Moritz :: Hundeerziehung + Soziales

Moritz

von Kirsten(YCH) am 15. Juni 2001 16:20

Wer kann mir Tipps geben.
Habe einen Mini Yorkie, 8 Jahre. Er lebt seit 2 Jahren bei mir und meinen 2 Kindern.Er ist absolut lustig, verspielt, wir kommen eigentlich prima aus. Nur hat er 3 Unarten, die ich nicht in den Griff bekomme.
Muß dazu sagen, daß ich ihn von einer älteren Dame übernommen hatte, die ihn ins Tierheim geben wollte, da die Besitzer verstorben waren.
An ihm ist von klein auf,die Erziehung vorüber gegangen. Es wurde ihm immer gekocht, also frißt er heute kein Hundefutter, da kann er noch so lange hungern.
Aber da haben wir uns geeinigt.
Zum zweiten,wenn es klingelt, wird er regelrecht aggressiv. D.h.er jagt mit einem Gebell durch die Wohnung,hängt sich an die Hosenbeine und wenn man ihn nicht am Gnick packt, rastet er regelrecht aus. Das gleiche gilt wenn er jemanden die Treppe hoch-oder runter gehen hört.
Und zum dritten und übelsten. Moritz verpinkelt die ganze Wohnung.
Egal wohin.Die Möbel sind schon arg in mitleidenschaft gezogen.Teppichboden,Tapeten,Tische,Stühle,Schränke alles.... Wo er geht und steht, hebt er das Bein. Erwischt man ihn,schimpft mit ihm, oder bespritzt ihn mit Wasser, reagiert er auch noch sauer und knurrt einen an.
Es ist nicht so,daß er nicht wüßte,daß er dies nicht darf.Durchaus meldet er sich auch hin-und wieder,wenn er raus muß.
Es ist auch nicht so,daß er zu wenig Auslauf hätte,morgens,mittags,abends,zwischendurch, gehen wir mit ihm raus.Auch haben wir einen Garten,wo wir ihn auch raus lassen.Aber er kommt rein..und hebt das Bein.
Mit den Kindern versteht er sich prima.Keine Ahnung wo sein Problem liegt.
Nur wir werden ein Problem bekommen,wenn wir demnächst umziehen in ein Mietshaus,mit Nachbarn,die bestimmt nicht entzückt sein werden,wenn ständig Moritz durch die Wohnung bellt, beim kleinsten Geräusch.Auch möchte ich mir nicht wieder alles bepieseln lassen.Die Möbel sind wirklich am Ende.
Ich weiß nicht was ich tun soll und weggeben möchten wir ihn nicht.



von Gisela(YCH) am 15. Juni 2001 19:09

Hallo,
was hast Du denn in den 2 Jahren schon alles unternommen, um den Hund
sauber zu bekommen? Dein Schimpfen hat ja bislang nichts gebracht.
Hast Du ihn mal untersuchen lassen, evtl. liegt hier eine Blasen-
schwäche vor und der Hund kann es nicht einhalten. Gesundheitlich
muß hier erst alles mal abgecheckt werden. Hast Du mal mit dem
Tierarzt gesprochen und den Hund auch untersuchen lassen?
Hier liegen schon Versäumnisse der Vorbesitzer vor. Vielleicht kam
er früher nicht genug raus!!!??? Ein anderer Grund wäre:
der Hund erkennt Eure Wohnung noch nicht als sein zu Hause
an und markiert deshalb immer noch.
Ich würde mir Hilfe bei einem Hundetherapeuten suchen.

Auch meine Hündin stellt an wenn es klingelt - sie ist die erste an
der Tür. Sie bellt fürchterlich. Ich glaube das ist normal, sie meldet
wenn jemand kommt.
Du kannst die Klingel abstellen, wenn ihr außer Haus seid.

Wenn Ihr sonst glücklich mit Eurem Hund seid, so versuche alles um das
ständige "Pippi machen" in den Griff zu bekommen. Ein Hund in dem Alter
wegzugeben, ist die einfachste Sache, aber so einfach sollte man es
sich nicht machen!

Gruß
Gisela

von Sonja(YCH) am 15. Juni 2001 22:14

Hallo Kirsten,

ich könnte mir vorstellen, dass Moritz so oft in der Wohnung pieselt, weil er damit in der Wohnung seine Revier ständig abstecken möchte. Vielleicht erklärt das auch, warum er so ausflippt, wenn es an der Tür klingelt. Das bedeutet für Ihn evtl., dass ein Eindringling naht und den gilt es zu vertreiben.

Vielleicht solltet Ihr die Rudelverhältnisse für ihn (nochmal) klarstellen. Du stehst an erster Stelle des Rudels, sozusagen als "Leithündin", dann kommen die Kinder und ganz zuletzt Euer Hund. Das hört sich vielleicht etwas komisch bis lustig an, aber so denkt der Hund. In einem Hunderudel gibt es immer nur einen der das Sagen hat und alle anderen ordnen sich ein.

Du schreibst ja das jegliche Erziehung an ihm vorbeigegangen ist, und das menschliche Verhalten deutet der Hund für sich, nach seinem Verständnis, er kann keine menschlichen Maßstäbe ansetzen.
Wenn also die Kommunikation zwischen Mensch und Hund nicht eindeutig funktioniert, kann es erhebliche Mißverständnisse geben. Man kann keinesfalls erwarten, dass der Hund ein Kommando versteht, nur weil man es ihm sagt. Zuvor muss immer eine Übungseinheit vorausgegangen sein, sonst ist alles was man von ihm will wie "chinesich" für ihn, eer versteht es nicht.
Eure Familie muss ihr Verhalten so anpassen, dass es für den Hund eindeutig ist und Ihr müsst die Geduld aufbringen, Moritz auf für ihn verständliche Weise zu "sagen", was von ihm verlangt wird. Ggf. hilft da ein gutes Buch. Ich habe folgende Bücher gelesen und kann alle unbedingt empfehlen:

1.
Hundeerziehung von Sabine Winkler / Kosmos-Verlag
2.
Das Kosmos Erziehungsprogramm für Hunde von Nicole Hoefs, Petra Führmann / Kosmos-Verlag
3.
Clickertraining für den Familienhund von Birgit Laser / Cadmos Hundebücher
4.
Falls Du Dich für generell für Clickertraining interessierst:
Positiv bestärken-sanft erziehen von Karen Pryer / Kosmos-Verlag

Also ich denke es reicht auch schon nur ein gutes Buch zu lesen, um das Verhalten Eures Hundes besser deuten zu können.
Und für Erziehung ist es nie zu spät, ich denke da könnt ihr noch vieles erreichen.


Sorry, wenn ich mit meinem Vorschlag unterstelle, dass Ihr genannten Dinge nicht befolgt. Aber nachdem was Du bisher schilderst, klingt es so für mich.
Ich kann auch aus meiner eigenr Erfahrung berichten, als wir früher schon einmal zwei Hunde kleiner Rassen hatten. Bei einem kleinen Hund hatte ich mir keine besonderen Gedanken zum Thema Erziehung gemacht, weil, die brauchen es ja nicht so sehr, dachte ich mir. Erst jetzt wo wir uns einen mittelgroßen Hund zulegen werden, habe ich verschiedene wirklich gute Bücher gelesen und habe im nachhinein so manches Verhalten unserer Hunde besser deuten können, aber leider zu spät.

Ihr habt noch die Chance etwas zu ändern und solltet sie auch nutzen. Dafür ist keine strenge Erziehungsmethode erforderlich. Unterordnungstraining für den Hund hat nichts mit Machtausübung zu tun, es kann ganz sanft und sollte immer nur artgerecht erfolgen.

: Ich weiß nicht was ich tun soll und weggeben möchten wir ihn nicht.

Weggeben solltet ihr ihn auch nicht, es gibt bestimmt eine Lösung für Euer Problem. Moritz macht das Alles ja nicht, um Euch zu verärgern. Er drückt damit etwas anderes aus und ihr müsst nur lernen, es zu verstehen.

Ich hoffe, Du kannst etwas mit meinen Ausführungen anfangen. Ich würde mich freuen, wieder von dir zu hören.

Lieben Gruss...Sonja

von Elke mit Luzi(YCH) am 16. Juni 2001 18:01

Hallo Kirsten,

also der Dackel meiner Eltern hat auch immer in Wohnungen markiert. In die Wohnungen von Bekannten aber auch in der eigenen. Meine Eltern haben sich dann nach langem entschieden, ihn kastrieren zu lassen (es gab auch dauernd Beissereien mit anderen Rüden). Ich fand das damals nicht gut, weil ich finde, man sollte Erziehungsprbleme nicht mit dem Messer lösen. Aber - das Markieren hat aufgehört und der Hund ist viel ruhiger geworden.Wie gesagt, ich bin nicht unbedingt dafür aber in einer sehr verzweifelten Situation ist es doch vielleicht die einzige Lösung.Ich glaube, einen dickschädeligen Miniterrier mit verkorkster Erziehung und trauriger Vergangenheit umzuerziehen, ist ein verdammt harter Job. Eine Garantie dafür, daß ihr dann eure Probleme loshabt ist es aber sicher nicht. Vielleicht erkundigst Du Dich mal beim Tierarzt zu dem Thema.
Auf jedenfall besser als weggeben und ihn damit eventuell Menschen zu überlassen, die ihm seine "Macken" auf die brutale Tour austreiben...
Viel Glück
Elke mit Luzi



:

von Kirsten(YCH) am 16. Juni 2001 19:36

: Hallo Kirsten,
:
: also der Dackel meiner Eltern hat auch immer in Wohnungen markiert. In die Wohnungen von Bekannten aber auch in der eigenen. Meine Eltern haben sich dann nach langem entschieden, ihn kastrieren zu lassen (es gab auch dauernd Beissereien mit anderen Rüden). Ich fand das damals nicht gut, weil ich finde, man sollte Erziehungsprbleme nicht mit dem Messer lösen. Aber - das Markieren hat aufgehört und der Hund ist viel ruhiger geworden.Wie gesagt, ich bin nicht unbedingt dafür aber in einer sehr verzweifelten Situation ist es doch vielleicht die einzige Lösung.Ich glaube, einen dickschädeligen Miniterrier mit verkorkster Erziehung und trauriger Vergangenheit umzuerziehen, ist ein verdammt harter Job. Eine Garantie dafür, daß ihr dann eure Probleme loshabt ist es aber sicher nicht. Vielleicht erkundigst Du Dich mal beim Tierarzt zu dem Thema.
: Auf jedenfall besser als weggeben und ihn damit eventuell Menschen zu überlassen, die ihm seine "Macken" auf die brutale Tour austreiben...
: Viel Glück
: Elke mit Luzi
:
: Hallo Elke und Luzi,
vielen Dank für diesen Tipp.An diese Möglichkeit hatte ich überhaupt noch nicht gedacht.
Werde mich gleich Montag mit dem Tierarzt in Verbindung setzen und weitere Informationen einholen.
Also...wenn das Markieren wirklich danach aufhören sollte...wäre es wirklich super.
Nochmals vielen Dank.
Gruß Kirsten und Moritz
:
:

von Sonja(YCH) am 16. Juni 2001 22:31

: : Hallo Elke und Luzi,
: vielen Dank für diesen Tipp.An diese Möglichkeit hatte ich überhaupt noch nicht gedacht.
: Werde mich gleich Montag mit dem Tierarzt in Verbindung setzen und weitere Informationen einholen.
: Also...wenn das Markieren wirklich danach aufhören sollte...wäre es wirklich super.
: Nochmals vielen Dank.
: Gruß Kirsten und Moritz

Hallo Kirsten,

da machst Du es Dir aber sehr schnell, sehr einfach!

Viel Erfolg, da kann man nur hoffen, dass es wirklich was bringt, falls nicht, ...


Gruß...Sonja

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