Wie jungen Hund auslasten? -lang- :: Hundeerziehung + Soziales

Wie jungen Hund auslasten? -lang-

von dagmar(YCH) am 18. Juni 2001 17:26

hallo!

wir haben seit gut einer woche einen 10monatigen kastrierten rueden neben unserer 6jaehrigen huendin.
kato, der "neue", hat alleine schon aufgrund seines alters energie fuer zwei, waehrenddessen maxie, eben doch schon etwas aelter, genervt von der hitze hier und ausserdem seit ein paar tagen wegen allergien auf medikamente angewiesen, die sie etwas unlustig machen, lieber rumliegt, anstatt zu spielen.

tagsueber, wenn niemand zuhause ist, sind die beiden getrennt, koennen sich aber sehen und beschnueffeln. maxie hat so ihre ruhe und kato kann keinen mist anstellen (haben ihn gestern versuchsweise im haus rumlaufen lassen, als wir 2 stunden nicht da waren, und er hat ein stueck teppich zermampft und ein paar zeitungen zerlegt... ;-) also bis auf weiters erstmal nicht mehr ohne aufsicht). er hat unsere kueche fuer sich (ca. 15qm)und einiges an spiel- und kausachen sowie eine gute aussicht in den garten und durch eine gittertuer kann er das wohnzimmer etc. sehen.

sobald die beiden hunde zusammen sind, faengt er sofort an, an maxie rumzukauen (beinebeissen, halsschnappen usw.), wirklich non-stop. maxie macht teilweise mit, hat aber oft auch keine lust und zieht sich dann unter ihren sessel, ihre hoehle, zurueck. er quetscht sich dann mit drunter und quaengelt weiter, bis sie irgendwann einfach aufgibt und ihn machen laesst, bis es ihm zu langweilig wird (was ewig dauern kann), oder aber richtig sauer wird und ihm mal schnell die floetentoene beibringt. dann hat er fuer ein paar minuten respekt, vergisst das aber auch schnell wieder und macht weiter.

wir gehen jeden morgen eine stunde spazieren, mittags, aufgrund der hitze, nur um die 20 minuten, abends ca. 1,5 stunden, und spaetabends nochmal 20 minuten (ungefaehr die haelfte davon gehen wir beide alleine, ohne maxie, und fangen mit kleinen trainingseinheiten wie "komm", "fuss" und "sitz" an). zwischendurch kann er in den garten, spielt mit maxie wenn sie lust hat und kriegt natuerlich auch noch spiel- und streicheleinheiten von uns. dazwischen kaut er sehr gerne, und wir haben auch wirklich genug bueffelhautzeugs und sonstigen spielkram, um ihm dahingehend beschaeftigung zu bieten.
wieviel bewegung kann man einem 10 monate altem hund denn zumuten? er ist ca. 50cm hoch und wiegt an die 14 kilo. ich moechte ja, dass er ausgelastet ist, und bin auch willens, mehr mit ihm zu laufen, aber man muss ja auch an die gelenke eines jungen hundes denken. wieviel ist gesund?

eine andere frage: soll ich dazwischengehen, wenn er maxie zu doll nervt, oder sollen die beiden das selbst aushandeln? ich hab naemlich das gefuehl, dass sie sich von ihm ein bisschen zu viel bieten laesst.
mit "aus" kann er noch nicht so viel anfangen, also verstaerke ich das kommando mit einem spritzer aus der blumenspruehflasche. das wirkt auch, aber eben nur kurzfristig. ist ja auch klar bei so einem jungspund.

einen abend war er trotz viel auslauf und spielen dermassen wild an maxie dran, dass wir ihn bei uns im wohnzimmer angeleint haben (vor allem, weil er kurz vorher gefressen hatte und ich nicht moechte, dass er dann zu viel radau macht), ihm seinen lieblingsknochen gegeben haben und ihn erst wieder losgelassen haben, nachdem er ein bisschen ruhiger geworden war und sich mit kauen beschaeftigt hat. ist das eine voellig falsche methode? wir wussten uns echt nicht anders zu helfen.
ich moechte, dass er ueberall dabei ist und ihn nicht ausgrenzen, bzw. wegsperren, wenn er mal ruhe halten soll. ist es einfach zu frueh, von ihm zu erwarten auch mal halblang zu machen, oder gibt es irgendwelche tricks ihm das ruhigsein zu versuessen?

bitte versteht mich nicht falsch, mir ist es klar, dass ein junger hund in den meisten faellen ein duracell-hase ist. mir geht es lediglich um sein und maxie's wohlergehen bei der ganzen sache.

liebe gruesse

dagmar

von Ingrid und Sina(YCH) am 18. Juni 2001 20:09

Hallo Dagmar,

hört sich ganz so an wie Sina in ihren ersten Monaten, zu Deiner "Beruhigung" sie wurde mit ca. 2 Jahren ruhiger.

Sie hat allerdings eine andere Vorgeschichte, reagiert draussen oft panisch und lebt dies in der Sicherheit mit Hyperaktivität aus.

Ihre "Opfer" sind dabei die Hunde ihres Sitters (ältere Hunde) oder ich.

Bei den Hunden des Sitters lief es so: Basco jankerte und weinte nur rum. Aber Bonnie fing dann ab und an an so richtig mit ihr rumzumeckern. So dass sie ihre Grenzen lernte.

Und ich hielt es hier genauso. Besonders im Garten war es schlimm, sie drehte dannn total ab. Sprang an mir hoch, biss in die Füsse vor Übermut usw. Sie versucht es heute noch ab und an, weiss aber dass sie damit keinen Erfolg hat, es war aber jede Menge Konequenz nötig.

Sina überdrehte teilweise so sehr, dass sie 5 - 6 Stunden am Stück (auch nach einem ausgiebigen Spaziergang oder sogar am Fahrrad) immer noch spielte und tobte und hibbelte um dann von einer Sekunde zur anderen total fertig umzukippen und zu schlafen.

Übrigens auch besonders gerne nach dem Fressen.

Ich zwinge sie jetzt zu Ruhepausen. Teils indem ich mich an den Computer setzte und sie einfach ingnoriere. Teils indem ich sie in den Korb schicke.

Wenn es ganz schlimm war, schnappte ich sie liess sie sitzen, schaute ihr tief in die Augen und sagte ganz langsam und leise NEIN. Und liess sie dann abliegen.

Ist viel Arbeit und wird auch noch eine Weile dauern.

Ich habe Dir jetzt bewusst keine Tips gegeben, wie Du es machen sollst, weil ich keine falschen Ratschläge geben möchte. Sondern nur geschrieben, wie es bei uns war.

Unsere Trainerin meinte dann, es käme nicht auf die Weite des Spaziergangs an, sondern auf die Qualität. Also fing ich an mit ihr zu spielen, zu rennen, Futterspiele zu machen, Übungen zu machen. Wir waren dann von der Wegeslänge wesentlich kürzer unterwegs von der Zeit her aber länger. Und sie ist ausgeglichener wenn wir nach Hause kommen.

Kauf ihm z.B. einen Kong. Nehme ihn NUR auf dem Spaziergang mit. Er darf ihn sonst nie haben. Dann wird er richtig heiss drauf. Und dann werfe ihn den Kong und bringe ihm das Kommando Such damit bei. Dann hat er was zu tun.

Oder füttere ihn ausschliesslich über Futterspiele.
Anfangs habe ich Sina ihr ganzes Futter nur über Futterspiele gefüttert. Teilweise habe ich abends im Wohnzimmer gesessen, den Becher Trockenfutter in der Hand und habe ihr die Bröcken EINZELN quer durchs Wohnzimmer geworfen. Immer in eine andere Ecke. Sie fand das toll. Heute mache ich das oft im Feld, ich werfe die Leckerlies weit ins Feld rein und rufe SUCH, und sie ist voll begeistert dabei. Die Arbeit über die Nase macht die Hunde am meisten müde, denn es fordert sie.

Du kannst auch hingehen und Futter in den Kong stecken und es ihm geben. Ganz gemein sind Frolic (auch wenn die nicht so gesund sind), die stecken schön fest und Sina braucht manchmal eine halbe Stunde um 5 Frolic aus dem Kong zu fischen. Aber sie findet das Klasse. Und ist danach auch sehr ausgeglichen.

Du wirst bestimmt noch mehr Tips bekommen.

Viele Grüsse

Ingrid und Sina

von Wilma u. Arno(YCH) am 18. Juni 2001 23:38

Hallo Dagmar,

zunächst einmal denke ich, daß vieles von dem Tatendrang Eures neuen Hundes damit zusammenhängt, daß er neu ist. Alles ist erstmal aufregend, vielleicht war er auch längere Zeit eingesperrt. Arno war als er aus dem Tierheim kam auch zuerst draußen kaum zu bändigen.
Was das laufen betrifft, nun einen 10 Monate alten Hund sollte man schon noch mehr schonen als einen erwachsenen. Und wie Ingrid schon richtig sagte, es kommt mehr auf die Qualität des Ganges an, grade bei einem jungen HUnd.
Wie sieht es denn mit anderen Hunden aus ? Das beste Mittel zur Auslastung ist noch immer Spiel mit anderen, ungefähr gleichaltrigen bzw. spielbegeisterten Hunden. Oder eben auch Ballspielen u. ä. Allerdings sollte man auch klare Grenzen setzen, grade wenn er selber nicht zur Ruhe kommt. Ihn nach dem Essen notfalls anzuleinen oder in eine Box zu sperren finde ich okay. Ich denke aber, er wird bald erkannt haben wie Eure Regeln sind.
Was sein Verhalten Maxie gegenüber betrifft, wenn sie ihn tatsächlich selbst zurückweist würde ich nicht eingreifen. Denn umso schneller wird sie ihn wahrscheinlich heftig in seine Schranken weisen und nicht auf Eure Hilfe warten.
Etwas anderes ist es, wenn Ihr das Gefühl habt, daß sie drunter leidet und sich zurückzieht auch Euch gegenüber.
Normalerweise hat immer die Hündin das sagen. Bei einem kastrierten Rüden kann das schon mal anders laufen. Aber Du weißt sicher, daß es wichtig ist die Rudelordnung der Hunde zu akzeptieren. Und die muß sich ja erstmal rausstellen und festigen.
Vielleicht gibt es die Möglichkeit Maxie einen Platz zu schaffen wo sie sich wirklich allein zurückziehen kann ?
Sehr richtig finde ich, daß Du mit ihm allein spazieren gehst und übst. Insgesamt denke ich, Ihr müßt noch ein bißchen Nerven bewahren, in einigen Wochen sieht es sicher schon ganz anders aus.
Viele Grüße
Wilma u. Arno

von jenny(YCH) am 19. Juni 2001 21:46

Hallo Dagmar,

Vor gut einem Jahr ist bei uns eine 2jährige Hündin zum knapp 2jährigen Rüden dazugekommen. Sie war vom Naturell her schon etwas hektischer aber die ersten paar Tage waren schon recht extrem. Sie konnte auch kaum zur Ruhe kommen und jedesmal wenn sich jemand bewegte spickte sie auf. Das hat sicher damit zu tun gehabt, dass alles neu und sie recht aufgeregt war. Ich kann mir gut vorstellen, dass euer Kleiner so etwas wie ein Nachholbedarf hat und noch nicht recht weiss, dass er jetzt dableiben kann. Er kann gar nicht aufhören zu spielen, weil es so toll ist und er es u.U. sehr lange vermisst hat. Das braucht schon eine ganze Weile. Unsere Hündin hat sich zwar superschnell bei uns eingelebt und kommt mit dem Rüden auch megatoll aus, aber erst jetzt so ca. nach einem guten Jahr hat man das Gefühl, dass sie stabiler und ruhiger und ausgeglichener wird und sie weiss jetzt auch, dass sie hierher gehört. (wir sind ihre 4. Familie...)

Natürlich haben wir ihr einfach mal viel Zeit gegeben und sie an all unseren Aktivitäten teilhaben lassen. Trotzdem haben wir nach kurzer Zeit ein paar Regeln einführen müssen. Und eine (wichtige) war: im Haus wird nicht gespielt. Punkt. Draussen dürfen sie nach Herzenslust toben etc. Aber in der Wohnung mussten dann Möbel, Pflanzen, Katze, wir und zum Schluss auch der Rüde darunter leiden. Es braucht am Anfang etwas Konsequenz, aber bei uns hat das funktioniert und heute ist es kein Thema mehr.

Ich denke, euer Hund muss erst mal noch Grenzen kennenlernen. Nicht jeder Hund kennt seine Limiten. Es gibt Hunde, die muss man regelrecht vor sich selber schützen, damit sie sich nicht total auspowern. An deiner Stelle würde ich ihm regelmässig Ruhepausen verordnen. Es soll von Anfang an zum Tagesablauf gehören. ihr habt also richtig gehandelt. Vielleicht würde es ihm helfen (wenigstens am Anfang) keinen Sichtkontakt mit Maxie zu haben, um nicht noch angestachelt oder verleitet zu werden. Es könnte aber auch den Gegenteiligen Effekt haben, ihr müsst das wohl ausprobieren.

Grüsschen
Jenny

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