von Lana(YCH) am 07. August 2000 18:10
: Hi,
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: Wie wäre es, wenn du mal eure Rangordnung überprüfst. Akzeptiert er ein Nein wirklich als Nein? Wenn nicht...unbedingt daran arbeiten! Und zwar im alltäglichen Leben.
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: DU solltest es schon gar nicht soweit dazu kommen lassen, dass er sich auf alle(s) in Sichtweite stürzen kann. Je mehr Anlauf er hat, desto mehr steigert er sich in was rein.
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: Ich habe eine zweijährige Hündin, die je nach Tageslaune ziemlich giftig sein kann. In solchen Fällen, rufe ich sie zu mir her, wenn ein fremder Hund, den wir nicht (so gut) kennen. Je nach anderem Hund, muss sie bei mir sitzen bleiben und wird für's ruhig sein auch ganz doll belohnt oder sie darf Hallo sagen, wenn der Hund auf unserer Höhe ist. Durch dieses Abbremsen kommt sie gar nicht dazu auf den Hund loszurasen und diesen womöglich noch zu erschrecken und sich selber stark zu fühlen. Es wird auch immer besser. Aber dass das funktioniert, muss dein Hund dich als Chef akzeptieren.
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: Bietest du ihm auch noch was neben "massenhaft Freilauf und Spaziergängen"? Die machen einen aktiven, fitten Hund nämlich nicht müde, er kriegt nur mehr Kondition. Das "Geheimnis" eines ausgeglichenen und zufriedenen Hundes ist Kopfarbeit. Da strengen 10 Min mehr an als 1 Stunde rumrennen.
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: Gruss
: Jenny
Hallo Jenny,
Danke für Deine Anregungen!
Um einiges zur "Rangordnung" bzw. "Kopfarbeit" zu sagen: Mein Hund ist also erst 9 Monate alt und seit 5 Monaten bei mir. Ich bin stolz darauf, was er in 5 Monaten schon alles gelernt hat! Er kommt auf Kommando (Hupe), macht Sitz, Platz, Bleib, geht bei Fuß und kennt sogar den Unterschied zwischen "Nein" und "Pfui". Er ist clever und mit Geduld und ohne Gewalt erzogen! Natürlich muß ich auch manchmal ein Kommando zwei mal sagen, aber schließlich ist er noch jung und läßt sich gerne mal ablenken (außer ich habe den "roten Ball", he, he)! Außerdem soll er ja auch noch Spaß an der Sache haben und ist ein Terrier und das sollte man nicht unterschätzen.
Deinen Vorschlag praktiziere ich schon seit längerer Zeit - leider auch ohne Erfolg. Bevor er sich "stranguliert", laß ich ihn sitzen und hocke mich neben ihn. Dann stehe ich langsam auf und sage nochmal "Sitz", damit er nicht wieder in Versuchung kommt. Soweit so gut, doch wenn ich ihm dann das "erlösende" Lauf erlaube, prescht er voran wie ein Wahnsinniger und alles geht von vorne los.....
Gehorsam bzw. Chefrolle sind hier also nicht so direkt das Problem. Vielmehr stellt sich mir doch die Frage, was ihn so aggressiv macht und worin dieses Verhalten begründet sein kann. Offensichtlich ist es wenig nütze, den Hund zum Gehorsam zu zwingen, ohne eine Ursache zu kennen und ggfs. zu beheben.
Die viele Bewegung soll meinen Hund übrigens nicht "müde" machen, damit er womöglich "harmloser" wird. Nein, ich lege nur absoluten Wert darauf, meinem Hund neben der "Kopfarbeit" auch noch die Möglichkeit zum ausgedehnten zwanglosen Rumtoben zu geben. Aus dieser Kombination resultiert für mich ein ausgeglichener Hund!
Vielleicht handelt es sich ja auch um so eine Art "krankhafter Beschützerinstinkt" oder einen "Behauptungswahn", weil er so winzig ist?! Schwierig, schwierig!
Gruß
Lana