(YCH) am 09. Juli 1999 17:40

Hallo Vera,

das mit Deinem Hund ist sehr schade...

Ich persönlich würde eher zum Leonberber - Mix tendieren, denn wie Stephan bereits geschrieben hat, sind Dobis relativ anspruchsvoll was die Beschäftigung angeht. Sollte der Welpe eher den Leonberger - Charakter haben, wird es einfacher sein, ihn an Stall und Hof zu gewöhnen. Dobis wollen halt eher Action als Leonberger und sind doch die ruhigeren Vertreter der Canis domesticus...

Liebe Grüße Gesa

von Vera(YCH) am 11. Juli 1999 18:56

Hallo Stephan,

erst mal vielen Dank für deine Antwort.

Wir hatten den Dobermann heute den ganzen Tag hier bei uns. Er war
total lieb, auch mit den Kindern.
Was auffiel war, daß er sich sofort meinem Vater, der ihn vom Tierheim
abgeholt hatte, angeschlossen hat. Als er neben ihm lag, konnte ich rufen
wie ich wollte, er kam nicht. Wenn mein Vater aber aufgestanden ist, ist
sofort mit. Wir haben ihn auch kurz mit zum reiten mitgenommen, um zu testen
wie er zu den Pferden steht. Als er aber merkte, daß mein Vater nicht mit
geht, wollte er zuerst garnicht mit, hat sich aber dann doch überreden lassen.
Ist das bei Dobis immer so, daß sie sich besonders an eine Person binden?
Ist es möglich, daß er sich daran gewöhnt, daß mehrere Personen sich um ihn
kümmern, bis mein Vater abends heimkommt?

Außerdem fiel mir auf, daß er nie mit dem Schwanz gewedelt hat (oder besser gesagt,
mit dem kleinen Rest, der davon noch übrig ist). Er war zwar allem gegenüber total
gelassen, wirkte aber immer etwas ernst. Unser Rex war ein totaler Schmuser, man sah
ihm genau an, wenn ihm etwas gefiel, und wenn nicht. Bei diesem Hund konnte ich das
nie so genau sagen, weil er keine eindeutige Regung zeigte.

Aber alles in allem ist es ein sehr angenehmer Hund und mein Vater hat heute
auch im Tierheim bescheid gesagt, daß wir ihn nehmen.(Wenn wir ihn bekommen. Tierheime tun ja immer so,
wie wenn man froh sein müßte, von ihnen ein Tier zu bekommen. Ich finde zwar auch, daß sie genau überprüfen
sollen, wo die Tiere hinkommen, aber ich finde, sie könnten sich etwas
weniger überheblich benehmen. Oder ist das nur in unserem
Tierheim hier so? Das nur mal so am Rande.)
Allerdings gehen meine Eltern jetzt erst mal zwei Wochen in Urlaub und ich
habe versprochen so oft wie möglich im Tierheim vorbeizuschauen und ihn Sonntags
herzuholen. Ich hoffe, daß er dann mich genau so akzeptieren wird wie meinen Vater.

Also nochmals vielen Dank für deine Antwort.
Gruß Vera

von Stephan & Nash(YCH) am 12. Juli 1999 07:53

Hallo Vera,

finde ich toll, dass Ihr dem Dobi ein neues Zuhause gebt!

:Wir hatten den Dobermann heute den ganzen Tag hier bei uns. Er war
total lieb, auch mit den Kindern.

Das war eigentlich zu erwarten, nur kann man vorher nie Sicher sein. Wichtig ist noch, dass er eine Ecke bekommt, wo er sich zurückziehen kann und die für die Kinder tabu ist. Zwinger geht auch, aber nur mässig, wenn jemand von der Familie in der Nähe ist, so trennungen verträgt er wahrscheinlich eher schlecht.

:Was auffiel war, daß er sich sofort meinem Vater, der ihn vom Tierheim
abgeholt hatte, angeschlossen hat. Als er neben ihm lag, konnte ich rufen
wie ich wollte, er kam nicht. Wenn mein Vater aber aufgestanden ist, ist
sofort mit. Wir haben ihn auch kurz mit zum reiten mitgenommen, um zu testen
wie er zu den Pferden steht. Als er aber merkte, daß mein Vater nicht mit
geht, wollte er zuerst garnicht mit, hat sich aber dann doch überreden lassen.
Ist das bei Dobis immer so, daß sie sich besonders an eine Person binden?
Ist es möglich, daß er sich daran gewöhnt, daß mehrere Personen sich um ihn
kümmern, bis mein Vater abends heimkommt?

Also es wird dem Dobi nachgesagt, dass er ein Einmannhund sei. Das würde ich aber differenzieren. Zum einen kann es sein, dass er vorher bei einm Mann war, und daher mehr darauf fixiert ist. Er kennt Euch ja noch nicht, und da wird er sich eher an das halten, was ihm vertraut ist. Er wird sich ganz sicher an alle Personen gewöhnen, die um ihn herum sind. Das beste ist, wenn Du (in Absprche mit Deinem Vater) mit ihm kleine Übungen machst, ihn rufts und dann kleine Leckeris gibst.

:Außerdem fiel mir auf, daß er nie mit dem Schwanz gewedelt hat (oder besser gesagt,
mit dem kleinen Rest, der davon noch übrig ist). Er war zwar allem gegenüber total
gelassen, wirkte aber immer etwas ernst. Unser Rex war ein totaler Schmuser, man sah
ihm genau an, wenn ihm etwas gefiel, und wenn nicht. Bei diesem Hund konnte ich das
nie so genau sagen, weil er keine eindeutige Regung zeigte.

Also das lernst Du ganz schnell, zu sehen wie es mit ihm steht, auch an der kurzen Rute. Unserer wedelt damit auch auch nur sehr selten (dann meint man immer, er wäre völlig unbeteiligt, aber das stimmt nicht, ich habe festgestellt dass er sich dann eher wohlfühlt, und eher wedelt wenn er beunruhigt oder aufgeregt ist), andere dagegen wie wild , das scheint individuell zu sein.

:Aber alles in allem ist es ein sehr angenehmer Hund und mein Vater hat heute auch im Tierheim bescheid gesagt, daß wir ihn nehmen.(Wenn wir ihn bekommen. Tierheime tun ja immer so, wie wenn man froh sein müßte, von ihnen ein Tier zu bekommen. Ich finde zwar auch, daß sie genau überprüfen sollen, wo die Tiere hinkommen, aber ich finde, sie könnten sich etwas weniger überheblich benehmen. Oder ist das nur in unserem Tierheim hier so? Das nur mal so am Rande.)

Das ist fast überall so, weil die meinen, nur sie kennen sich aus. Man muss sich nichts vormachen, letztlich handeln sie auch nur mit Tieren, wenn auch mit edlen Motiven...

:Allerdings gehen meine Eltern jetzt erst mal zwei Wochen in Urlaub und ich
habe versprochen so oft wie möglich im Tierheim vorbeizuschauen und ihn Sonntags
herzuholen. Ich hoffe, daß er dann mich genau so akzeptieren wird wie meinen Vater.

Zunächst mal mach einen festen Vertrag mit dem Tierheim, nicht dass Du Dich (oder Ihr Euch) engagiert und dann meinen sie am Ende, jemand anderes wäre doch besser geeignet....

Mit dem Sonntags holen, da bin ich eher skeptisch, vielleicht gehst Du ab und an mal hin, und spielst dort mit ihm, bringst ihm was mit und so. Ich meine das deswegen, weil es in der Anfangszeit am besten sein wird, gleich und von Anfang bei Euch einen festen Rhythmus und feste Personenbeziehungen zu schaffen. Damit bekommt der Hund feste Beziehungspunkte und wird es leichter haben, sich einzugewöhnen (Für den Hund ist das ja Stress, er kennt Euch ja nicht, es ist eine neue Umgebung - macht also nicht zu viel auf einmal, sondern nach und nach mehr). Nur mal so ab und zu, das halte ich für weniger gut, dann wartet lieber noch zwei Wochen, oder eben, besuche ihn in seiner festen Umgebung.

Ansonsten wäre zu sagen, dass ein Dobi sehr sensibel ist, d.h. er wird schnell spüren, wer bei Euch das Sagen hat (wahrscheinlich Dein Vater). Deswegen ist es ganz wichtig, dass er lernt (nicht sofort, natürlich, aber immer mehr), auch in Gegenwart Deines Vaters auf Dich und andere zu hören. Das ist Übungssache, und hängt vor allem davon ab, wie Du mit Deinem Vater klarkommst. Auch wird er so in zwei bis drei Wochen (oder früher oder später oder auch gar nicht) testen, wer denn wirklich bei Euch der Boss ist, und wen er nicht zu beachten braucht. Das macht jeder Hund so, und da müsst Ihr einfach ruhig (ist ohnehin das wichtigste: Nie schreien oder gar schlagen) und konsequent darauf beharren, dass er das tut was er soll. Dobis können dann und wann starrsinnig sein, aber das verliert sich sehr schnell wieder, wenn man darauf keine Rücksicht nimmt. Wenn es mal Probleme gibt, kannst Du mich auch direkt anmailen.

Viel Spass also, wie heisst er übrigens?......und viele Grüsse

Stephan & Nash

von Vera(YCH) am 12. Juli 1999 21:54

Hallo Stephan & Nash,

es ist mir schon fast peinlich zu sagen, wie er heißt. Denn nachdem unser vorheriger Hund Rex hieß, hoffte ich dieses mal auf einen etwas einfallsreicheren Namen.
Aber nein, das war uns nicht vergönnt. Er heißt Arco. So auf anhieb fallen mir mindestens 2 Arcos ein, die ich gekannt habe. Falls wir jemals noch einen Hund haben werden heißt der bestimmt Lassie,
oder was gibt es noch für beliebte Namen. Ich habe schon überlegt, ob wir Darco oder Marco oder irgend sowas draus machen können. Ich denke, der Hund würde den Unterschied
warscheinlich nicht merken.
Andererseits, wir haben Rex alle geliebt, trotz des abgedroschenen Namens.

Ich denke, ich werde sicher noch hin und wieder eine Frage zu Dobis haben, denn obwohl Rex auch kein Zerg (DS-Setter-Leonberger-Mix?) und nicht immer unproblematisch war, hat man doch immer noch die Vorurteile über Dobermänner im Kopf.
Zumindest geht es mir so.

Also bis sicherlich bald.

Gruß Vera

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