von Merve am 24. Oktober 2007 07:53
Hallo
Okay, dann würde ich das ganze etwas anders angehen. Wie du schreibst, kannst du mit ihr ziemlich gut an anderen Personen vorbei laufen, das ist schon mal gut. Nun wäre die Aufgabe, ihr beizubringen, dass sie keine Angst haben muss, da du ja da bist und sie beschützt.
Ich würde es folgendermassen machen. Besuch einladen, sie auf ihren Platz schicken. Ganz wichtig, der Besuch soll sie gänzlich ignorieren (nicht anschauen, nicht anfassen, nicht ansprechen, einfach ignorieren). Ihr verhält euch ganz normal, führt Gespräche etc. Dies öfters wiederholen. Wenn sie sich daran gewöhnt hat, mit dem Besuch in der Wohnung herumlaufen und sie nicht anschauen (das würde sie wieder provozieren). Wenn auch das gut geht soll der Besuch beim vorbeilaufen Leckerlis in ihr Bett werfen und sie weiterhin nicht anschauen und an den Platz gehen. Dann würde ich mit dem Besuch und der Hündin einen Spaziergang machen, wo sie vom Besuch weiterhin ignoriert wird. Sie sollen einfach mitlaufen. Wenn es soweit ist, dass sie stressfrei mitläuft ist es ganz wichtig, dass sie nicht überfordert wird. Also nicht gleich mit ihr spielen etc. Sie muss ganz langsam herangeführt werden, sonst kann es passieren, dass sie sich erschrickt und dann kannst du von vorne anfangen, was nicht mehr so leicht sein wird.
Eine andere Möglichkeit (für draussen) wäre, du machst mit jemandem, den sie nicht kennt oder nicht mag draussen irgendwo ab und triffst sie „rein zufällig“ beim Spaziergang an. Deine Hündin macht an Ort und Stelle (ca. 10 Meter von der Person entfernt) Platz und du gibst ihr den Befehl, dass sie bleiben soll. Du läufst zu deiner Freundin und sprichst mit ihr. Nach einigen Sekunden rufst du deine Hündin dazu (deine Freundin ignoriert sie völlig). Entweder sie kommt, oder nicht. Wenn sie kommt ganz doll loben und gemeinsam mit der Freundin und der Hündin weiterlaufen. Dies mehrmals probieren, wenn es gut klappt kann es deine Freundin auch mal versuchen. Das würde ich mit verschiedenen Personen so machen. Für sie soll das bedeuten: Frauchen geht, checkt die Lage ab und ruft mich dazu wenn alles io ist.
Sollte sie partout nicht kommen gehst du zu deiner Hündin, nimmst sie kommentarlos an die Leine und ihr läuft einige Male um deine Freundin herum. Deine Freundin bleibt dort stehen und ist ruhig. Du läufst mit deiner Hündin weiter und ihr trefft diese Freundin nochmals irgendwo an und das ganze Spiel von vorne (nach einigen Sekunden im Platz zu euch rufen).
Also ich würde es so machen. Da es bei uns etwas anders lief, musste ich natürlich auch anders üben. Ich musste die Kontrolle übernehmen und nicht ihm die Angst nehmen.
Ich wünsche dir alles Gute mit deinen zwei Hunden!
PS: ich denke der jüngere wird ihr auch das neue, freundliche Verhalten abschauen, wenn es klappt mit ihr. Sonst musst du mit dem Zweithund auch nochmals üben. Und wie DS schon schreibt, ist es sicher auch förderlich, wenn du öfters mal getrennt spazierst, bis ihr das ganze im Griff habt.