Türen öffnen nur auf Signal :: Clickertraining

Türen öffnen nur auf Signal

von Liane(YCH) am 22. Januar 1999 00:15

Hallo zusammen!

In der letzten Zeit habe ich einige mails bekommen, mit der Frage, wann man mal wieder was von Enya und mir im Forum lesen könnte. Ich habe erstaunt und erfreut festgestellt, wieviele Leute sich für unsere Fortschritte in Richtung "Behindertenbegleithund" interessieren.
Deswegen möchte ich die Gelegenheit gleich nutzen und mich bei Euch für Euer Interesse bedanken. Das ist ein schöner Ansporn.

Im Moment haben Enya und ich ein Problem und ich hoffe, daß Ihr Ideen habt, wie man das in den Griff bekommen könnte.
Wir sind inzwischen soweit gekommen, daß Enya Zimmertüren öffnet und schließt, Schubladen und Schranktüren ebenso. Das ist ja auch ganz toll, nur bekomme ich es nicht in den Griff, daß sie die Türen nur auf ein Signal öffnet.
Im Moment ist sie etwas durcheinander, ich nehme an, daß sie bald zum ersten Mal läufig wird. Aber im Klartext heißt das: Sie macht jede Menge Blödsinn. Da sie sich ja alle Türen selbst öffnet, hat sie entsprechend große Auswahl an Beschäftigung.
In der letzten Woche mußten einige Gebrauchsgegenstände dran glauben, unter anderem auch ein Stecker samt Kabel vom Bügeleisen, (nein, nein der Stecker war nicht in der Steckdose).
Von den ausgeleerten gelben Säcken, zerstreuter Wäsche, zerfetzten Plüschtieren der Kid´s usw. mal ganz zu schweigen. Eigentlich war diese Phase schon eine Weile vorbei.
Das geht jetzt seit ca. 2 Wochen so.
Nun kann ich es aber, wegen der Behinderung, nicht schaffen, ständig hinter ihr her, in den Keller zu laufen und zu gucken, was jetzt wieder passiert. Das ging einfach körperlich nicht mehr, da muß ich passen.
Da habe ich zu der(unbefriedigenden) Lösung gegriffen, sämtliche Zimmertüren, abzuschließen. Dann kann ich sie hören, wie sie es immer wieder versucht, sie wird richtig ärgerlich und gibt zum Schluß gefrustet auf.
Genau das macht mir Sorgen. Bis jetzt hat sie immer sehr viel Spaß bei unseren Übungen und ihren Erfolgen gehabt und ich möchte das nicht zerstören.
Ich fürchte, daß ich ihr mit dieser "Notlösung" den Spaß und die Motivation nehme.
Auf der anderen Seite habe ich noch keine bessere Lösung gefunden.
Wie kann ich daran arbeiten, daß sie die Türen nur auf ein Signal hin öffnet?
Bei den Schubladen ging das gut, da vergißt sie sich nur noch selten. Am Anfang hat sie das auch sehr häufig unaufgefordert gemacht, aber als sie gemerkt hat, daß ich es immer ignoriere, war es für sie nicht mehr interessant. Da ich mich aber so ziemlich immer auf er unteren Etage befinde, hatte sie aber auch immer direkt eine Reaktion von mir. In diesem Fall eben das Ignorieren.
Bei unserem derzeitigen Problem, sind wir räumlich getrennt.

Wenn wir clickern ist sie nach wie vor, voll bei der Sache und kann sich auch super konzentrieren, trotz Unruhe im Hormonhaushalt.

Oder brauche ich da gar keine Bedenken zu haben, daß sie den Spaß an der "Arbeit" verliert und muß nur einfach warten?

Ich freue mich schon auf Tips und Meinungen.

Viele Grüße

Liane

von stephan&nash(YCH) am 22. Januar 1999 16:29

Hallo Liane

ich weiss zwar auch nicht genau, was ihr schon alles gemacht habt, eines ist aber klar, hormonelle Veränderungen sind immer ein Problem, das sich aber wieder legt. Nur sollten in dieser Zeit keine Dinge angewöhnt werden, die der Hund auch sonst nicht machen soll.

Es hängt zunächst mal davon ab, ob sie Dir später mal die Türen oben aufmachen soll. Wenn nicht, dann kannst Du sie ruhig abschliessen, dann merkt der Hund bald, dass der Aufwand vergebens ist. Das sollte sich auf die Attraktivität der Türen unten nicht auswirken. Wenn sie immer abgeschlossen sind, dann wird sie wahrscheinlich bald überhaupt nicht merh die Treppe hochlaufen.

Mit der Tür denke ich, solltest Du zunächst versuchen, dass Du die Tür sich nur öffnest (aufschliesst), wenn Du einen Befehl gibst. Da ich aber mal annehme, dass Du wegen Deiner Behinderung keine Türen selbst öffnen kannst (sonst müsste es der Hund ja nicht machen), kannst Du das "Abschliessen" mit einem Hilfsmittel versuchen. Es gibt im Baumarkt so kleine Holzkeile, die man unter die Möbel schiebt. Wenn man die mit einer Schnur verbindet, und unter die Türe verkeilst, dann kannst Du warten, bis der Hund die Türe vergeblich öffnet. Wenn's dann nicht klappt, gibst Du ihm einen Befehl und ziehst den Keil weg und bestärkst ihn. Eine andere Möglichkeit wäre, die Tür über eine an der Wand befestigte Umlenkrolle zuzuhalten, und Türen nur freizugeben, wenn Du den Befehl gibst.

Auch sollten die Zimmer oben immer abgeschlossen sein, denn wenn der Hund dort so ein fetziges Plüschtier findet, ist das natürlich eine Riesenbelohnung für sein unerwünschtes Tun. Das mit dem Frust must Du nicht überbewerten, wenn Du den Hund woanders motivieren kannst, eine Tür zu öffnen (In der Küche). Wichtig ist ja nur, dass er öffnen künftig mit einem Befehl verbindet. Wenn Du ihm zehnmal hopp sagst, und er bekommt jedesmal eine Tür auf (mit Belohnung), und Du sagst ihm 10 mal nein, wenn er sich im Ansatz des Sprunges befindet, dann sollte er schon merken, was man von ihm will. Du kannst auch mit einem Helfer arbeiten, wenn der z.B. den Befehl hört, den Du unten gibst, dann hält er oben die nicht Tür zu. Das kannst Du mit jeder Tür machen. Theoretisch kannst Du auch versuchen, verschiedenen Türen verschiedene Befehle zuzuordnen, aber das dauert dann etwas länger.

Das wichtigst ist aber immer, dass er keinen Erfolg hat (Plüschtiere in einer Kiste aufräumen, Schubladen versperren, z.B. mit einem Stab durch die Handgriffe), wenn er unerwünschter Weise die eine Tür öffnet..

Das bedingt aber, dass Du ihn ständig unter Kontrolle hast. Damit er nicht nach oben entwischt, kannst Du z.B. so eine Babysperre vor der Treppe einbauen, wir haben das auch zuhause. So eine Sperre kann man auch in Türramen einbauen, wenn es nicht abschliessbare Türen gibt. Die Dinger gibt es auch oft gebraucht.

Um das Thema mal praktisch zu erläutern. Unser Nash ist immer an den Türen hochgesprungen, vor lauter Aufregung, und in der Hoffnung, dahinter ein Katze zu finden. Die Wohnzimmertür haben wir immer abgeschlossen, und unsere Katze ist auch fast nie im Wohnzimmer. Ergo. Nash ist NIE an dieser Tür hochgesprungen, dafür aber um so mehr an der Kellertür. Die anderen Türen haben wir ihm wie oben beschrieben abgewöhnt, allerdings auch mal mit Ausschimpfen. Jetzt setzt er sich immer vor die Tür, und wartet, bis oder ob wir sie aufmachen. Die Kinderzimmer haben wir immer mit so einer Babytür versperrt, denn die Plüschtiere sind eine ziemlich grosse Herausforderung.

Na, wir "unbehinderte" haben immer leicht reden. Aber vielleicht war was brauchbares dabei. Viel Glück!

Viele Grüsse

Stephan & Nash

von Klaus(YCH) am 22. Januar 1999 22:07

Hallo Liane,

vielen Dank für die Glückwünsche zum Erfolg mit Ajax beim Hasen (nicht) jagen, ich hab mich wirklich sehr gefreut. Zum Thema Türen öffnen:
Ich glaub Du kannst die Türen ruhig abschließen. Selbst wenn Enya jetzt nicht immer Erfolg hat, wenn sie eine Tür öffnen will, die Motivation bleibt sicher hoch. Ich habe in einer Küchenschublade Pansensticks für Ajax. Da er auch die Schubladen öffnet, muß ich diese eine Schublade immer mit einem Holzbrettchen verrammeln, sonst bedient er sich selbst. Wenn ich das aber mal vergesse kann ich mit Sicherheit davon ausgehen, bei meiner Rückkehr eine leergefressene Schublade zu finden. Selbst wenn's nur alle 2 Monate mal vorkommt. Wenn Du ganz sicher sein willst, kannst Du ja jetzt auch das Signal dafür einführen, auch dann ist die Welt wieder in Ordnung, kein Signal, keine Bestärkung.

Liebe Grüße
Klaus

von Martin + Mirko(YCH) am 25. Januar 1999 18:30

Grüß Euch Liane & Klaus,

: Ich glaub Du kannst die Türen ruhig abschließen. Selbst wenn Enya jetzt nicht immer Erfolg hat, wenn sie eine Tür öffnen will, die Motivation bleibt sicher hoch. Ich habe in einer Küchenschublade Pansensticks für Ajax. Da er auch die Schubladen öffnet, muß ich diese eine Schublade immer mit einem Holzbrettchen verrammeln, sonst bedient er sich selbst. Wenn ich das aber mal vergesse kann ich mit Sicherheit davon ausgehen, bei meiner Rückkehr eine leergefressene Schublade zu finden. Selbst wenn's nur alle 2 Monate mal vorkommt. Wenn Du ganz sicher sein willst, kannst Du ja jetzt auch das Signal dafür einführen, auch dann ist die Welt wieder in Ordnung, kein Signal, keine Bestärkung.

diesen weg würde ich auch nehmen. hierbei ist es sehr sinnvoll, mit dem FALSCH die nichtbelohnung anzuzeigen. dann lernt enya viel schneller, daß sie nur bei dem kommando / signal eine chance auf belohnung hat.
wie man FALSCH am sichersten trainiert ist in des archives tiefsten gründen zu finden.

tschüß martin & mirko

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