von Daniela S.(YCH) am 06. Februar 2002 21:58
Hi Katja!
Sorry, bin halt nicht jeden Tag hier...:-)
: mein Hund hat diese Anfälle seit seiner Welpenzeit (heute 8 Jahre), früher fast täglich, erst meist kurz, bis vor 1 Jahr, da hatte er den
: ganzen morgen einen Anfall nach dem anderen, als er eine Asthma-Tablette gab war der Spuk vorbei.
Was für ein Medikament war das denn? Ist ja hochinteressant. Bislang wird bei richtigen Kehlkopfkrämpfen allenfalls Cortison und Lidocainspray empfohlen.
Ich habe beobachtet, daß es oft kommt, wenn
: er (Getreide - Weizenallergie), Brötchenkrümel, oder Katzenfutter oder
: Katzenstreu ---ekel-- habe Streu aus Stroh erwischt hat, die Dauer bis
: zum Auftreten der Anfälle ist allerdings unterschiedlich, als wir anderes Hundefutter ausprobierten innerhalb von Sekunden.
: Seit ich die oben genannten Dinge vermeide (so gut es geht - er ist
: nur manchmal schneller als ich), hat er im letzten Jahr nur etwas 3!!
: Anfälle, gegenüber mindestens einem in der Woche.
:
Das hört sich ja wirklich nach einer allergischen Geschichte an. Da kann es durchaus zu Glottisödemen etc. kommen. Allergien lassen sich übrigens auch mittels Blutuntersuchung nachweisen (Speziallabor).
: Ich war heute wieder beim TA, da er am Wochenende wieder so einen Anfall hatte, das Herz wurde geröngt und ein EKG gemacht sowie eine Nebennierenrindeuntersuchung (richtig??).
: Diese Tierärztin war die erste (von etwa 7!!!), die erwähnte, daß es vom Kehlkopf kommen könnte (Missbildung, etc.) und daß der Hund durch diese Anfälle evtl. zu wenig Luft bekommt und dadurch auch z. B. Herzschäden bekommen kann.
Ich bin mit Deiner Tierärztin einer Ansicht, bei Deinem Hund sollte man die Ursache wirklich mal genauer abklären. Vielleicht gibts in Deiner Nähe ja eine Uniklinik, die entsprechend ausgerüstet ist?
--- wenn eine echte, organische Schädigung des Kehlkopfes vorliegt, dann kann es sogar zum Lungenödem und zum Ersticken kommen.
: Rachenbereich, insbesondere in den Mandeltaschen.
: Habe keine Ahnung wie so etwas aussieht, kann es sein, daß dort etwas
: "festhängt" wie z. B. das Katzenfutter und erst später einen Anfall
: auslösen kann?? Denn als er am Wochenende den Anfall hatte und später
: wieder ok war fütterte ich ihn und als er zu fressen begann brach
: er Wasser und 1 Stück Katzenfutter.
:
Der Rachen sieht ähnlich aus wie unserer (schau mal mit "AAA" in den Spiegel), nur daß er langgestreckt ist und nicht um 90° um die Ecke geht. Bei manchen Hunden ist das Gaumensegel zu lang, und auch ansonsten können sie sehr große Schleimhautfalten im Rachenbereich haben, die bei Rachenentzündungen entsprechend anschwellen können. Die Mandeln liegen an der selben Stelle wie bei uns, nur daß sie im Normalfall in einer Schleimhautfalte liegen. Nur, wenn sie vergrößert sind, treten sie sichtbar hervor. Es ist daher immer mal möglich, daß sich Haare, Gras oder Futterreste irgendwo "ablagern" oder verfangen, z.B. auch über dem Gaumensegel in Richtung Nasenhöhle, oder in der Schleimhautfalte, wo sich die Ohrtrompete öffnet (letzteres soll aber sehr selten sein). Wenn Du Dich mal bös verschluckt hast und irgendwelche "Brocken" im Nasenrachenbereich hängen hast, bekommst Du ganz ähnliche Schluck- und Würgeattacken wie der Hund in solchen Situationen.
: : Ein echter Kehlkopfkrampf ist sehr selten, er führt dazu, daß der Hund nicht mehr atmen kann (beim Schnorchelanfall zieht der Hund unter komischen Geräuschen und Hochziehen des Bauchs Luft ein).
: Gibt es für den Laien eine Möglichkeit dies zu unterscheiden??
Schnorchelanfall: Schleimhaut bleibt rosa, Geräusch, wie wenn man unanständig die Nase hochzieht
Kehlkopfkrampf: Stimmritze stellt sich eng, pfeifendes, hiemendes Atemgeräusch, Hund in Panik, Schleimhäute werden u.U. lila - blau, evt. bekommt der Hund gar keine Luft mehr. Ich habe so einen Hund mal gesehen, das ist wirklich furchtbar. Unter Vollnarkose löst sich der Krampf meist, in ganz schweren Fällen hilft nur noch der Luftröhrenschnitt.
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: Er kann dabei ersticken, oder aber , wenn´s nicht lange dauert,
: was heißt das denn Zeitmäßig (klar, kann man nicht genau sagen, aber
: so in etwa vielleicht?)
Naja, sagen wir mal, nach etwa 30 Sekunden müsste der erste Stich ins Lila schon zu sehen sein, nach 3 Minuten ohne Sauerstoff ist der Hund tot, und vorher bewußtlos. Wenn noch ein bischen Luft durchgeht, dauert es länger, und der Hund erstickt wahrscheinlich nicht.
: Lungenödem ausbilden.
: Merkt man das?
ja, deutlich beim Abhören, beim Röntgen gut zu sehen, der Hund hustet besonders im Liegen und hat im akuten Fall blasige Flüssigkeit aus Nase und/oder Fang laufen
Das wär doch mal ein schönes Thema für eine Doktorarbeit für junge, aufstrebende Tiermediziner...
LG
Daniela S.