von rita(YCH) am 06. Januar 2001 21:56
Ich glaube nicht, daß es HSH-Halter gibt, die bestätigen, daß ihre HSH keinerlei Ambitionen zur Jagd haben..
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: Grüße
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: Caro & Kira (die auch jagen würde, wenn man sie läßt)
da sich hier bisher nur hundefreunde zu wort gemeldet haben, die selbst keinen hsh haben, sondern nur das gehörte weitergeben, möchte ich dazu auch mal was sagen:
also ich lebe seit fast 13 jahren mit hsh und zwar mit der polnischen variante, dem owczarek podhalanski zusammen - z.zt. leben bei mir 8 vertreter dieser rasse - keiner von ihnen hat jagdtrieb, sehr zur freude der ratten und mäuse, die sich bei mir eingenistet hatten - ich hatte schon in erwägung gezogen, mir einen terrier oder frettchen dazu zu holen. als ich die ratten mal mit hilfe von wasser aus ihren bauten getrieben haben saßen meine podhis da und sahen sich staunend zu, wie die biester über den hof rannten. einer meiner hunde hat sogar mal eine jungtaube, die aus dem nest gefallen war, ganz vorsichtig aufgenommen und mir gebracht, fast so, als wüßte er, daß das tierchen hilfe brauchte.
natürlich sind nicht alle hsh-rassen gleich, einige müssen z.b. auch treiben können, was natürlich etwas beutetrieb erfordert.
die meisten werden allerdings darauf selektiert, keinen beutetrieb zu haben, denn ein hund, der die herde verläßt, weil er hunger hat, der taugt in den augen der hirten nichts. egal wie appetittlich der vorbei hoppelnde hase auch aussieht, ein guter herdenschutzhund darf seine herde unter keinen umständen verlassen.
natürlich gibt es innerhalb der vertreter der einzelnen rassen auch unterschiede. gerade bei rassen, die schon lange von der schönheitszucht erfaßt sind, wo also keiner mehr auf das ursprüngliche wesen achtet, gibt es solche, die auch beutetrieb zeigen, obwohl sie dies nach ihrer rasse eigentlich nicht dürften. und wenn dann unvernünftige halter das noch fördern, hat man unter umständen einen hsh, der nicht mehr frei im wald laufen sollte.
hütehunde haben diesen trieb immer - ich war kürzlich bei einem schafpudeltreffen - selbst rein in der familie gehaltene hunde flippten völlig aus, als sie zum eignungstest an die herde gestellt wurden - sie wollten unter allen umständen da rein und die schafe aufmischen - die podhalaner, die wir mit hatten, schauten sich dagegen die schafe nur an und wunderten sich, warum die schafpudel so ein geschrei machten.
daß der beutetrieb der hütehunde dann grenzen hat, so daß die schafe nur getrieben, aber nicht gerissen werden, liegt in der kunst der schäfer, diese hunde auszubilden. allein lassen dürfte man diese hunde aber mit ihren schafen nicht.
deshalb haben soviele hütehund-besitzer ja das problem, daß ihre hunde zum wildern neigen, weil diese hunde, gerade in dieser beziehung eine absolut konsequente erziehung brauchen und so gut im gehorsam stehen müssen, daß der trieb nicht stärker ist als das wort seines menschen.
koppelschafhunde, wie z.b. border-collies haben ein noch anderes verhalten. evtl. gehört ja der aussie auch dazu, denn sie sollen ja auch keine neigung zum wildern haben, aber andererseits alles hüten, was sich hüten läßt.
liebe grüße
rita