von Gaby(YCH) am 23. März 2001 15:28
Hallo Bea,
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: Warum soll der Hund wieder wie seine Vorfahren fressen? Ich kann das nicht so ganz verstehen.
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: Ich lebe in Südwestafrika und hier gibt es massenhaft Mischlinge, die sich hauptsächlich von Knochen und Abfällen ernähren. Die sehen aber überhaupt nicht gesund aus, haben kein schönes Fell, sind abgemagert und sterben früh.
WEnn die Kost ausschließlich aus Knochen und Abfällen besteht, ist das ja auch klar. Aber wenn Du versuchst, die Ernährung wildlebender Caniden möglichst nachzuahmen, erhält der Hund auch Kräuter, Getreide, Pflanzen, Obst usw. analog dem Mageninhalt von Beutetieren und dem, was ein Wolf in freier Natur an Beeren fressen würde (Honig z.b. , rohe Eier usw.).
: Mein Hund bekommt auch Selbstgekochtes, aber nur aus dem Grunde weil er einen sehr empflindlich Magen hat. Knochen verfüttere ich ihm generell nicht, sondern er bekommt Calcium-Tabletten. Bei Knochenfütterung leidet er unter starker Verstopfung und insbesondere bei Hühnchenknochen habe ich viel zu viel Angst, dass er sich an den spitzen Knochen verletzen könnte.
Gekochte Knochen sind auch schädlich, weil durch diese Behandlung die Elastizität der Knochen verlorengeht und diese spröde werden und splittern. Aber ein Hühnerhals? Da ist die Haut und jede Menge Fleisch drumherum.
: Im Fertigfutter sind alle Nährwerte vorhanden, die ein Hund braucht.
Leider aber auch viele, die er nicht braucht.
Was spricht jetzt gegen das Fertigfutter? In die Entwicklung wurde viel Geld reingesteckt und so schlecht wird es auch wieder nicht sein, sonst würden Tierärzte es nicht empfehlen.
Bea, ich empfehle Dir mal, das Forum eingehend zu durchstöbern. In den Archiven findest Du massenhaft Argumente und Links, die gegen Fertigfutter sprechen. Krebserregende Konservierungsstoffe, K3, das für den menschen verboten wurde usw. sind alles unschöne Bestandteile des Fertigfutters.
Die Industrie hat auch nichts zu verschenken und will am Fertigfutter verdienen. Die Tierärzte, die Fertigfutter empfehlen, werden, was Fortbildung in Sachen Ernährung betrifft, schon von Seiten der Hersteller auf Fertigfutter eingeschossen.
Wußtest Du, das in einem Semester der Veterinärmedizin gerade mal zwei Vorlesungen über die Ernährung von Haustieren abgehalten werden?
Den Rest müssen TÄ sich selber erarbeiten, sie besuchen also Seminare, die - von wem wohl sonst - den Futterherstellern veranstaltet oder gesponsert werden.
Einfach gekochtes Fleisch und Flocken ist natürlich wesentlich schädlicher als Fertigfutter, weil da viele Stoffe fehlen. Aber schon ein einziges Buch reicht aus, um sich über die grundlegenden Bedürfnisse eines Hundes zu informieren und entsprechend abwechslungsreich zu füttern.
Bedenklos finde ich auch die in Tierhandlungen zu bekommende Büffelhautknochen, Ochsenziemer und Reisknochen.
Ochsenziemer werden teilweise erhitzt, Büffelhautknochen werden mit starken Laugen behandelt, in Reisknochen sind wieder Konservierungsstoffe.
So toll finde ich die auch wieder nicht.
Jeder muß selber wissen, wie er seinen Hund füttert. Ich habe meinen Hund sechs Jahre lang mit Fertigfutter ernährt und war der festen Überzeugung, das beste für meine Tiere zu tun. Die Katze hatte allerdings massive Hautprobleme, wofür keine Ursache gefunden wurde.
Nach der Umstellung auf Frischkost sind alle Probleme VÖLLIG verschwunden und ich habe noch nie so schöne und ausgeglichene Tiere gehabt.
Nach dieser Erfahrung würde ich NIE WIEDER ein Haustier ausschließlich mit Fertigfutter ernähren.
Knochen füttere ich auch sehr wenig, weil mein Hund auch zu Verstopfung neigt, aber in Maßen liebt er sie und verträgt sie sehr gut. Zudem sind die enthaltenen Mineralstoffe wesentlich hochwertiger und natürlicher als die teuersten Tabletten.
Grüße, Gaby
: Gruss
: Bea
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