Kampfhunde oder Schutzhunde :: Hunde Gesetze + Hundeverordnungen

Kampfhunde oder Schutzhunde

von Conny(YCH) am 26. Mai 2000 14:45

Ich möchte Dich gerne korrigieren was die Beisstatistik angeht. Die Post führt Buch über die gebissenen Postbeamten und bei dieser Statistik
führen eindeutig die kleinen Hunde. Viele Statistiken sind von Aerzten
geführt und die kleinen Bagatellfälle werden gar nicht erwähnt. Es ist aber einen Tatsache, dass die kleinen Angstbeisser überwiegen. Nur kommt schon auf die Idee zu fordern, dass z.B. ein Yorky oder Chihuahua
eingeschläfert werden muss, nur weil sie beissen. Es gibt da ja höchstens blaue Flecken und der Hund darf fleissig weiter beissen, weil
es vom Besitzer einfach toleriert wird. Der grosse Unterschied ist nur,
der Grad der Verletzung. Wobei ich persönlich für einen Hundeführerschein für grosse Hunde bin. Jeder grössere Hund kann zu einer Bedrohung gemacht werden. Darum sollten die Hundebesitzer wircklich auf ihre Hundetauglichkeit geprüft werden. Ganze Rassen zu
verbieten, nur weil ein paar Idioten ihr Hirn eher in den Hosen oder ihren trainierten Machomuskeln haben, sollten nicht alle Hunde verteufelt werden.
Gruss Conny

von Kim(YCH) am 27. Mai 2000 04:00

Hallo Axel,
ich finde auch, dass man diesen Unfug für Normalbürger verbieten sollte. Es fängt auch nicht erst auf dem Platz an, die weit größere Gefahr sehe ich in der Zuchtwahl. Beim Boxer z.B., der ja auch zu den sogenannten Gebrauchshunderassen gehöhrt müssen die Hunde um die Zuchttauglichkeitsprüfung zu bestehen sich in einer sogenannten Mutprobe bewähren. Der Figurant springt aus dem Hinterhalt, der Hund muss sich am Arm festbeissen. Lässt er frühzeitig los, kann er durchfallen. Am besten sein "Griff" ist richtig fest. So also läuft die Zuchtwahl. Der Züchter wird schon in der Wurfkiste die selbstbewußtesten "wehrhaften" Welpen besser beurteilen. Bei den anderen Gebrauchshunderassen wird das wohl ähnlich sein. Im Sinnne von Umwelt-und Gesellschaftsverträglichkeit kann das nicht sein.
Grüße
Kim

von Axel(YCH) am 29. Mai 2000 09:12

Hallo Conny,

ich bin durchaus Deiner Meinung, daß auch die kleinen Hunde bissig und aggressiv sein können. Nach meinen Informationen steht der Dackel in der Beißstatistik auf Platz 2. Dackel, und die Klein-Terrier sind von Natur aus nicht zimperlich. Leider finden Frauchen oder Herrchen es auch niedlich, wenn solch ein kleiner die übrige Hunde- und Menschenwelt anknurrt, und nehmen ihn nicht einmal kurz. Mein Akita findet das überhaupt nicht niedlich, sondern schlicht ungehörig. Am liebsten würde er mit dem natürlichen Recht des stärkeren denen Manieren beibringen. Doch das unverständige Herrchen läßt ihn nicht.

Gruß

Axel

von Rägi(YCH) am 29. Mai 2000 12:38

: Bevor du so eine von Wissen über Sport-Schutzhundeausbildung unbelastete Aussage ins Forum stellst, solltest du bitteschön genaue, nachvollziehbare Angaben machen, wieviele Deutsche Schäferhunde MIT Sport-Schutzhundeausbildung und wieviele DS Hunde OHNE Ausbildung in Beissunfälle verwickelt waren!!!!
In der Hoffnung dass ich diese Information von dir noch erhalte, grüsst dich Rägi

von Inge(YCH) am 29. Mai 2000 13:32

Hallo!
Leider muß ich aus eigener Erfahrung Axel in gewisser Weise Recht geben. In meinem engsten Familienkreis gibt es eine aktive Schutzhund-Sportlerin, die mit ihren Hunden auch sehr erfolgreich war und ist - unzählige Pokale zeugen davon. Ihr letzter Rüde, mit dem sie eine große Meisterschaft gewann (ich sage aus naheliegenden Gründen nicht, um welche es sich handelte, um Rückschlüsse auf die Person zu vermeiden) wurde im Alter von erst 4 1/2 Jahren an eine Wach- und Schließgesellschaft abgegeben, weil die Halterin Angst hatte, daß etwas passieren könnte, wenn Freunde ihrer Kinder zu Besuch kamen! Hierzu muß aber gesagt werden, daß der Rüde (ein DSH) stets nur freilaufend im Garten oder im Zwinger gehalten wurde - niemals durfte er das Haus betreten! Aus eigener Vereinsmitgliedschaft weiß ich aber, daß leider viele Schutzdienstler diese Einstellung zum Hund haben - ein Familienhund ist in ihren Augen ein Weichei!

Nach Abgabe des o. g. Rüden kam ein neuer Welpe ins Haus. Während jeder normale Hundehalter VON ANFANG AN seinem Hund liebevoll, spielerisch aber konsequent den Grundgehorsam beibringt, erhielt dieser Hund bis zu seinem 8. Lebensmonat ÜBERHAUPT KEINE Erziehung. Begründung: zu frühe Unterordnung hemmt den Wehrtrieb!!! Ähnliches läßt sich übrigens auch in der Sonderausgabe der SV-Zeitung zum 100-jährigen Bestehen des SV nachlesen (S.110): "Während bei einzelnen Tieren schon recht früh (im Alter von neun bis zwölf Monaten) das Training zur Führbarkeit einfließen sollte, verlangen andere ein behutsameres Vorgehen. Bei ihnen kann die zu frühe Verpflichtung auf Gehorsam mit einem starken Leistungsabfall verbunden sein: Ihr entsprechender Trieb war dann eben noch nicht weit genug gefördert..." Zwei Dinge lassen sich daraus erkennen: 1. wie wichtig Schutzdienstlern das Beißen ist 2. auf welche Art und Weise in vielen Vereinen die Unterordnung gelehrt wird. Erfolgt sie nämlich so, wie in vielen Vereinen noch üblich, mit Druck und ausschließlich negativer Konditionierung, muß man sich allerdings nicht wundern, wenn der Hund ein Duckmäuser wird!

Kurzum: eine gute (!!!) Schutzdienstausbildung, welche die neuesten Erkenntnisse über Hundeverhalten bei der Ausbildung berücksichtigt und VOR Beginn der Ausbildung auch unbedingt einen Wesenstest verlangt, zusammen mit einem Hundeführer, der im Hund nicht Mittel zum Zweck sondern Familienmitglied und SportKAMERAD sieht, ist absolut okay. Beides ist aber bei genauem Hinsehen längst nicht so gewährleistet, wie man sich das wünschen möchte. Es ist wie bei den "Kampfhunden": es gibt viel zu viele Hundehalter, die ihre Minderwertigkeitskomplexe mittels eines Schutzhundes kompensieren wollen - und gerade diese Halter sind völlig ungeeignet für den Schutzdienst!
Grüße Inge

von Andrea(YCH) am 31. Mai 2000 13:20

Hallo Axel!

Soll diese Meldung ernst gemeint sein oder willst Du alle hier verar....?????

Ein ausgebildeter Schutzhund steht in jeder Lebenslage im Gehorsam. Außerdem wird in den meisten Vereinen (schwarze Schafe gibt es überall!!!) über den Beutetrieb ausgebildet, nicht über den Wehrtrieb. Das Ziel des Schutzdienstes im Hundesport ist die Beute, sprich der Beißarm und nicht der Mensch. Was meinst Du, warum die Hunde mit dem Beißarm (wenn sie ihn zur Bestätigung, daß sie etwas gut gemacht haben, bekommen haben) wieder zum Helfer zurücklaufen (der hat jetzt keinen Beißarm mehr!!!), ihn anstupsen und animieren, weiterzumachen? Ist das Aggressivität? Die sportliche Schutzdienstausbildung dient nicht dazu, den Hund aggressiv zu machen, sondern dazu, daß er sich in einem dafür geschaffenen Umfeld austoben kann, seine "Ur-Instinkte" und nichts anderes ist Beute, ausleben kann. Ich habe es schon erlebt, daß ein Hund der (aus welchem Grund auch immer) kaum Selbstbewußtsein hatte, durch den Schutzdienst welches bekommen hat. Er ist immer noch derselbe Schmusebär wie davor (schmust mit allem was 2 und 4 Beine hat), läßt sich aber im Gegensatz zu vorher nicht mehr von jedem Dackel die Beine blutig beißen, fängt aber von sich aus keinen Stunk an! Ist das negativ?
Ich denke, wer eine Waffe an der Leine haben will, geht weder im DVG noch im SV auf einen Hundeplatz, sondern macht das im stillen Kämmerlein . Abgesehen davon, unterscheiden sich, soweit ich weiß, sportliche Schutzdienst- und polizeiliche Ausbildung auch. Im Sport möchte man mit seinem Hund Spaß haben. Wer das anders sieht, na ja... Im Polizeidienst ist der Hund der Partner der Polizisten und mit was für Gesindel die zu tun haben, liest man ja jeden Tag. Es gibt beim SEK sogar Hunde, die darauf trainiert werden auf Menschen zu gehen. Diese Hunde werden dann bei Geiselnahmen an der langen Leine vorausgeschickt, stiffen Verwirrung , indem sie beißen, was sich zuerst bewegt und machen damit den Weg frei, für einen Angriff ihrer menschlichen Partner, um die Geiseln zu befreien (habe ich mal in einem Vortrag gehört).

Ich würde vorschlagen, Du siehst Dich mal auf einem Hundeplatz um, wo Schutzdienst gemacht wird und sprichst sowohl mit den Hundeführern als auch mit den Helfern, bevor Du solche Meldungen verzapfst.

Grüße, Andrea

Hundeforum Login

  • Bitte geben Sie für die Anmeldung Ihren Teilnehmernamen und das Kennwort ein.
    Keinen Account? Jetzt Registrieren!





Aus dem Hundeforum Archiv

Hundebilder aus dem Hundeforum

Aktive Hundebesitzer


Hundeforum Yorkie - Statistiken

Alle Hundeforen
Themen: 43.416, Beiträge: 285.516, Hundebesitzer: 11.389.
Neuester Hundebesitzer: Tierschutzverein Sehnde.

Aktuelles Hundeforum
Themen: 560, Beiträge: 5.092.

Startseite | Hundeforum | Hundefotos | Neueste Beiträge | | Registrieren