von stephan&nash(YCH) am 22. Januar 1999 16:29
Hallo Liane
ich weiss zwar auch nicht genau, was ihr schon alles gemacht habt, eines ist aber klar, hormonelle Veränderungen sind immer ein Problem, das sich aber wieder legt. Nur sollten in dieser Zeit keine Dinge angewöhnt werden, die der Hund auch sonst nicht machen soll.
Es hängt zunächst mal davon ab, ob sie Dir später mal die Türen oben aufmachen soll. Wenn nicht, dann kannst Du sie ruhig abschliessen, dann merkt der Hund bald, dass der Aufwand vergebens ist. Das sollte sich auf die Attraktivität der Türen unten nicht auswirken. Wenn sie immer abgeschlossen sind, dann wird sie wahrscheinlich bald überhaupt nicht merh die Treppe hochlaufen.
Mit der Tür denke ich, solltest Du zunächst versuchen, dass Du die Tür sich nur öffnest (aufschliesst), wenn Du einen Befehl gibst. Da ich aber mal annehme, dass Du wegen Deiner Behinderung keine Türen selbst öffnen kannst (sonst müsste es der Hund ja nicht machen), kannst Du das "Abschliessen" mit einem Hilfsmittel versuchen. Es gibt im Baumarkt so kleine Holzkeile, die man unter die Möbel schiebt. Wenn man die mit einer Schnur verbindet, und unter die Türe verkeilst, dann kannst Du warten, bis der Hund die Türe vergeblich öffnet. Wenn's dann nicht klappt, gibst Du ihm einen Befehl und ziehst den Keil weg und bestärkst ihn. Eine andere Möglichkeit wäre, die Tür über eine an der Wand befestigte Umlenkrolle zuzuhalten, und Türen nur freizugeben, wenn Du den Befehl gibst.
Auch sollten die Zimmer oben immer abgeschlossen sein, denn wenn der Hund dort so ein fetziges Plüschtier findet, ist das natürlich eine Riesenbelohnung für sein unerwünschtes Tun. Das mit dem Frust must Du nicht überbewerten, wenn Du den Hund woanders motivieren kannst, eine Tür zu öffnen (In der Küche). Wichtig ist ja nur, dass er öffnen künftig mit einem Befehl verbindet. Wenn Du ihm zehnmal hopp sagst, und er bekommt jedesmal eine Tür auf (mit Belohnung), und Du sagst ihm 10 mal nein, wenn er sich im Ansatz des Sprunges befindet, dann sollte er schon merken, was man von ihm will. Du kannst auch mit einem Helfer arbeiten, wenn der z.B. den Befehl hört, den Du unten gibst, dann hält er oben die nicht Tür zu. Das kannst Du mit jeder Tür machen. Theoretisch kannst Du auch versuchen, verschiedenen Türen verschiedene Befehle zuzuordnen, aber das dauert dann etwas länger.
Das wichtigst ist aber immer, dass er keinen Erfolg hat (Plüschtiere in einer Kiste aufräumen, Schubladen versperren, z.B. mit einem Stab durch die Handgriffe), wenn er unerwünschter Weise die eine Tür öffnet..
Das bedingt aber, dass Du ihn ständig unter Kontrolle hast. Damit er nicht nach oben entwischt, kannst Du z.B. so eine Babysperre vor der Treppe einbauen, wir haben das auch zuhause. So eine Sperre kann man auch in Türramen einbauen, wenn es nicht abschliessbare Türen gibt. Die Dinger gibt es auch oft gebraucht.
Um das Thema mal praktisch zu erläutern. Unser Nash ist immer an den Türen hochgesprungen, vor lauter Aufregung, und in der Hoffnung, dahinter ein Katze zu finden. Die Wohnzimmertür haben wir immer abgeschlossen, und unsere Katze ist auch fast nie im Wohnzimmer. Ergo. Nash ist NIE an dieser Tür hochgesprungen, dafür aber um so mehr an der Kellertür. Die anderen Türen haben wir ihm wie oben beschrieben abgewöhnt, allerdings auch mal mit Ausschimpfen. Jetzt setzt er sich immer vor die Tür, und wartet, bis oder ob wir sie aufmachen. Die Kinderzimmer haben wir immer mit so einer Babytür versperrt, denn die Plüschtiere sind eine ziemlich grosse Herausforderung.
Na, wir "unbehinderte" haben immer leicht reden. Aber vielleicht war was brauchbares dabei. Viel Glück!
Viele Grüsse
Stephan & Nash