Hallo
: Sie ist etwas ängstlich und bei ungewohnten und auch lauten Geräuschen kommt sie meist schnell zu mir und setzt sich neben mich.
-- also ich würde dann nicht ihre Angst nicht steigern, sonst wird sie vielleicht noch schreckhafter.
Da wir auf Spaziergängen auch wenig Ablenkung hatten(Hundeplatz hatte Winterpause) hab ich mir überlegt, wann mein Hund nicht hört. Das waren die Situationen, wo mein Hund mit seinem Ball spielte, der Ball flog und mein Hund flog hinterher.Also hab ich das ausgenutzt, meinen Hund zuerst angeleint, Ball geschmissen und meinen Hund erst laufen lassen, wenn er sich auf mich konzentrierte. Dann habe ich die Sache gesteigert und auch UO mit ihm gemacht, er wurde sehr schnell sicher und ruhig, weil er wußte, das er dann zu seinen Ball durfte. Da mein Hund auch Platz auf Entfernung macht, habe ich das auch noch eingebaut, Ball geschmissen,Hund sitzt, Hund laufen lassen, Platz, Hund abgerufen und dann zur Belohnung ihn mit seinem Ball spielen lassen. Das "Nein" habe ich mit Leckerchen gemacht, Leckerchen auf den Boden, und wenn das nicht beachtet wird, Belohnung von mir, nach und nach gesteigert, irgenwann hat er begriffen, das nein bedeutet, das darf ich jetzt nicht.
Gruß Dodo

Etwas zum 'Abgewöhnen' von J.F.?

Damit könnten die sogenannten Fisher-disc gemeint sein.
Diese werden mit Hilfe einer zweiten Person(!) als 'Du kannst es ohnehin nicht bekommen'-Marker aufgebaut, genau umgekehrt also, wie der Clicker, der verspricht: 'Du wirst es sicher gleich bekommen'.

Bei richtigem(!!) Aufbau wirkt dieses erlernte/konditionierte Frust-Signal sehr beeindruckend auf den darauf konditionierten Hund, eignet sich also m.E.nicht zum täglichen wiederholten Einsatz für tägliche Kontrollprobleme!
Hier funktioniert stattdessen das Aufbauen von 'fluency' (= geläufigem Arbeiten auch bei langsam (shaping!) immer stärker werdender Ablenkung) ganz ausgezeichnet - bei ablenkungsarmer Umgebung bracht es natürlich einige Planung von Dir dazu. Das Anspringen von Leuten bekommt man z.B. ganz prima in den Griff, in dem deren Auftauchen für den Hund zum Signal für Clicker-geshaptes 'Setz Dich hin und schau mich an, dann gibt's Grillhuhn' gemacht wird!

Im Prinzip kannst Du jedes Geräusch wie die Disc als 'kann es gleich lassen, klappt ja doch nicht'-Signal für den Hund aufbauen; einen erlernten 'geht nicht, wirst dDu ohnehin nicht bekommen können' = no effect-Marker zur Hand zu haben, in Form eines bestimmten, im Alltag nicht benutzten Wortes z.B. hat durchaus Vorteile...

Der Vorteil, den die Fischer-Disc haben, ist der, dass man sie normalerweise nicht wie z.B. das Wort 'Nein' den ganzen Tag über ge- oder besser missbraucht, dass man sie lautlos aus der Tasche nehmen kann und still halten, bis zum 'Abbruch-Moment' für das betreffende Verhalten und dass sie einen recht unverwechselbaren Ton geben.

Bei ihrem nicht optimalen Gebrauch kann leider so einiges schief gehen, vom raschen völlig Wirkungslos werden, als kleinerem Übel bis zum frustrierten Abdrehen des Hundes, der weitere Mitarbeit verweigert...

Wie auch immer Du entscheidest, gutes Training!
und wenn es denn die Scheiben zusätzlich seien sollen: lass die Frusthandlungen von wem anders vornehmen, bei dem es egal ist, wenn der Hund ihn nachher nicht mehr mag und der rasche Reflexe und Hundeverstand hat, halte Dich exakt an die Original-Gebrauchsanweisung, überleg genau, was sie bewirken sollen - und setzte sie nur überlegt ein (wenn Du sichern kannst, dass der Hund nicht doch Erfolg hat, sollte er es trotz Scheibengeräusch probieren...) und dann hast du sie vermutlich vergessen, wenn du sie mal brauchen könntest!

Wiebke


www.hunde-erziehung.at