TT und Co :: Hundeerziehung + Soziales

TT und Co

von tina + Fume(YCH) am 07. Januar 2002 13:12

Hallo!

: Du hast unsere volle Zustimmung, aber wir sind einfach mal neugierig: Was zählst Du alles zum "Co"?

Ich denke sie meint diese anderen Dinger, wie Stachelwürger, Kettenwürger, gentle Dog usw.....

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Ach ja, einige sagten ja, diese neuen TTs täten nicht weh, wegen dem vibrieren oder so: d.h. dann so ungefähr, dass ich mir einen Stachelwürger zulegen kann, und mir die Noppen dafür auch, dann tut es nicht mehr so weh, oder wie?

Totale antiTT (aber ahnungslose, weil erfahrungslose) grüsse, Tina + Fume

viele grüsse, Tina + Fume

von ChristineHd(YCH) am 07. Januar 2002 13:39

Hallo Tanja und Achim
:
: Du hast unsere volle Zustimmung, aber wir sind einfach mal neugierig: Was zählst Du alles zum "Co"? Nur die Dinger, die mit Strom arbeiten oder auch die aus denen Druckluft, etc. kommt? Oder auch Klapperbüchsen, etc.
:
Für mich ganz persönlich zählen dazu auch Discscheiben, Wurfkette, Klapperbüchsen, Master Plus.
Darüber hinaus bin ich auch kein Befürworter des Haltis.
Für mich persönlich gilt: Je weniger Hilfsmittel ich mir geistig vorstellen kann, um so mehr bin ich "gezwungen", wirklich auf das Individuum Hund einzugehen.

Hatte ich zB in meinen Kursen einst eine Wurfkette in der Tasche für Notfälle, habe ich sie auch im Bedarfsfall verwendet. Hatte ich keine in der Tasche, konnte ich keine werfen und mußte eine andere Lösung suchen.

Hemmende Maßnahmen können durchaus wirksam sein, fern richtig angewendet, das sollte man ehrlich sagen. Ich denke, bei solchen Diskussionen hilft es nicht zu sagen, es hilft nichts/bringt nichts, weil das so pauschal nicht stimmt.

Genauso wichtig finde ich aber, Anwender solcher Hilfsmittel nicht pauschal zu verurteilen, sondern ihnen andere Wege zu zeigen.

Liebe Grüße
Christine

von Silke(YCH) am 07. Januar 2002 16:15

Hi Tanja!

: gibt es denn wirklich nur dieses entweder oder? Nach meinen Erfahrungen nicht. Ich kenne einige Hunde, die mit Stromreizgeräten "bearbeitet" wurden und sie zischen nach wie vor in bestuimmten Situationen ab.

Nein, es gibt sicher kein entweder-oder, sondern viele Zwischenstufen, auf die entsprechend reagiert werden kann / muß. Und das es mal nicht klappt ist auch klar.

: Auf der anderen Seite kenne ich auch Menschen, die Hunde mit extremen Jagdtrieb aus dem Tierheim aufgenommen haben. Durch vieieiel Spiel (Jagdersatzspiele) und Üben haben sie es geschafft, diese Hunde sehr stark auf sich zu beziehen. So zischen diese auf "normalen" Spaziergängen nicht ab. In wildreichen Gebieten kommen sie aber vorsichtshalber trotzdem an die Leine (oder Schleppleine), auch wenn Mensch weiß, dass er gerade zu sehr vom eigenen Hund abgelenkt ist. Mit so einem Kompromiss lässt sich doch auch leben, oder? Und ihren Freilauf bekommen die Hunde zur Genüge. Und vielleicht wird sich auch bei denen das noch weiterentwickeln, so dass sie irgendwann auch in wildreichen von der Leine können.

Da will ich gar nicht widersprechen! Ich gehe mit meiner Hündin (jetzt fast 14 Monate) ja auch dauernd Kompromisse ein, weil ich natürlich noch nicht von Ihr verlangen kann, in jeder Situation zu gehorchen. Ohne Leine zum Grillfest? Na, Danke *g*!

: Ich glaube übrigens auch nicht, dass "nur" Schleppleinentraining" immer zum Erfolg führt. Meinen Beobachtungen nach ist dabei immer sehr wichtig, dass die Beziehung zwischen Mensch und Hund stimmt und der Hund weiß, dass es äußerst spannend für ihn, auf seinen Menschen zu achten und zu hören und dass er körperlich und geistig ausgelastet ist, so dass er auch aus Langeweile heraus nicht abzischt.

Stimme ich Dir absolut zu! Die meisten Leute, die ich kenne und die sich darüber beschweren, daß ihr Hund sich gelegentlich "selbständig macht", haben aber gar kein Interesse daran, in einem solchen Maß auf das Tier einzugehen und mit ihm zu arbeiten, eine Beziehung aufzubauen und sich Gedanken über die Bedürfnisse ihres Hundes zu machen. Da wurde der Jack-Russel gekauft, weil er ja so niedlich ist und man ihn zur Not auf den Arm nehmen kann. Außerdem ist er ja für die Kinder gekauft worden und ist ja so klein, daß er nur den Garten-Auslauf braucht... *grrrr*. - Solche Leute meine ich hier aber NICHT!

Ich finde nur, daß diese Geräte - professionell angewandt - als letzter Versuch, ein Tier davor zu bewahren, sich oder anderen Schaden zuzufügen, bzw. den Rest seines Lebens an der Leine zu fristen, durchaus eine Daseinsberechtigung haben, WENN alles andere versagt.

Außerdem finde ich es ein bißchen - hmmmm - pauschal, diese Geräte so zu verteufeln, daß sich ein verzweifelter Hundebesitzer vielleicht doch dazu entschließt, seinen jagenden Hund in´s Tierheim zu geben oder einschläfern zu lassen, weil das ja immer noch besser ist, als ein Reizstrom-Gerät zu benutzen - Schließlich ist man dann ja ein Tierquäler, und DAS will man dann ja auch nicht...

Vor allem - und ganz ehrlich - wie vielen Hundebesitzern in Deiner Umgebung traust Du ein konsequentes "Schleppleinen-Beziehungstraining" zu? Sowohl zeitlich, als auch körperlich, als auch rein vom Verständnis her? Ich kenne da leider nicht viele, sondern eher die vorgenannte Sorte.

Was macht man mit den Hunden solcher Leute, was soll man solchen Leuten empfehlen, um letztendlich den Hund zu schützen, wenn sie einen um Rat fragen? Ich glaube, da ist die Antwort "Da bist Du eh zu inkompetent für - Du hättest Dir eben gar keinen Hund anschaffen sollen, wenn Du das nicht auf die Reihe kriegst!" auch keine große Hilfe... Und ein Trainer kann auch nicht auf die beziehung zwischen Hund und Halter einwirken...

Ist schon ´ne schwierige Angelegenheit...

: Liebe Grüße
: Tanja

Dito, Silke

von Alex & Aris(YCH) am 07. Januar 2002 16:52

Hallo Silke,

: Ist es denn wirklich so, daß man ausnahmslos jedem Hund das Jagen / Hetzen mit ausschließlich positiver Verstärkung und vielleicht einer Schleppleine "abgewöhnen" kann?

-Ich sage dir ganz ehrlich, ich weiss es nicht. Aber ich glaube, dass es IMMER möglich ist die Interessen des Tieres langfristig zu beeinflussen. Ideenreichtum und Kreativität sind dabei gefragt. Es muss sich für das Individuum HUND lohnen bei dir zu bleiben und nicht abzudüsen. Wege dahin gibt es. Der Aufwand scheint aber oft zu groß zu sein.

-Letztendlich muss auch im Falle des Scheiterns die Alternative nicht unbedingt ein immerwährendes Leben an der Leine sein. Es finden sich auch Auslaufgebiete ohne Wildspuren, bzw. würde ich bei einem notorischen Jäger ohnehin zu einer "auslastenden" Betätigung auf dem Hundeplatz mittels Agility, oder Flyball raten.

-Meiner Meinung nach ist die Gefahr des Missbrauchs bei diesen Geräten einfach zu groß. Alleine die Tatsache, dass es sie gibt, verstellt vielen Menschen den Blick auf andere Denkansätze.
Ja, ich gebe dir insofern recht, dass es einen "zu rechtfertigenden gewissenhaften Einsatz" geben kann (nicht für mich, aber ich werfe nicht allen Anwendern Gewissenlosigkeit vor), aber das ist eher die Ausnahme, als die Regel.
Fakt ist, dass auch heute noch damit "Hundeausbildung" betrieben wird, das heißt eben letztendlich eine "Abrichtung über aversive Reize"! Ich denke wir sind uns hier ziemlich einig, dass diese Methoden überholt sind.
Und seltsamer Weise sind es auch immer die gleichen Menschentypen, die leichtfertig nach diesen Geräten schreien. Ich habe das desöfteren erlebt. Vor kurzem habe ich bei einer Diskussion darüber gehört:
"Was soll ich denn sonst machen, wenn der Hund die Kommandos kennt, aber nicht befolgt!"

Ich plädiere für ein Verbot dieser Geräte:
-weil der Schaden der damit angerichtet wird insgesamt mit Sicherheit größer ist, wie der Nutzen.
-weil für mich das Argument "man kann sie auch auf ganz leichtes Kribbeln stellen" kein ernstzunehmendes ist. Wenn das alleine den Einsatz rechtfertigen soll, dann bitteschön wozu gibt es die durchaus schmerzhaften stärkeren Stufen?
-weil der Mensch als schwaches Glied in der Kette dazu neigt seine Macht zu missbrauchen! Das zeigen alle Versuche (denk an die Tests mit Menschen in den USA)
-weil es gute Gründe gibt, warum TT-Geräte in anderen Ländern verboten sind (wie z.B. in der Schweiz, wenn ich richtig informiert bin)

Liebe Grüsse

Alex & Aris

PS.:
Ach ja, meine etwas "polemische Antwort" auf die ursprüngliche Meldung von Jens unter "Info´s und Accessoires" habe ich verfaßt, weil ich sein posting ehrlich gesagt als FAKE betrachtet habe. Es war letztendlich vermutlich ein (geglückter)Provokationsversuch. Die Tatsache, dass er sich nicht mehr an der Diskussion beteiligt hat, um z.B. zu schreiben, warum er das Gerät zu brauchen glaubt, bestätigt diese meine Vermutung.
An Sich zähle ich mich nicht zu den "Schubladen-Denkern" und "Schwarz-Weiss-Malern".

von Tanja+Achim(YCH) am 07. Januar 2002 16:33

Hallo Silke,

"Vor allem - und ganz ehrlich - wie vielen Hundebesitzern in Deiner Umgebung traust Du ein konsequentes "Schleppleinen-Beziehungstraining" zu? Sowohl zeitlich, als auch körperlich, als auch rein vom Verständnis her? Ich kenne da leider nicht viele, sondern eher die vorgenannte Sorte."

Ja, aber wieviele von der vorgenannter Sorte kennst Du, die das Wildern ihrer Hunde dann wirklich zuverlässig mit dem TT in den Griff bekommen haben - ohne ansonsten etwas im Zusammenzuleben mit dem Hund zu ändern, bzw. viel mit ihm zu trainieren, zu spielen, etc.? Ich persönlich niemanden.

Die, die ich kenne, die es in den Griff bekamen -egal ob mit Schleppleine oder Knöpfchendrücken - haben daneben alle ein sehr intensives "Beziehungstraining" gemacht. Also sich mehr mit dem Hund beschäftigt, trainiert und gespielt.
Fragt sich, ob sie es mit der Zeit auf diese Weise nicht auch ohne TT hinbekommen hätten.
Die meisten Menschen mit wildernden Hunden, die ich so treffe sind aber einfach Kompromisse eingegangen und viele von diesen Hund-Mensch-Gespannen scheinen damit recht zufrieden zu leben.

Lieben Gruß
Tanja

von Cindy(YCH) am 07. Januar 2002 16:32

Hallo Silke,

zum einen sind es in weit über 90% der Fälle keine "Fachleute". Und was glaubst Du, was ein Hundehalter macht, der seine Hand am Knpf hat und sich wieder mal über seinen jagenden Hund aufregt? Wird er eher mit Vernunft, Verstand und Wissen drangehen, oder eher mit dem Gedanken "na warte, Dir zeig ich's"?
Zum anderen helfen die E-Geräte durchaus auch nicht zuverlässig. Es gibt inzwischen genug Leute, die nach Monaten feststellen durften, dass ihre Hundis trotzdem wieder zu jagen anfingen. Was also ist die bessere Methode?
Noch etwas, ich weiss nicht mehr, von wem dieses Zitat ist, aber es passt auf die TT-Diskussion.
"Wo das Wissen aufhört, beginnt die Gewalt"
In diesem Fall, wo das Wissen über Verhaltensweisen und Lernverhalten aufhört, beginnen die Leute mit gewalttätigen Erziehungsmethoden.


Gruss Cindy

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