Cocker wird blind :: Gesundheit & Hund

Cocker wird blind

von Marina(YCH) am 12. Juni 2002 19:58

Hallo,

nach zahlreichen Tierarztbesuchen ist es nun Gewißheit, dass der 5-jährige Cockerrüde meiner Freundin bis Ende des Jahres vollkommen erblinden wird. Laut Aussage der Tierärzte soll es ein angeborener "Grüner Star" sein, seine Sehkraft liegt derzeit wohl nur noch bei 15 - 20 %. Jedoch sind die Sympome auch erst seit Anfang des Jahres aufgetreten.

Könnt Ihr helfen, wie dem Hund seine Beschwerden erleichtert werden können, denn er hat sich vollkommen verändert, ist sehr ruhig und auch sensibel geworden. Der Tierarzt konnte keine Empfehlungen geben, als die, ihn nie wieder ohne Leine gehen zu lassen und nur für ihn da zu sein.

Herzliche Grüße
Marina

von (YCH) am 12. Juni 2002 20:21

Hallo Marina,
sag Deiner Freundin, dass mir das leid tut, was da passiert. Aber sag Ihr auch, dass sie nun nicht verzweifeln soll, denn ein Hund kann auch blind noch sehr gut leben, wenn man ihm - im Vorfeld bereits - gute Hilfestellung gibt. Eine Bekannte von mir hat einen ungarischen Hirtenhund, der vor auch erblindet ist. die Ärzte boten ihr zwar an noch mal "ein dutzend" OP's zu versuchen, vielleicht könnte man ja noch was retten, aber irgendwann beschloß sie, ihm dieses zu ersparen und hat der Natur ihren Lauf gelassen. Was sie allerdings getan hat - und was ich im Nachhinein supertoll finde - sie hat ihrem Rüden die Kommandos wie "links", "rechts", "rauf", "runter", "langsam", "kommkommkomm...." und "warte" beigebracht!
Damit kann auch ihr Rüde heute noch (völlig blind) frei laufen. Voraussetzung war jedoch, dass er 100% die Kommandos befolgt. Wie sie ihm das alles beigebracht hat, das weiß ich leider nicht, aber ich würde das mit dem Clicker versuchen.
Wenn sie draussen unterwges sind, dann sucht sie sich halt immer Gegenden, wo wenig andere fremde Hunde unterwegs sind und dann klappt das auch. Ich glaube auch, dass die Beziehung dadurch zu ihrem Hundi viel enger geworden ist, denn der hat gelernt, dass er sich voll auf Frauchen verlassen muß und auch kann und das tut er auch gerne. Da eine Erblindung ja meist langsam voranschreitet, ist zum gegenseitigen Vertrauenlernen auch noch immer genügend Zeit da, denke ich! Sag ihr also "Kopf hoch und durch". Ihr Hund wird sie dafür lieben! Und zuhause kennt er sich doch aus, da reicht ihm dann im Zweifelsfall seine Nase aus (und die ist bei Hunden doch fast das Wichtigste)! Nur würde ich dann möglichst vermeiden, umzuziehen oder auch nur die Möbel umzustellen!

Liebe mitfühlende Grüße
Steffi und Beba

von elke(YCH) am 12. Juni 2002 20:34

Hallo,

kann Deiner Freundin nur empfehlen sich einen sehenden Zweithund anzuschaffen. Ein blinder Hund orientiert sich dann hervorragend an dem sehenden Hund (so zusagen sein Blindenhund). Habe mal einen Mann mit zwei Pappillon getroffen, der eine Hund lief immer so, daß er leichten Körperkontakt mit dem anderen Hund hatte. Beide liefen ohne Leine und man merkte überhaupt nicht, daß der eine Hund blind war.

Ansonsten ist es für solch einen Hund wichtig, daß in der Häuslichen Umgebung möglichst wenig die Wohnung umgeräumt wird. Alles immer seinen festen Platz hat (Futter und Wassernapf, aber auch die Möbel)

Die Idee mit den Kommandos im Posting vorher ist auch super.

liebe Grüße
Elke

von Dani(YCH) am 12. Juni 2002 21:36

Hallo Marina,

wurde der Hund schon von einem speziellen Augentierarzt untersucht?

Schau mal bei [www.dok-vet.de]

dort findest Du vielleicht Infos.

Liebe Grüße
Dani

von Claudia(YCH) am 13. Juni 2002 06:24

Hallo, Marina!

Zu dem Thema "blinder Hund" möchte ich Dir Folgendes erzählen, was Dir hoffentlich Mut macht:

In unser Tierheim kam eine ca. 5-6-jährige Cockerdame aus extrem schlechter Haltung.
Sie hatte einen dicken Tumor unter dem Bauch hängen und war blind.
Durch die neue, unbekannte Umgebung war sie uns gegenüber sehr zickig, wir konnten kaum an sie ran. Sie war völlig unsicher und ängstlich, weil sie ja nicht wusste, was mit ihr passiert.
Luna sah so schlecht aus, dass wir überlegt haben, sie einzuschläfern, um ihr weiteres Leiden zu ersparen. Mehrere Tierärzte wollten sie aufgrund des Tumors einschläfern.

Gott sei Dank haben wir sie am Leben gelassen. Sie gewöhnte sich langsam an ihre neue Umgebung und wurde zutraulicher. Natürlich lief sie aufgrund ihrer Blindheit überall gegen. Wir mussten sehr vorsichtig sein.

Da der Tumor sich verschlimmerte und so groß war, dass sie kaum noch laufen konnte, überlegten wir erneut, sie einschläfern zu lassen.
Eine Tierärztin sah aber doch noch Hoffnung und operierte sie. Erfolgreich !!

Der dicke Tumor war weg und Luna lebte wieder richtig auf, sie konnte endlich wieder normal laufen!
Mit der Zeit lernte sie auch ihre Umgebung kennen. Sie war bei einer ehrenamtlichen Helferin des Tierheims in Pflege. In deren Wohnung kennt sie jede Ecke und bewegt sich wie ein sehender Hund.
Auch wenn sie im Tierheim ist, hat sie keine allzu großen Probleme. Klar läuft sie mal wogegen, aber das stört sie keineswegs.

Beim Spaziergang ist sie fast perfekt (ohne Leine!). Sie weiß genau, wo der Wegesrand ist und hält sich tatsächlich super auf dem Weg. Wenn sie mal etwas länger geschnuppert hat, kann es sein, dass sie nicht weiß, in welche Richtung ihr Pflegefrauchen gegangen ist. Dann muss man auch schonmal rufen, ansonsten orientiert sie sich an dem Geräusch der Schritte des Menschen oder am Gequatsche, wenn mehrere Leute dabei sind. Klar läuft sie häufig gegen Menschen oder unsere anderen Hunde, aber da muss man halt etwas Acht geben. Wir hüpfen bei jedem Spaziergang in der Gegend rum, wenn Luna uns vor die Füße läuft, aber wen stört das??? Unsere Hunde gehen ihr inzwischen aus dem Weg.

Sie ist sogar heftig wasserverrückt und geht Schwimmen! Der Spaziergang an den See ist das Größte für sie! Da ist sie kaum noch zu halten, wenn sie das Wasser wittert.

Ihr Pflegefrauchen ist davon überzeugt, dass sie als "sehender" Hund grauenhaft wäre und ständig streunen würde, da sie als Blinde die Nase schon nicht vom Boden bekommt und das Leben einfach genießt!

Bei dieser Hündin wurde alles richtig gemacht. Sie kann die nächsten Jahre in ihrem Leben genießen. Die Blindheit stört die Menschen mehr, als den Hund selber. Es ist wirklich so. Ein blinder Hund kommt mit seiner Behinderung nach einer gewissen "Eingewöhnungszeit" super klar. Auf jeden Fall die Hunde, die ich kenne.

Luna ist ein richtig hübscher Hund mit glänzendem Fell geworden. Sie kann ihr Leben endlich genießen.

Die Idee, dem noch nicht blinden Hund Kommando´s, wie "rechts", "links", etc. beizubringen, finde ich klasse. Es wird das Zusammenleben mit dem Cocker Deiner Freundin sicher erleichtern.

Aber mach Dir da nicht so viele Gedanken, wenn der Cocker nicht mehr sehen kann. Er wird sich schnell daran gewöhnen. Deine Freundin soll ihm Hilfestellungen geben, aber ihn nicht verhätscheln.

Das wird schon!!!

Alles Gute!

Claudia


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