Hetzjagd auf Radfahrer und Jogger! :: Hundeerziehung + Soziales

Hetzjagd auf Radfahrer und Jogger!

von Tanja(YCH) am 16. Mai 2001 12:30

Hallo,

eine Bekannte von mir, auch mit einem Bearded Collie hat ein
ziemlich nerviges Problem.
Der Hund jagt allem hinterher, Radfahrer, Jogger, sogar Autos und
Traktoren. Sobald er ein Auto hört oder einen Radfahrer sichtet
schießt er wie der geölte Blitz los und umkreist es. Bei Autos
oder auch Traktoren ist dies ziemlich gefährlich. Radfahrer sind
auch schon vom Rad gefallen!
Was kann meine Bekannte machen? Mit welchen Methoden kann man
das dem Hund abgewöhnen?

Gruss Tanja

von Wilma u. Arno(YCH) am 16. Mai 2001 12:47

Hallo Tanja,

hier bietet sich eigentlich die Schleppleine an. Der Hund bekommt dabei eine ca. 8 - 10 m lange Leine angelegt.
Diese dient sozusagen als Sicherheitsgurt. Inwieweit man das vorher aufbauen muß, bzw. wo man genau ansetzen kann, hängt davon ab, wie der Hund ohne Ablenkung unter Kontrolle ist.
Im Prinzip ist es so, daß man den Hund erstmal ranruft sobald ein solche Objekt auftaucht (möglichst bevor er es sichtet). Dann absitzen oder Platz machen lassen bis Jogger o. ä. weit genug weg sind, er also nicht noch mal hinterher startet. Dann loben evtl. lecker geben.
Falls der Hund auch sonst schlecht auf seine Leute reagiert, sollte man vorher die übliche Schleppleinenprozedur durchführen. D.h. zunächst nur 5 m leine geben und Richtungswechsel üben, die der Hund nachvollziehen muß. Langsam steigern.
Wenn eine Besserung eintritt, der Hund also zuverlässig rankommt und ruhig bleibt, auf keinen Fall die Leine sofort abnehmen. Noch eine Weile weiter üben indem man die Leine wirklich schleifen läßt, damit man im Notfall drauf treten kann. Wenn auch das gut klappt, langsam (wochenweise) Schleppleine kürzen.
Normalerweise kann man um Hunde an Jogger u. ä. zu gewöhnen auch mit Ablenkung arbeiten. Aber so wie Du das schilderst ist das Verhalten bei diesem Hund schon zu tief verankert, es gilt also eher ihn erstmal "ruhig" zu stellen.
Falls er aber Spaß an Ballspielen o. ä. hat, ist es ideal nach diesen Übungen eine kurze Spielanleitung einzulegen. Und wenn das ablegen gut klappt und er nicht mehr ganz so versessen auf das hinterherrennen ist, kann man es dann evtl. auch mit der Ablenkung weiterführen. Das kann man aber so schlecht beurteilen.
Auf jeden Fall ist hier viel Geduld und Konsequenz gefragt. Denn das ist natürlich nicht nur ein nerviges sondern auch brenzliges Problem.
Zusätzlich ist die Frage, was wird mit dem Hund gemacht ? ein Beardie ist ja ein Hund, der recht hohe Ansprüche in punkto Bewegung und Beschäftigung stellt. Bekommt er das ausreichend ?
Wenn da mehr gemacht wird, wird sich das andere vielleicht entspannen. Darauf würde ich in diesem Fall aber nicht warten, weil es einfach schon zu extrem ist.
Viele Grüße
Wilma u. Arno

von (YCH) am 16. Mai 2001 13:21

Hallo Tanja,

Deine Bekannte sollte sich darüber im klaren sein, daß sie einen
Hütehund besitzt, der offensichtlich einen ausgeprägten Hütetrieb hat, also sucht er sich eine Beschäftigung für die er gezüchtet wurde, nämlich hüten.

Der erste Schritt muß also sein den Hund auszulasten und ihm entsprechend seiner Veranlagung, Hüten auf Kommando, zu ermöglichen.
Sollte das nicht möglich sein wird es sehr schwer werden dem Hund das Hüten von Radfahrern und Joggern abzugewöhnen, da er immer wieder einmal durch (nicht gewünschtes hüten) in seinem Tun bestätigt wird.
Hier wirkt ein oftmaliges unterbinden durch Schleppleine eher bestärkend als abgewöhnend.

Gruß Jakob




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