Kastration :: Gesundheit & Hund

Kastration

von Annette+Lucky(YCH) am 15. Dezember 2002 12:17

Hallo!

Da unser Rüde (Labrador-Terrier, 4 Jahre) ein ausgeprägtes Triebverhalten zeigt überlegen wir schon länger, ob wir ihn kastrieren lassen sollen. Dieser Schritt ist ja nicht mehr rückgängig zu machen, deshalb können wir uns so schwer dazu entschließen. Nun habe ich davon gehört, daß man auch eine sog. chemische Kastration vornehmen kann, bei der der Hund eine Spritze bekommt, deren Wirkung aber nach einigen Wochen wieder nachläßt. Hat damit jemand Erfahrungen? Kann man mit Hilfe so einer Spritze zunächst mal testen, wie sich das Verhalten des Hundes nach der Kastration verändern würde oder reagiert er bei einer richtigen Kastration nochmal anders als bei einer Spritze?
Wie haben sich eure Rüden nach der Kastration vom Wesen her verändert? Zum Positiven oder Negativen? Werden sie davon wirklich faul, verfressen und langweilig oder sind das Vorurteile? Wie gesagt, es geht in unserem Fall nicht um Aggressionen gegen andere Hunde, sondern nur um übersteigertes Triebverhalten, insb. wenn heiße Hündinnen in der Nachbarschaft sind.
So, das sind jetzt aber viele Fragen geworden ... dann hoffe ich mal auf viele Antworten.

LG
Annette

von uwe & geli(YCH) am 15. Dezember 2002 12:57

Hallo, Annette:

Wir haben unseren Rüden mit ca. 2,5 Jahren spritzen lassen, weil er ab und zu etwas überreagiert. Unser TA hat damals gesagt, daß man gar nicht über die Dauer und Wirkung sagen kann. Die Spritze kann gar nicht wirken, oder die Dauer kann bis zu mehreren Monaten betragen.
Bei uns war ein gewisses Ergebniss zu bemerken, das über ca. 4 Wochen anhielt. Bisher haben wir ihn noch nicht kastrieren lassen, ich kann also nicht vergleichen.

Viele Grüße
uwe & geli


von Kerstin Hk(YCH) am 15. Dezember 2002 13:29

Hallo Anette,

: Wie haben sich eure Rüden nach der Kastration vom Wesen her verändert? Zum Positiven oder Negativen? Werden sie davon wirklich faul, verfressen und langweilig oder sind das Vorurteile?

Zur chem. Kastration mittels Spritze kann ich dir nichts sagen. Aber zu Veränderungen bzw. Nicht-Veränderungen durch Kastration schon.

Ich kenne keinen einzigen Hund, der durch Kastration faul u. fett wurde. Verfressender können Hunde evtl. schon werden, ich kenne mich nicht gut genug aus, um das zu verifizieren oder falsifizieren. Bei manchen Hunden kann der veränderte Hormonhaushalt zu grösserer Fresslust führen.

Aber fett und faul wird man (Mensch und Hund) auschliesslich durch zu viel Futter! Es liegt am Besitzer, hier regulierend einzugreifen.

Unser Hund muss eine Kreuzung zwischen DSH und Müllschlucker sein. Er ist kastriert und verfressen bis zum Geht-nicht-mehr. Allerdings war er schon vor der Katr. so, bei ihm ist kein Unterschied zu merken.
Und auch vom Temperament hat er sich kein Jota verändert. Er ist nach wie vor quirlig und temperamentvoll. Also keinerlei Wesenseränderungen durch die Kastr.

Auch bei allen anderen Hunden, die ich vor u. nach Kastration kenne war kein Unterschied festzustellen was das Temperament und die Bewegungsfreude angeht.


: Da unser Rüde (Labrador-Terrier, 4 Jahre) ein ausgeprägtes Triebverhalten zeigt überlegen wir schon länger, ob wir ihn kastrieren lassen sollen.

Ob ihr das tun sollt oder nicht, kann euch hier im Forum kein Mensch beantworten. Du hast auch nicht geschrieben wie genau und in welchem Maße sich das äussert.
Vielleicht ist es ja eher eine Erziehungs- als eine Hormonfrage? (Ist keine Unterstellung, nur eine Frage).
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es Rüden gibt, die wirklich "hypersexualisiert" sind. Mein Onkel hatte einen, der furchtbar gelitten hat, wenn seine "große Liebe" läufig war. Allerdings reagierte er nur auf diese eine Hündin so. Andere läufige Hündinnen liessen ihn ziemlich kalt. Daher war die Situation o.k. Wenn er aber auf alle Hündinnen der Nachbarschaft so reagiert hätte, wäre eine Kastration wohl das Beste für ihn gewesen.

Eine Kastration ist wohl nur in der konkreten Situation, für diesen einen Hund abzuwägen. Allgemein kann ich nicht sagen, ich sei ein Kastrationsbefürworter oder -gegner. Nur diese Vorurteile von wegen fett und faul, die sind wirklich genau das: Vorurteile.

Viele Grüsse,
Kerstin Hk


von Annette+Lucky(YCH) am 15. Dezember 2002 13:41

Hallo Kerstin!

Danke für deine Antwort. Nein, es hat bei ihm wohl nichts mit Erziehung zu tun, sondern ist wirklich reines Triebverhalten.
Zur besseren Erklärung werde ich mal beschreiben, wie sich das bei ihm äußert:
Sind bei uns im Ort mehrere Hündinnen heiß oder eine die er besonders liebt, dann frißt er tagelang nicht mehr, will nur noch raus, sitzt nur an der Tür und jammert, ist er draußen, dann ist er nur am Schnüffeln und Schlecken und hat an nichts anderem mehr Interesse. Sonst spielt er gerne Ball und Stöckchen, aber das kann man dann vergessen. Er versucht dann auch alles mögliche zu besteigen, auch einen kastrierten Rüden, der oft bei uns zu Besuch ist, das nervt natürlich. Sind keine heißen Hündinnen in Sicht, haben wir diese Probleme alle nicht, es muß also am Trieb liegen.

LG
Annette

von Marleen(YCH) am 15. Dezember 2002 16:34


: Sind bei uns im Ort mehrere Hündinnen heiß oder eine die er besonders liebt, dann frißt er tagelang nicht mehr, will nur noch raus, sitzt nur an der Tür und jammert, ist er draußen, dann ist er nur am Schnüffeln und Schlecken und hat an nichts anderem mehr Interesse. Sonst spielt er gerne Ball und Stöckchen, aber das kann man dann vergessen. Er versucht dann auch alles mögliche zu besteigen, auch einen kastrierten Rüden, der oft bei uns zu Besuch ist, das nervt natürlich. Sind keine heißen Hündinnen in Sicht, haben wir diese Probleme alle nicht, es muß also am Trieb liegen.



Hallo Annette,
genauso war es bei meinem Rüden. Er hat tagelang nichts gefressen, was natürlich auf die Dauer zu Mangelerscheinungen führte. Er war immer nervös, weil er wohl irgendwo eine läufige Hündin verpassen könnte.
Er ist auch bei kastrierten Rüden aufgeritten u.s.w.
Am schlimmsten war, als er über eine Bundesstraße gelaufen ist, um zu einer Hündin zu kommen. Ich habe mich dann gefragt, ob ich sein Leben so aufs Spiel setzen darf.
Ich habe es mir echt nicht leicht gemacht, weil ich immer gegen eine Kastration war. Warum weiß ich heute auch nicht mehr. Aber diesen ganzen Vorurteilen bin ich natürlich auch begegnet. Ich habe sogar den Termin,den ich beim Tierarzt im März hatte wieder abgesagt. Dann alles gelesen was ich finden konnte, und im August hat dann mein kleiner Prinz seine Krone abgegeben.
Es war die beste Entscheidung die ich für ihn getroffen habe.
Er ist sehr ausgeglichen aber niemals langweilig. Im Gegenteil, er hat jetzt viel mehr Interesse am Spiel. Also ich finde, daß er jetzt aktiver ist als vorher. Er frißt jetzt regelmäßig und das hat sich positiv auf sein Fell ausgewirkt. Er ist viel anhänglicher aber kein Muttersöhnchen, er hat einfach viel mehr Interesse an mir. Ich glaube ich könnte noch sehr viel mehr positive Dinge finden, aber um es kurz zu machen: Er hat einfach an Lebensqualität gewonnen und ich auch.
Ich wünsche Dir, daß Du die für euch richtige Entscheidung findest.

liebe Grüße
Marleen

von Elke(YCH) am 15. Dezember 2002 22:41

Hallo Annette,

ich habe bei meinem Hund längere Zeit die "chemische" Kastration aus gesundheitlichen Gründen machen lassen. (Er hatte es mit der Prostada) In dieser Zeit verlor er die Lust an der von ihm so geliebten Arbeit, wollte auch nicht mehr so spielen. Er wude zum Opa-Hund ;-)). Da ich aber auch die gleiche Information Verhalten bei chemischer Kastration sei auch das gleiche Verhalten wie bei der richtigen Kastration :-((. Heute ist mein Hund richtig Kastriert (vor 2 Jahren) tempramentvoll und verspiel wie eh und je (wenn nicht mehr) seine Abreit macht er noch mit vollem Elan (wenn nicht gar mehr) :-))). Tja, was soll ich noch weiter sagen, dass man nicht davon ausgehen kann, wie das verhalten bei der Chemischen kastration ist so verhält er sich wenn er richtig Kastrierrt ist. Kann sein das die Aussagen (Verhalten bei Chemische Kastration = VH bei richtiger Kastration) bei völlig gesunden Tieren zutrifft kann ich dir nun nicht sagen, denn meine hatte es ja mit der Prostada.
Gruß
Elke

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